Kommentar
12:58 Uhr, 21.01.2009

Bank of England Minutes: 8 Stimmen für Senkung um 50 Basispunkte

1. Das Sitzungsprotokoll (Minutes) des Zentralbanktreffens der Bank of England (BoE) vom 7./8. Januar zeigt eine Mehrheit von 8 zu 1 Stimmen für eine Leitzinssenkung um 50 Basispunkte (Bp) auf 1,50 %. Vor dem Hintergrund der starken Abwertung des Pfund Sterling, der fiskalpolitischen Hilfsmaßnahmen und der deutlichen Reduzierung der Leitzinsen seit Oktober des vergangenen Jahres wurde im Monetary Policy Commitee (MPC) diskutiert, inwieweit Aufwärtsrisiken für die mittelfristige Inflationsentwicklung bestehen. Aber angesichts der konjunkturellen Abwärtsdynamik nicht nur im Vereinigten Königreich, sondern auch international, wurden die Inflationsrisiken stärker auf der Abwärtsseite gesehen und damit weitere Zinssenkungen als notwendig erachtet. Interessanterweise war für das MPC der favorisierte Termin für die nächste Zinssenkung der Entscheid im Februar, da dann der erste Inflationsbericht dieses Jahres vorliegen würde. Das MPC entschied sich aber für die sofortige Senkung, um die Märkte nicht zu überraschen, die bereits 50 Bp eingepreist hatten. Dies hätte nach Ansicht der BoE den Abwärtssog, in dem sich die britische Volkswirtschaft befindet, zusätzlich anheizen können.

2. Einziger Abweichler war David Blanchflower, der sich für eine Zinssenkung um 100 Basispunkte aussprach. Er sieht unmittelbaren Handelungsbedarf für weitere kräftige Zinssenkungen. Für ihn ist die Effektivität des geldpolitischen Übertragungsmechanismus derzeit stark gehemmt, sodass nur starke Zinssenkungen überhaupt eine heilende Wirkung zeigen können.

3. Mit dem heute veröffentlichten Sitzungsprotokoll hat sich unser Leitzinsausblick nicht verändert. Wir gehen nach wie vor davon aus, dass die BoE die Leitzinsen bis März 2009 um weitere 100 Basispunkte auf dann 0,50 % senkt. Die Wahrscheinlichkeit für eine quantitative Lockerung ist aber nach der erneuten Verschärfung der Finanzkrise in der vergangenen Woche im Vereinigten Königreich gestiegen.

Quelle: DekaBank

Die DekaBank ist im Jahr 1999 aus der Fusion von Deutsche Girozentrale - Deutsche Kommunalbank- und DekaBank GmbH hervorgegangen. Die Gesellschaft ist als Zentralinstitut der deutschen Sparkassenorganisation im Investmentfondsgeschäft aktiv. Mit einem Fondsvolumen von mehr als 135 Mrd. Euro und über fünf Millionen betreuten Depots gehört die DekaBank zu den größten Finanzdienstleistern Deutschlands. Im Publikumsfondsgeschäft hält der DekaBank-Konzern einen Marktanteil von etwa 20 Prozent.

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