Bank of England lässt Leitzins bei 5,25 Prozent
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Von Paul Hannon
LONDON (Dow Jones) - Die Bank of England (BoE) hat zum dritten Mal in Folge den Leitzins unverändert gelassen. Die Entscheidung, den Zinssatz bei 5,25 Prozent zu belassen, wurde von sechs Mitgliedern des Geldpolitischen Ausschusses unterstützt, während drei für eine Erhöhung des Leitzinses auf 5,50 Prozent stimmten. Ökonomen und Börsianer hatten mit einem konstanten Zinsniveau gerechnet. "Die Geldpolitik dürfte für eine längere Zeit restriktiv bleiben", erklärte die Notenbank in ihrem Statement, "und eine weitere Straffung könnte notwendig werden, sollte der Inflationsdruck zunehmen."
Die BoE warnte davor, eine baldige Zinssenkung zu erwarten. "Wir haben in diesem Jahr einen langen Weg zurückgelegt", sagte BoE-Gouverneur Andrew Bailey. "Aber es liegt noch ein weiter Weg vor uns. Wir werden die Daten weiterhin genau beobachten und die notwendigen Entscheidungen treffen, um die Inflation wieder auf 2 Prozent zu bringen."
Um ihre Vorsicht zu unterstreichen, stimmten drei der neun Ratsmitglieder der BoE für eine Anhebung des Leitzinses auf 5,50 Prozent. Die britischen Notenbanker sind besonders vorsichtig, wenn es um einen zu frühen Rückgang der Kreditkosten für Haushalte und Unternehmen geht, da die Inflationsrate in Großbritannien über der vieler anderer Länder liegt. Die britischen Preise lagen zuletzt um 4,6 Prozent höher als ein Jahr zuvor.
Wie die Eurozone leidet auch Großbritannien seit dem Einmarsch Russlands in der Ukraine Anfang vergangenen Jahres unter wirtschaftlicher Stagnation und steht 2024 vor einem weiteren Jahr mit schwachem Wachstum. Ökonomen warnen, dass die Europäische Zentralbank (EZB) und die BoE, wenn sie ihre Leitzinsen zu lange auf dem aktuellen Niveau halten, Gefahr laufen, die europäische Wirtschaft in eine Rezession zu stürzen und die Inflationsraten unter ihre Ziele von 2 Prozent zu drücken.
Mitarbeit: Andreas Plecko
Kontakt zum Autor: konjunktur.de@dowjones.com
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