Kommentar
16:50 Uhr, 09.11.2022

Bank of England: Geniestreich oder Wahnsinn?

Genie und Wahnsinn liegen manchmal nah beieinander. Bei der Bank of England kann man sich derzeit nicht sicher sein, welches der beiden es ist.

Ob die Politik oder die Bank of England (BoE), beide haben eine Tradition an ungewöhnlichen Entscheidungen. Wie ungewöhnliche Entscheidungen aussehen, hatte zuletzt Liz Truss eindrucksvoll gezeigt. Aber auch die BoE kann merkwürdige Entscheidungen treffen. Aktuell ist das so ein Fall. Nach dem Debakel unter Truss erwartete der Markt aufgrund noch höherer Inflation wegen zusätzlicher Staatsausgaben im November eine Zinsanhebung von 100 Basispunkten. Inzwischen ist die Regierung neu und die BoE erhöhte den Leitzins um 75 Basispunkte. Anleger erwarten aber immer noch, dass der Leitzins schnell auf 5 % steigt (Grafik 1).

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Über den Experten

Clemens Schmale
Clemens Schmale
Finanzmarktanalyst

Clemens Schmale hat seinen persönlichen Handelsstil seit den 1990er Jahren an der Börse entwickelt.

Dieser gründet auf zwei Säulen: ein anderer Analyseansatz und andere Basiswerte. Mit anders ist vor allem die Kombination aus Global Makro, fundamentaler Analyse und Chartanalyse sowie Zukunftstrends gemeint. Während Fundamentaldaten und Makrotrends bestimmen, was konkret gehandelt wird, verlässt sich Schmale beim Timing auf die Chartanalyse. Er handelt alle Anlageklassen, wobei er sich größtenteils auf Werte konzentriert, die nicht „Mainstream“ sind. Diese Märkte sind weniger effizient als andere und ermöglichen so hohes Renditepotenzial. Sie sind damit allerdings auch spekulativer als hochliquide Märkte. Die Haltedauer einzelner Positionen variiert nach Anlageklasse, beträgt jedoch meist mehrere Tage, oft auch Wochen oder Monate.

Rohstoffe, Währungen und Volatilität handelt er aktiv, in Aktien und Anleihen investiert er eher langfristig. Die Basiswerte werden direkt – auch über Futures – oder über CFDs gehandelt, in Ausnahmefällen über Optionen und Zertifikate.

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