Baltikum: Kein Wachstum im kommenden Jahr
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Frankfurt (BoerseGo.de) - Die Volkswirtschaften der baltischen Staaten werden erst ab 2011 wieder ein positives Wachstum verzeichnen. Zu dieser Einschätzung kommt die Fondsgesellschaft Nordea Investment Funds in ihrer aktuellen Marktstudie „Baltic Rim Outlook“. „Im kommenden Jahr gewinnen die baltischen Volkswirtschaften an Dynamik und verzeichnen 2011 wieder Wachstum“, sagt Helge J. Pedersen, globaler Chefvolkswirt bei Nordea. Allerdings zeichne sich aktuell trotz eines wiederbelebten Exportgeschäfts der baltischen Staaten noch keine endgültige Erholung ab.
Anleger sollten insbesondere auf die unterschiedlich Entwicklung der Volkswirtschaften der Region achten. So wurde etwa Russland sowohl von der Finanzkrise als auch vom Einbruch der Rohstoffpreise stark getroffen, das russische BIP sank im zweiten Quartal um 10,9 Prozent. „Hohe Ölpreise und verbesserte Exportaussichten bieten gute Voraussetzungen für eine Stabilisierung der Wirtschaft“, so Pedersen. Angesichts des deutlichen Investitionsrückgangs in der ersten Jahreshälfte 2009 und des sinkenden privaten Verbrauchs erhole sich die Wirtschaft aber eher langsam und bleibe anfällig für Rückschläge
Die polnische Wirtschaft werde sich dagegen nach und nach erholen und 2011 wieder mit normalen Raten wachsen. Sie wurde deutlich weniger von der Entwicklung der Rohstoffpreise getroffen. „Dass der Wirtschaft eine Rezession erspart blieb, lag entscheidend an den Verbraucherausgaben, die jetzt allerdings abschwächen“, erklärt Anders Svendsen, Polen-Experte bei Nordea. Vermutlich bleibe das Wirtschaftswachstum bis weit ins Jahr 2010 hinein sehr moderat, so Svendsen weiter.
„In Estland fassen einige Sektoren langsam wieder Fuß, doch steht die schwache Inlandsnachfrage einer Erholung weiterhin entgegen“, erklärt Pedersen. Die lettische Wirtschaft rutschte im dritten Quartal trotz steigender Exportnachfrage aus Russland und der Europäischen Union weiter ab: Erste Schätzungen gehen davon aus, dass das Bruttoinlandsprodukt (BIP) gegenüber dem Vorjahresquartal um 18,4 Prozent geschrumpft ist. Mittlerweile werde auch wieder über eine Abwertung der lettischen Währung Lats spekuliert.
Auch Litauen wurde schwer von der Wirtschaftskrise getroffen. „Die starke Kontraktion der litauischen Wirtschaft in den ersten drei Quartalen dieses Jahres hat das Land in eine tiefe Rezession gestürzt, die sich bis ins Jahr 2010 hinein fortsetzen sollte“, erwartet Pedersen. Für dieses Jahr werde ein Haushaltsdefizit von beinahe 10 Prozent und für 2010 ein Defizit von zirka 9 Prozent erwartet.
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