Kommentar
07:00 Uhr, 17.02.2008

Ballard Power: Wasserstoff - Vollgas mit reinem Gewissen

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Wie lange reichen die weltweiten Ölvorkommen noch? Wann notiert das Barrel Rohöl (159 Liter) bei 150, 200 oder gar 300 US-Dollar? Welche Folgen hat das auf die Weltwirtschaft, die politische Situation und unseren Wohlstand?

Wie schwierig das Erstellen zuverlässiger Prognosen ist, zeigt ein Blick in die Vergangenheit. Der Club of Rome brachte 1972 die Studie „Grenzen des Wachstums“ heraus und sagte ein Ende des Ölzeitalters bis zum Jahr 2003 voraus. Dieser Zeitpunkt liegt nun bereits fünf Jahre zurück.

Dass die Vorkommen jedoch stetig schrumpfen, jeden Tag und mit jeder Tankfüllung ist jedoch unbestritten. Eine der vielversprechendsten Alternativen zum Öl ist die Wasserstoff-Sauerstoff-Brennzelle (sprich Brennstoffzelle). Das natürliche Vorkommen von gebundenem Wasserstoff (Wasser) ist de facto unbegrenzt. Durch den Einsatz erneuerbarer Energien kann Wasserstoff außerdem klimaneutral(!) gewonnen werden. Brennstoffzellen in Verbindung mit einem Elektromotor arbeiten wesentlich effizienter als herkömmliche Verbrennungsmotoren und obendrein emissionsfrei.

Brennstoffzellen finden heute bereits u.a. in der Raumfahrt und als Antrieb für U-Boote Verwendung.
Weltmarktführer in der Entwicklung, Herstellung und Vermarktung von Wasserstoff-Sauerstoff-Brennzellen ist die 1979 gegründete kanadische Ballard Power Systems.

Seit 2004 stellt Ballard Power in öffentlichen Pilotprojekten die Zuverlässigkeit dieser Technologie unter Beweis. 36 mit Ballard-Brennstoffzellen angetriebene Busse sind seitdem in Autralien, China, England und den USA unterwegs. Bis heute wurden bereits mehr als zwei Millionen Kilometer zurückgelegt und über sechs Millionen Passagiere befördert.

Mit Daimler und Ford hat Ballard Power starke Partner. Jüngst tauschten diese ihre Ballard-Anteile (19% Daimler 11% Ford) in Beteiligungen an der neu gegründeten Automotive Fuel Cell Cooperation (50,1% Daimler, 30% Ford), einem Joint Venture mit Ballard Power. Ballard Power optimiert durch diese Transaktion sein Risikoprofil und konzentriert sich verstärkt auf das stark wachsende Kerngeschäft.

Aktionäre gingen mit Ballard Power bereits durch dick und dünn. Um die Jahrtausendwende herum, als Investoren hemmungslos in große Ideen investierten und „altmodische“ Kennzahlen wie Rentabilität als hoffnungslos überholt ansahen, wurden zeitweise Preise von über 100 Euro pro Aktie gezahlt. Optimisten gingen damals von einer serienreifen Nutzung der Brennstoffzelle in PKW bis zum Jahr 2006 aus – daraus wurde bekanntermaßen nichts. General Motors, der weltgrößte Automobilhersteller, rechnet aktuell mit einer Markteinführung in 2015 bis 2016.

Mittlerweile scheint die Aktie bei Kursen um die 3 EUR einen Boden auszubilden.
Fazit: Die Aktie eignet sich für langfristig orientierte Investoren, die an den Siegeszug der Brennstoffzelle glauben und evtl. Schwächephasen aussitzen können.

Name: Ballard Power Systems Inc
Land: Kanada
Branche: Brennstoffzellen
Marktkapitalisierung: 362 Millionen Euro
Börsenplätze: Nasdaq, Frankfurt
Kurs (28.01.08): 2.99 Euro
ISIN: CA05858H1047
WKN: 890704

Quelle: Godmode Klimawandel-Spezial
Kostenloser Download des Godmode Klimawandel-Spezials auf [Link "www.godmode-trader.de/downloads" auf www.godmode-trader.de/... nicht mehr verfügbar]

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Über den Experten

Jochen Stanzl
Jochen Stanzl
Chefmarktanalyst CMC Markets

Jochen Stanzl begann seine Karriere in der Finanzdienstleistungsbranche als Mitbegründer der BörseGo AG (jetzt stock3 AG), wo er 18 Jahre lang mit den Marken GodmodeTrader sowie Guidants arbeitete und Marktkommentare und Finanzanalysen erstellte.

Er kam im Jahr 2015 nach Frankfurt zu CMC Markets Deutschland, um seine langjährige Erfahrung einzubringen, mit deren Hilfe er die Finanzmärkte analysiert und aufschlussreiche Stellungnahmen für Medien wie auch für Kunden verfasst. Er ist zu Gast bei TV-Sendern wie Welt, Tagesschau oder n-tv, wird zitiert von Reuters, Handelsblatt oder DPA und sendet seine Einschätzungen über Livestreams auf CMC TV.

Jochen Stanzl verfolgt einen kombinierten Ansatz, der technische und fundamentale Analysen einbezieht. Dabei steht das 123-Muster, Kerzencharts und das Preisverhalten an wichtigen, neuralgischen Punkten im Vordergrund. Jochen Stanzl ist Certified Financial Technician” (CFTe) beim Internationalen Verband der technischen Analysten IFTA.

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