Kommentar
14:09 Uhr, 09.08.2005

Baidu.com - Raketenstart der chinesischen Suchmaschine

Die chinesische Antwort auf die Vorzeige-Internetsuchmaschine Google ist Baidu.com. Der Name leitet sich aus einem Jahrhunderte alten Gedicht ab und symbolisiert das Streben nach einem Ideal. Tatsächlich ist die Ähnlichkeit des Suchmaschinen-Interfaces mit Google unverkennbar.

Das Unternehmen aus dem bevölkerungsreichsten Land der Erde bietet ein algorithmisches Suchverfahren an, mit dem Gesellschaften, News, Bilder und Musik im weltweiten Netz gefunden werden können. Eine Besonderheit ist die Möglichkeit, nach Musikdateien suchen zu können. Eine solche Funktion ist in den meisten Ländern durch einen entsprechenden Urheberrechtsschutz illegal. Das chinesische Gesetz kennt hier jedoch keine rechtliche Einschränkung. Das Angebot rundet Baidu.com durch WAP- und PDA-basierte Mobilsuchlösungen ab.

China gilt als die aufstrebende Wirtschaftsnation des 21. Jahrhunderts. Sämtliche Analysten prognostizieren dem Land überdurchschnittliche Wachstumsraten. Der Börsenstart von Baidu.com dürfte einer der spektakulärsten gewesen sein und vieles in den Schatten stellen. Am vergangenen Freitag sind rund 4 Mio. Aktien an der New Yorker Börse platziert worden. Bei einer anfänglichen Preisspanne von 23 bis 25 US-Dollar sind sie zu einem Stückpreis von 27 US-Dollar ausgegeben worden. Damit kommt Baidu.com auf einen Marktwert von rund 870 Mio. US-Dollar. Der Wert der Aktienplatzierung an der Nasdaq betrug 109 Mio. US-Dollar. Mit einem Kurs von 66 US-Dollar ging die Rally an der amerikanischen Börse los. Wurde der Wert vom Startniveau an bereits mehr als verdoppelt, konnten die Aktionäre ihren Augen kaum trauen, als der Kurs innerhalb weniger Stunden auf über 150 US-Dollar in die Höhe schoss. Nach mehreren Konsolidierungsphasen pendeltete sich der Kurs zum Börsenschluss auf rund 122 US-Dollar ein. Aktionäre, die sich an dem Börsendebut beteiligt hatten, konnten in der Spitze weit über 500 Prozent einstreichen. Die Nachfrage nach den Baidu.com-Aktien unterstreicht das Interesse der Anleger an chinesischen Internetunternehmen. Analysten gehen davon aus, dass sich die an Internet-Recherchen gekoppelten Marketingausgaben chinesischer Unternehmen bis zum Jahr 2007 vervierfachen. Der Anstieg der Internet-Nutzer wird im gleichen Zeitraum mit jährlichen 27,5 Prozent auf 187 Mio. Menschen geschätzt.

Im Geschäftsjahr 2004 konnte Baidu.com seinen Umsatz mit 13,7 Mio. US-Dollar fast verdreifachen. Der Nettoverlust von 1,1 Mio. US-Dollar im Vorjahr konnte in einen Nettogewinn in Höhe von 1,5 Mio. US-Dollar umgewandelt werden. Den expansiven Anstieg der Unternehmensprofitabilität zeigen vor allem die Quartalsergebnisse, die Ende Juni bekannt gegeben wurden. Allein im vergangenen Quartal erwirtschaftete das Unternehmen aus Beijing einen Umsatz von 8,4 Mio. US-Dollar und konnte daraus einen Gewinn von 1,5 Mio. USDollar erzielen. Nach dem fulminanten Börsenstart verfügt das Unternehmen aus dem Reich der Mitte aktuell über eine Marktkapitalisierung von fast 4 Mrd. US-Dollar.

Nach einer Analyse von Alexa gehört Baidu.com schon jetzt zu den zehn populärsten Webseiten der Welt. Mit Platz sechs liegt die im Oktober 1999 gestartete Suchmaschine vor Ebay und Amazon. Anleger können mit den frisch emittierten Optionsscheinen auf Baidu.com an der Kursentwicklung überproportional partizipieren. Mit Call-Optionsscheinen setzen Anleger auf weiter steigende Kurse, während Investoren mit Put-Optionsscheinen weitere Konsolidierungsphasen erwarten.


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Über den Experten

Jochen Stanzl
Jochen Stanzl
Chefmarktanalyst CMC Markets

Jochen Stanzl begann seine Karriere in der Finanzdienstleistungsbranche als Mitbegründer der BörseGo AG (jetzt stock3 AG), wo er 18 Jahre lang mit den Marken GodmodeTrader sowie Guidants arbeitete und Marktkommentare und Finanzanalysen erstellte.

Er kam im Jahr 2015 nach Frankfurt zu CMC Markets Deutschland, um seine langjährige Erfahrung einzubringen, mit deren Hilfe er die Finanzmärkte analysiert und aufschlussreiche Stellungnahmen für Medien wie auch für Kunden verfasst. Er ist zu Gast bei TV-Sendern wie Welt, Tagesschau oder n-tv, wird zitiert von Reuters, Handelsblatt oder DPA und sendet seine Einschätzungen über Livestreams auf CMC TV.

Jochen Stanzl verfolgt einen kombinierten Ansatz, der technische und fundamentale Analysen einbezieht. Dabei steht das 123-Muster, Kerzencharts und das Preisverhalten an wichtigen, neuralgischen Punkten im Vordergrund. Jochen Stanzl ist Certified Financial Technician” (CFTe) beim Internationalen Verband der technischen Analysten IFTA.

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