Kommentar
10:20 Uhr, 13.01.2023

Autosektor nach Tesla-Preissenkungen unter Druck

Tesla senkt in den USA und Europa die Preise. Diese Meldung kommt sicherlich nicht ganz unerwartet. Seit Wochen geistert es durch die Medien.

Erwähnte Instrumente

  • Tesla Inc. - WKN: A1CX3T - ISIN: US88160R1014 - Kurs: 123,560 $ (Nasdaq)
  • Mercedes-Benz AG - WKN: 710000 - ISIN: DE0007100000 - Kurs: 67,020 € (XETRA)
  • Volkswagen AG Vz. - WKN: 766403 - ISIN: DE0007664039 - Kurs: 125,060 € (XETRA)

Teslas Auftragsbestand schwindet und die Zahl neu bestellter Fahrzeuge sinkt. Die Absatzziele für die Jahre 2023 und 2024 scheinen plötzlich viel zu hoch. Elon Musk entscheidet sich für die Flucht nach vorne und opfert lieber die Marge als die Absatzziele. Das ist nicht unüblich im Automobilsektor.

Preiskämpfe waren lange Zeit üblich

Nach Corona, den Knappheiten an Chips und langer Wartezeiten auf neue Fahrzeuge ist das Thema vielleicht schon in Vergessenheit geraten. Aber als ich in früheren Jahren im Autohaus zu Gast war, konnte ich noch richtig handeln. Der Verkäufer musste sich um den Kunden bemühen und Preiskampf und Rabatte waren an der Tagesordnung.

Ein solches Zeitalter der Überproduktion scheint jetzt wieder anzustehen. Natürlich schadet es Tesla, die Preise zu senken. Aber es schadet eben auch allen anderen. Wenn Volkswagen, Mercedes & Co. mithalten möchten, dann müssen auch diese ihre Marge opfern oder eben weniger verkaufen.

Oftmals ist es besser, eine Fabrik unter Volldampf zu halten, als eine deutliche Unterauslastung zu riskieren und von den Fixkosten aufgefressen zu werden. Tesla soll laut den Analystenschätzungen 2022 rund 17 Prozent EBIT-Marge erzielen. Volkswagen liegt bei 8 Prozent und Mercedes bei 13 Prozent. Bei einer General Motors liegt die Marge bei 9 Prozent.

Tesla hat also am meisten „Luft“ für einen Preiskampf, den andere nur begrenzt mitgehen können. Das weiß Elon Musk. Gerade das Geschäft mit E-Autos ist für viele Hersteller derzeit noch ein Geschäft, wo sie am Ende draufzahlen. Tesla nutzt also seine Preismacht aus und setzt andere Hersteller jetzt unter Druck.

Letztlich führt das aber dazu, dass am Ende alle leiden und die Bewertungen weiter fallen werden. Gewinner gibt es kaum, aber eben viele Verlierer. Je kleiner ein Hersteller ist und desto geringer seine Marge, desto stärker wird er leiden. Von den ganzen Start-ups im Bereich Elektromobilität möchte ich gar nicht erst anfangen. Da begann das Sterben schon vor langer Zeit und wird sich beschleunigt fortsetzen.

Fazit: Der Autosektor ist niedrig bewertet. Heute muss man sagen: Zu Recht! Die Margen der Hersteller drohen unter Druck zu kommen. Spitzenmargen wie 2021/22 bleiben wohl in Zukunft erst einmal unerreichbar. Tesla scheint derzeit stark aufgestellt, doch deren Bewertung basiert auf einem rasanten Wachstum. Das wird sich aber nicht halten lassen. Am Ende ist Tesla dann doch „nur“ ein weiterer Autohersteller, für den ähnliche Gesetze gelten, wie für den Rest der Branche.

Tesla Inc.
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Über den Experten

Sascha Gebhard
Sascha Gebhard
Redakteur

Sascha Gebhard hat nach einer klassischen Ausbildung zum Bankkaufmann im Laufe der Jahre bei verschiedenen Banken gearbeitet. Er absolvierte neben dem Beruf die Studiengänge zum Diplom-Betriebswirt (VWA) sowie den Finanz- und Investment Ökonom (VWA). Von 2008 bis 2016 war er als Eigenhändler auf eigene Rechnung an den Finanzmärkten aktiv. Weiterhin publizierte er für verschiedene Finanzverlage und schrieb zahlreiche Fachartikel rund um das Thema Börse. Die in den jeweiligen Diensten geführten Realgeld- sowie Musterdepots konnte stets überdurchschnittliche Renditen erwirtschaften. Sein Steckenpferd ist seit jeher der deutsche Aktienmarkt, wo er bestens vernetzt ist, und eine Vielzahl an Unternehmen bereits seit mehr als 15 Jahren aktiv verfolgt. Seit 2022 ist Sascha Gebhard fester Bestandteil des Redaktionsteams von stock3. Im Premium-Service Trademate betreut er das Depot "Deutsche Aktien".

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