Starker Euro bremst DAX-Erholung
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Erwähnte Instrumente
DAX
Nach den deutlichen Kursverlusten an den Vortagen kann sich der deutsche Aktienmarkt am Donnerstag trotz guter Vorgaben von der Wall Street nur leicht erholen. Der DAX steht zur Mittagszeit bei 9.457 Punkten und damit rund 0,24 Prozent höher als am Vorabend. Vor allem der wieder deutlich stärkere Euro belastet die Stimmung am deutschen Aktienmarkt. Die Gemeinschaftswährung nähert sich nach einer starken Rally inzwischen dem Niveau von 1,12 Euro. Erneute Spekulationen über gemeinsame Öl-Förderkürzungen der OPEC-Staaten mit anderen Öl-Förderländern hatten am Mittwoch den Ölpreis nach oben getrieben und in der Folge auch zu einer Erholung an der Wall Street beigetragen.
Charttechnik
Der DAX bleibt vorerst im Niemandsland zwischen Erholung und Korrektur gefangen. Die nächste wichtige Unterstützung findet sich bei 9.433 Punkten. Als Widerstand dürfte der Bereich zwischen 9.528 und 9.541 Zählern fungieren.
Thema des Tages
EZB-Präsident Mario Draghi hat erneut vor den Folgen einer zu niedrigen Inflation gewarnt und für ein rasches Handeln plädiert. Das Risiko, zu spät zu handeln, sei größer als die Gefahr eines zu frühen Handelns, sagte Draghi bei eine Rede in Frankfurt. Derzeit würde die Inflation durch die Weltwirtschaft niedrig gehalten. Das sei aber kein Grund, das Mandat der Zentralbanken zu ändern, betonte Draghi. "Wenn wir nicht vor einer niedrigen Inflation als Dauerzustand kapitulieren - und das werden wir sicherlich nicht tun - wird sie auf Niveaus zurückkehren, die mit unseren Zielen übereinstimmen", sagte Draghi.
Aktien im Fokus
Trotz eines Rekordgewinns von knapp neun Milliarden Euro und einer Dividendenanhebung wurden die Geschäftszahlen des Autobauers Daimler von den Anlegern negativ aufgenommen. Die Aktien sinken um 3,3 Prozent.
Ebenfalls nach Quartalszahlen können sich die Anteilsscheine des Rückversicherungskonzerns Munich Re an die DAX-Spitze setzen. Die Aktien legen um 3,4 Prozent zu.
Im MDAX gewinnen die Aktien des Anlagenbauers Gea Group rund acht Prozent. Die Erwartungen der Analysten bei Umsatz und Gewinn wurden übertroffen. Ein hoher Auftragseingang stimmt außerdem optimistisch.
In der Schweiz sind die Aktien der Credit Suisse nach einem Milliardenverlust im vergangenen Jahr um zeitweise 11 Prozent eingebrochen. Hohe Abschreibungen im Investmentbanking führten zu einem Fehlbetrag von knapp drei Milliarden Franken.
Konjunktur
Die Europäische Kommission hat ihre Wachstums- und Inflationsprognosen für die Eurozone gesenkt. Die Teuerungsrate wird im Jahr 2016 nun nur noch bei 0,5 Prozent (bisher: 1,0 Prozent) gesehen. Im Jahr 2017 soll die Inflationsrate wieder auf 1,5 Prozent zulegen. Die Prognose für das Wirtschaftswachstum im Jahr 2016 wurde von 1,8 Prozent auf 1,7 Prozent gesenkt. Für 2017 wird die Wachstumsrate unverändert bei 1,9 Prozent gesehen.
Das ifo-Wirtschaftsklima für die Eurozone trübt sich wieder ein. Der Index verringert sich im ersten Quartal von 122,0 auf 118,9 Punkte, wie das Münchner ifo Institut am Donnerstag mitteilte. Der Index liegt aber noch immer über dem langjährigen Durchschnitt.
Währungen
Der US-Dollar setzt am Donnerstag seine Talfahrt infolge der gedämpften US-Zinsanhebungserwartungen fort. EUR/USD kletterte bislang bis 1,1184 – ein Dreimonatshoch. GBP/USD notierte vor dem um 13:00 Uhr MEZ anstehenden Zinsentscheid der Bank of England (BoE) bislang bei 1,4665 im Hoch – ein Vierwochenhoch.
USD/CHF notierte bislang bei 1,0004 im Tief. Unterstützung bekommt die Bewegung dabei auch von dem aufgehellten SECO-Konsumklima. USD/PLN fällt nach dem gestrigen unveränderten polnischen Zinsentscheid weiter von seinem am 28. Januar 2016 bei 4,1561 erreichten Mehrjahreshoch zurück und erreichte bislang ein Vierwochentief bei 3,9423.
Rohstoffe
Nachdem am Mittwoch neue Gerüchte über eine mögliche gemeinsame Öl-Förderkürzung von OPEC-Staaten und anderen Ländern den Ölpreis kräftig nach oben getrieben hatten, kommt es am Donnerstag zur Korrektur. Brent Crude fällt um rund 2,2 Prozent auf 34,72 Dollar.
Der Goldpreis profitiert weiter von der Krisenangst und kann um 0,29 Prozent auf 1.145,93 Dollar zulegen.
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