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09:37 Uhr, 01.06.2009

Autoindustrie sieht Anzeichen einer Bodenbildung

Berlin (BoerseGo.de) - Die deutsche Autoindustrie sieht nach der dramatischen Talfahrt in den letzten Monaten erste Anzeichen einer Besserung. "Wir sehen das erste Mal eine gewisse Bodenbildung. Es gibt Anzeichen, dass der Absatzeinbruch weltweit gestoppt wurde, auch in den USA", sagte der Präsident des Branchenverbandes VDA, Matthias Wissmann, im Gespräch mit der "Berliner Zeitung". In Deutschland seien vor allem auf Grund der Abwrackprämie bis Ende April 1,25 Millionen Pkw verkauft worden. Das ist ein Plus von 18 Prozent. "Für Mai liegen zwar noch keine Zahlen vor, doch soviel steht fest: Auch im Mai hatten wir einen deutlichen zweistelligen Zuwachs bei den Pkw-Verkäufen."

Er gehe fest davon aus, dass die Branche 2009 insgesamt "deutlich mehr Autos im Inland verkaufen wird als 2008". Im Vorjahr wurden rund 3,1 Millionen Autos abgesetzt. Weltweit hätten die Deutschen auf den wichtigsten Märkten zwar in absoluten Zahlen Rückgänge verzeichnet, aber Marktanteile gewonnen. "In den USA zum Beispiel haben wir in den letzten zwölf Monaten ein Prozent Marktanteil hinzugewonnen", sagte Wissmann. In China seien in diesem Jahr bisher 2,23 Millionen Autos verkauft worden, 8 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. "Die deutschen Hersteller haben daran einen Marktanteil von fast 17 Prozent. Und China ist für Deutschland der wichtigste Auslandsmarkt - noch vor den USA", so der VDA-Präsident.

Dramatisch sei die Situation in der Zulieferindustrie. "Allein im letzten halben Jahr mussten 31 Zulieferer im deutschsprachigen Raum Insolvenz anmelden", sagte Wissmann. Besonders hart treffe es die Nutzfahrzeugsparte, die mit Absatzrückgängen von bis zu 60 Prozent leben muss. In der Sparte Anhänger, Aufbauten und Trailer gebe es sogar Rückgänge von bis zu 98 Prozent. "Wenn sich die Lage nicht stabilisiert, werden wohl bis Ende 2010 weitere Unternehmen Insolvenz anmelden müssen."

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Über den Experten

Thomas Gansneder
Thomas Gansneder
Redakteur

Thomas Gansneder ist langjähriger Redakteur der BörseGo AG. Der gelernte Bankkaufmann hat sich während seiner Tätigkeit als Anlageberater umfangreiche Kenntnisse über die Finanzmärkte angeeignet. Thomas Gansneder ist seit 1994 an der Börse aktiv und seit 2002 als Finanz-Journalist tätig. In seiner Berichterstattung konzentriert er sich insbesondere auf die europäischen Aktienmärkte. Besonderes Augenmerk legt er seit der Lehman-Pleite im Jahr 2008 auf die Entwicklungen in der Euro-, Finanz- und Schuldenkrise. Thomas Gansneder ist ein Verfechter antizyklischer und langfristiger Anlagestrategien. Er empfiehlt insbesondere Einsteigern, sich strikt an eine festgelegte Anlagestrategie zu halten und nur nach klar definierten Mustern zu investieren. Typische Fehler in der Aktienanlage, die oft mit Entscheidungen aus dem Bauch heraus einhergehen, sollen damit vermieden werden.

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