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17:23 Uhr, 27.11.2023

Autogipfel: Anschaffungskosten von E-Autos sollen sinken

Von Andreas Kißler

BERLIN (Dow Jones) - Die Teilnehmer des Autogipfels bei Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) halten eine Senkung der Anschaffungskosten für E-Autos für nötig, um das Ziel von 15 Millionen vollelektrischen Pkw bis 2030 zu erreichen. "Im Mittelpunkt des Gesprächs stand die Frage, wie das Ziel von 15 Millionen vollelektrischen Pkw bis 2030 in Deutschland erreicht und die Verbreitung von vollelektrischen Pkw langfristig gestärkt werden kann", erklärte Regierungssprecher Steffen Hebestreit in einer schriftlichen Mitteilung.

Die Gesprächsrunde sei sich einig gewesen, dieses Ziel schnell umzusetzen. "Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer waren sich außerdem einig, dass die Anschaffungskosten von elektrischen Pkw gesenkt werden müssen, um dieses Ziel zu erreichen", betonte Hebestreit. Dies gelinge insbesondere über eine Verbesserung der angebotsseitigen Kostenstruktur. Technologische Entwicklungen bei Batterien und der zunehmende Aufbau einer Kreislaufwirtschaft könnten ebenfalls zu niedrigeren Kosten beitragen.

Alle seien sich einig gewesen, dass mit Blick auf den Hochlauf der Elektromobilität, aber auch die digitale Transformation, eine erfolgreiche Zukunft automobiler Wertschöpfung in Deutschland nur gemeinsam erreicht werden könne. Sie hätten Maßnahmen zur Förderung des Aufbaus von Halbleiter- und Batterie-Produktionskapazitäten begrüßt und betont, wie wichtig sowohl die in den vergangenen Monaten angekündigten Großinvestitionen als auch die vielen kleineren Investitionen in den Ausbau der hiesigen Industrienetzwerke seien. Dadurch werde man die Resilienz der Branche stärken.

Einigkeit habe auch darüber bestanden, dass eine verlässliche Versorgung mit Rohstoffen und Halbleitern große Bedeutung für den Hochlauf der Elektromobilität habe. "Die Automobilhersteller und -zulieferer bekennen sich zu ihrer Verantwortung für unternehmerische Maßnahmen, um die Resilienz zu stärken", betonte Hebestreit. Sie hätten ihre Beschaffungsstrategien für die Versorgung mit Rohstoffen und Halbleitern umgestellt. Festgehalten worden sei auch, dass das Informationsangebot für Käuferinnen und Käufer verbessert und die Modellbreite erhöht werden müsse.

Scholz hatte im Kanzleramt zum zweiten Spitzengespräch der Strategieplattform Transformation der Automobil- und Mobilitätswirtschaft die Vorstandsvorsitzenden von Automobilunternehmen getroffen, die in Deutschland produzieren. Eingeladen waren auch Unternehmenschefs von Zulieferern sowie Vertreter von Gewerkschaften, Betriebsräten, der Energiewirtschaft, Halbleiter- und Batterieproduzenten sowie von Umweltverbänden und Wissenschaft. Neben Scholz nahmen laut den Angaben auch Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne), Arbeitsminister Hubertus Heil (SPD), Verkehrsminister Volker Wissing (FDP), Umweltministerin Steffi Lemke (Grüne) sowie ein Vertreter des Finanzministeriums teil.

Kontakt zum Autor: andreas.kissler@wsj.com

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