Kommentar
09:08 Uhr, 12.03.2014

Ausverkauf bei Brennstoffzellen-Aktien

Die Aktien von Brennstoffzellenproduzenten kletterten zuletzt unaufhörlich und unerhört – teils mehr als 30% am Tag. Ein Großteil der explosiven Gewinne ist nun wieder verloren

Erwähnte Instrumente

Plug Power verlor gestern 40%, Ballard Power 25%, FuelCell Energy 30%, Hydrogenics 15%. Der Kursrutsch kam, nachdem zuvor neue Hochs erreicht wurden. Die Aktien wurden von den Quartalszahlen von FuelCell Engergy angeschoben. Der Umsatz legte im Vergleich zum Vorjahresquartal um 22% zu. Der Verlust wurde deutlich verringert, das Auftragsbuch ist nach wie vor voll. Die Gewinnschwelle ist fast schon in Reichweite.

Bei diesen eigentlich guten Nachrichten wundert man sich dann schon, wieso die Kurse in sich zusammenfielen. Für Gewinnmitnahmen sind die Verluste deutlich zu groß. Ein Tagesverlust von über 40% erinnert mehr an Flucht und Panik denn an Gewinnmitnahmen. Der Beginn der Verkäufe fällt mit der Einschätzung eines bekannten Analysten zusammen. Andrew Left von Citron Research veröffentlichte gestern seine Einschätzung zu Plug Power. Darin klassifiziert er diese als "Kasino Aktie" und begründet das auch. Einerseits hat das Management Versprechen nie gehalten, anderseits kritisiert er auch, dass das Management aufgrund fehlender Kapitalbeteiligung wohl nicht an den Erfolg glaubt.

Die Umsatzhistorie zeigt, dass die Dynamik schon wieder nachlässt. Eine erste, fallende Tendenz ist schon wieder zu bemerken. Für das Erreichen der Profitabilität ist das natürlich nicht sonderlich hilfreich. Die Ankündigungen, dass Plug Power mit Wal Mart zusammenarbeiten wird, führt er darauf zurück, dass die Regierung erneuerbare Energien fördert. Es geht Wal Mart also nicht um die Brennstoffzelle, sondern um Steuererleichterungen.

Als gerechtfertigter Wert wird 50 Cents pro Aktie angegeben. Wenn das zutrifft, dann kann Plug Power noch ein ganzes Stück fallen. Inhaltlich stimme ich mit Andrew Left überein. Hier wurde oft darauf hingewiesen, dass es sich um eine Übertreibung handelt. Was mich überrascht ist, dass Anleger aufgrund einer solchen Analysteneinschätzung so massiv verkaufen. Die anfänglichen Verluste haben gewiss auch Stop Losses ausgelöst. Dennoch: es hätte ja intraday auch wieder aufgefangen werden können. Und noch viel verwunderlicher: Anleger sollten ja zumindest eine grobe Ahnung davon haben, was ein Unternehmen macht und wie es dasteht. Die Aussagen von Andrew Left können ja eigentlich nicht ernsthaft eine neue Erkenntnis gewesen sein...

Die von mir gehaltene Aktie von SFC Energy wird sich den Turbulenzen wahrscheinlich nicht entziehen können. Die Voraussetzungen sind aber ganz andere. Während Plug zuletzt eine Kapitalisierung von 61x des Umsatzes hatte, ist der Multiplikator bei SFC 1. Von einer massiven Übertreibung im Sinne der amerikanischen Werte kann man da nicht sprechen.

Weitere Brennstoffzellen-Aktien werden hier besprochen: http://go.guidants.com/de#c/clemens_schmale

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Über den Experten

Clemens Schmale
Clemens Schmale
Finanzmarktanalyst

Clemens Schmale hat seinen persönlichen Handelsstil seit den 1990er Jahren an der Börse entwickelt.

Dieser gründet auf zwei Säulen: ein anderer Analyseansatz und andere Basiswerte. Mit anders ist vor allem die Kombination aus Global Makro, fundamentaler Analyse und Chartanalyse sowie Zukunftstrends gemeint. Während Fundamentaldaten und Makrotrends bestimmen, was konkret gehandelt wird, verlässt sich Schmale beim Timing auf die Chartanalyse. Er handelt alle Anlageklassen, wobei er sich größtenteils auf Werte konzentriert, die nicht „Mainstream“ sind. Diese Märkte sind weniger effizient als andere und ermöglichen so hohes Renditepotenzial. Sie sind damit allerdings auch spekulativer als hochliquide Märkte. Die Haltedauer einzelner Positionen variiert nach Anlageklasse, beträgt jedoch meist mehrere Tage, oft auch Wochen oder Monate.

Rohstoffe, Währungen und Volatilität handelt er aktiv, in Aktien und Anleihen investiert er eher langfristig. Die Basiswerte werden direkt – auch über Futures – oder über CFDs gehandelt, in Ausnahmefällen über Optionen und Zertifikate.

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