Aussichten für Schwellenländer bleiben schwierig
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„Die durch die Pandemie ausgelöste Unsicherheit ist unverändert hoch und gefährdet nach wie vor das Wachstum“, sagt William Davies, Chief Investment Officer für die Region Europa, Naher Osten und Afrika (EMEA) sowie globaler Aktienchef bei Columbia Threadneedle. Zudem werde die weitere politische Unterstützung in Emerging Markets wohl geringer ausfallen. Denn die umfangreichen geld- und finanzpolitischen Maßnahmen im Jahr 2020 hätten die Leitzinsen auf historische Tiefstände sinken und die Staatsschulden massiv ansteigen lassen.
Hinzu komme eine steigende Gesamtinflation, wenngleich diese ein vorübergehendes Phänomen darstellen sollte. „Politisch Verantwortliche mit einer geringeren Glaubwürdigkeit könnten sich zu einer allmählichen geldpolitischen Straffung gezwungen sehen, um einen adäquaten Realzins-Puffer aufrechtzuerhalten, die Inflationserwartungen zu verankern und eine Währungsabwertung sowie massive Kapitalabflüsse zu verhindern“, erläutert Davies. Die Betroffenen würden in den kommenden Monaten vor einem schwierigen Balanceakt stehen.
Infolgedessen erwartet Columbia Threadneedle, dass sich Schwellenländer künftig stärker auseinanderentwickeln dürften. Davies: „Dabei werden die Länder, die mit schwächeren Fundamentaldaten in die Krise gegangen sind, vermutlich auch diejenigen sein, die bei einer länger andauernden Corona-Pandemie weiter unter Druck geraten.“
Ein Blick auf die Konjunkturprognosen für Emerging Markets zeigt, dass die Experten unter anderem für Mexiko und die Türkei eher zurückhaltend sind. So erwarten sie für Mexiko 2021 ein Wachstum des Bruttoinlandsproduktes von 3,5 Prozent – deutlich unter dem Marktkonsens von 4,7 Prozent. Gedämpft sind auch die Erwartungen für die Türkei: Dort rechnet die Fondsgesellschaft 2021 mit 3,25 Prozent Wachstum, während der Konsens von 5,0 Prozent ausgeht.
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