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15:00 Uhr, 02.05.2008

Aussichten für Schwellenländer-Anleihen positiv

Frankfurt (Fonds-Reporter.de) - Nach Einschätzung von Pioneer Investments sind die Aussichten für Anleihen der Schwellenländer weiterhin positiv. Seit der Kreditmarktkrise Ende 1998 sei das wahrgenommene Anlagerisiko bei Anleihen der Emerging Markets deutlich zurückgegangen, so die Anlagestrategen in einem aktuellen Marktkommentar. So seien die Spreads (Renditeaufschläge) gegenüber 10-jährigen US-Treasury Bonds nahezu auf ihrem Tiefstand angelangt; die Folge der verbesserten Bonität. Aufgrund der ständigen Verengung der Spreads hätten Anleihen der Schwellendländer im letzten Jahrzehnt durchweg positive Erträge erzielt und internationale Anleihen sowie jüngst auch Hochzinsanleihen deutlich übertroffen.

Trotz der jüngsten Turbulenzen deuten die makroökonomischen Fundamentaldaten der Mehrzahl der Schwellenländer auf ein weiterhin nachhaltiges Wachstum hin. "In unseren Augen sind die wichtigsten Treiber wie Urbanisierung, Rohstoffnachfrage, wachsende Infrastrukturausgaben und steigende Konsumausgaben intakt. Sie bilden die Basis für eine kontinuierlich positive Entwicklung der Wirtschaft und der Bond Märkte; besonders für Anleihen in Landeswährung und Unternehmensanleihen", so Pioneer Investments. Während die Kreditkrise den westlichen Industrienationen weiterhin zu schaffen mache, hätten sich die Fundamentaldaten der Volkswirtschaften und Unternehmen in den Emerging Markets kaum verändert. Ein Beleg dafür, dass sich die Schwellenländer zunehmend von den Industriestaaten abkoppeln. "Bei der Inflationskontrolle und der damit einher gehenden verbesserten Bonität spielen in unseren Augen die Einführung zunehmend flexibler Devisenregelungen, wachsende Reserven und bessere Leistungsbilanzen die zentrale Rolle."

Während sich Staatsanleihen in den vergangenen Monaten recht stabil zeigten, kam es bei Unternehmensanleihen - parallel zur Lage an den Kreditmärkten - zu heftigen Schwankungen. Dies habe zu übertriebenen Wertberichtigungen geführt, die nun gute Einstiegschancen böten; wie etwa auf dem chinesischen Immobilienmarkt. Trotz der allgemein erhöhten Risiken in diesem Sektor gebe es ausgezeichnete Unternehmen, die im Rahmen der jüngsten Verkaufswelle stark an Wert verloren haben. Diese Korrekturen halten die Pioneer-Experten für übertrieben. Ausgewählte Bauunternehmen werden weiterhin überdurchschnittlich vom demographischen und gesellschaftlichen Wandel profitieren, prognostizieren die Anlageprofis.

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Über den Experten

Thomas Gansneder
Thomas Gansneder
Redakteur

Thomas Gansneder ist langjähriger Redakteur der BörseGo AG. Der gelernte Bankkaufmann hat sich während seiner Tätigkeit als Anlageberater umfangreiche Kenntnisse über die Finanzmärkte angeeignet. Thomas Gansneder ist seit 1994 an der Börse aktiv und seit 2002 als Finanz-Journalist tätig. In seiner Berichterstattung konzentriert er sich insbesondere auf die europäischen Aktienmärkte. Besonderes Augenmerk legt er seit der Lehman-Pleite im Jahr 2008 auf die Entwicklungen in der Euro-, Finanz- und Schuldenkrise. Thomas Gansneder ist ein Verfechter antizyklischer und langfristiger Anlagestrategien. Er empfiehlt insbesondere Einsteigern, sich strikt an eine festgelegte Anlagestrategie zu halten und nur nach klar definierten Mustern zu investieren. Typische Fehler in der Aktienanlage, die oft mit Entscheidungen aus dem Bauch heraus einhergehen, sollen damit vermieden werden.

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