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23:56 Uhr, 15.07.2002

Ausblick: Was ist von Intel morgen zu erwarten?

Gespannt warten Investoren und Analysten darauf, wie die Quartalszahlen ausgefallen sind, welche Intel am morgigen Dienstag nach Börsenschluss präsentieren werden.

Intel, der weltweit größte Hersteller von Halbleitern und Prozessoren, senkte seine Umsatzplanzahlen im Juni, woraufhin der Konkurrent AMD seine Planzahlen im abgelaufenen Quartal gleich zweimal nach unten korrigieren musste.

Viele Experten warnen davor, zuviel von Intel zu erwarten. Das PC Umfeld sei sehr schwach geblieben, auch die jüngst angelaufene Einkaufssaison nach Schulbeginn habe keine positiven Impulse wecken können. Ebenso wenig hätten wichtige Kunden ihre Ausgaben erhöht.

Auf diesem Hintergrund erklärt sich, dass Intel Aktien im abgelaufenen Quartal 43% im Aktienkurs verloren und zu Monatsbeginn auf einem 4-Jahrestief bei 16,57$ geschlossen haben. Heute kosteten Intel Aktien zuletzt 19,12$.

Mit Intel werden am Dienstag auch Motorola und Philips, der sechst- und neuntgrößte Chiphersteller der Welt ihre Quartalszahlen für das abgelaufene Geschäftsquartal präsentieren.

Am 6.Juni verkündete Intel seinen Investoren, Umsätze in Höhe von 6,2-6,5 Milliarden $ für das Q2 und eine Umsatzrendite von 49% erzielen zu wollen. Vorher war man von 6,4-7 Milliarden $ Umsatz und 53%iger Rendite ausgegangen. Für die Gewinne wollte das Unternehmen keine Angaben machen, Analysten rechnen laut First Call aber mit 11 Cents/Aktie bei 6,34 Milliarden $. Vor dem 6.Juni (Umsatzwarnung) hatten sie auf 15 Cents/Aktie und 6,67 Milliarden $ getippt.
Vor einem Jahr verdiente Intel 196 Mio $ oder 12 Cents/Aktie bei einem Umsatz von 6,3 Milliarden $.

In den letzten beiden Monaten haben Analysten die Gewinnschätzungen und Kursziele für Unternehmen wie Intel in Folge der sich verschlechternden Wirtschafts- und Marktentwicklungen mehrfach nach unten korrigiert.
"Es besteht kein Zweifel- das Juni-Quartal war eins der härtesten der letzten Jahre", erklärte der Halbleiteranalyst Eric Ross.

Für das Jahr 2003 erwarte er aber eine Erholung des PC Marktes. Intel würde als Marktführer der Halbleiter in besonderem Maße von einer solchen Entwicklung profitieren.

Merrill´s Chip Analyst Joe Osha bleibt dagegen lieber vorsichtig: "Wir glauben nicht, dass die Bewertungen die Risiken Kompensieren können, die aktuell durch die Unsicherheiten bestehen", meinte er. Das Abwärtspotenzial für Intel sehe er freilich auch als beschränkt an.

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