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08:31 Uhr, 09.12.2003

AUSBLICK: Keine Fed-Zinserhöhung erwartet

Externe Agenturmeldung:

AUSBLICK: Trotz positiver Konjunkturdaten keine Fed-Zinserhöhung erwartet

Agentur : DPA-AFX

FRANKFURT (dpa-AFX) - Die US-Notenbank wird am ihre Leitzinsen nach einhelliger Einschätzung von Volkswirten am Dienstag unverändert belassen. Der Markt suche jedoch nach Hinweisen ob die Fed angesichts der zuletzt positiven US-Konjunkturdaten auf absehbare Zeit ihre Leitzinsen erhöhen wird oder nicht. Zur Zeit liegt der Zielsatz für Tagesgeld (Federal Funds Target Rate) bei 1,00 Prozent. Dies ist der niedrigste Stand sei 45 Jahren. Seit Januar 2001 hat die US-Notenbank die Zinsen insgesamt 13 Mal reduziert. Zuletzt hatte der Offenmarktausschuss die Leitzinsen im Juni auf 1 Prozent gesenkt. In der Eurozone liegt der Leitzins zur Zeit bei 2,0 Prozent. UNVERÄNDERTE RISIKOEINSCHÄTZUNG GERWARTET Nach Einschätzung von Volkswirt Guido Zimmermann wird die Fed in ihrer Pressemitteilung dieselbe Risikoeinschätzung wie im Oktober liefern: "Die Risiken für das Wachstum sind ausgeglichen, die Risiken einer Disinflation (Prozess sinkender Inflationsraten) überwiegen die Risiken einer Inflation. Zimmermann erwartet zudem nicht, dass die Fed ihre Selbstverpflichtung die Leitzinsen einen beträchtlichen Zeitraum niedrig zu lassen aus den Text streichen wird. Eine Änderung der Wortwahl erwartet die DekaBank daher erst für Anfang 2004. So habe der Notenbank-Gouverneur von St.Louis, Bill Poole, angedeutet, dass zumindest bis März keine Änderung der Zinsen zu erwarten. Auf Notenbankchef Greenspan hatte die Erwartung geäußert, das die Geldpolitik "geduldiger" sein könne als in vergangene Phasen von hohem Wirtschaftswachstum. Eine Zinswende sei erst im September 2004 zu erwarteten. MÖGLICHERWEISE ÄNDERUNG BEIM KOMMENTAR ERWARTET Eine "gute Chance" für eine Änderung in der Mitteilung der Fed sieht die Commerzbank. Die Konjunkturdaten haben in den vergangen Wochen fast durch die Bank positiv überrascht. Die jüngsten Konjunkturdaten deuteten eindeutig auf eine Expansion hin. Daraus resultiere zwar noch kein unmittelbarer Handlungszwang. Die Selbstbindung die Zinsen langfristig niedrig zu halten könne die Flexiblität und Reaktionsfähigkeit zu stark eingeschränkt werden, auch wenn jetzt noch keine Inflationsgefahren auszumachen sein. "Ein Verzichten auf die Formulierung 'considerable period' wäre jedoch angebracht, ohne dass eine Zinserhöhung vor der Jahresmitte 2004 auf der Agenda stehen müsste. Die Experten von HSBC Trinkaus & Burkhardt erwarten, dass die Fed betonen wird, dass die Risiken hinsichtlich der Inflation weiterhin abwärts gerichtet seien. Auf der anderen Seite dürfte dass sie die Formulierung, dass sie die Zinsen für einen beträchtliche Zeitraum "considerable period" niedrig halten werde, abschwächen./js/zb

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