Ausblick 2020: Die wichtigsten Ereignisse und Trends für die Finanzmärkte
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Paul McNamara, Investment Director, Schwellenländeranleihen
Die Wahlen in den USA werden natürlich ein außerordentlich wichtiges Thema sein. Innerhalb der Demokratischen Partei gibt es eine ganze Reihe von unterschiedlichen Positionen, die jedoch alle im starken Gegensatz zu den Ansichten von Präsident Trump stehen. Außerdem behalten wir den Handelskonflikt aufmerksam im Auge. Nach unserer Einschätzung sind das die beiden wichtigsten Themen für 2020. Zudem gibt es Mutmaßungen über eine mögliche Rezession. Diese ist jedoch im Augenblick nicht unsere größte Sorge.
Reiko Mito, Investment Director, Japanische Aktien
Vor vier Jahren kam es zu einer kräftigen Rally von Substanzwerten gegenüber Wachstumsaktien sowie zu einer gewissen Volatilität. Diesmal werden die Schwankungen nach unserer Einschätzung weniger stark sein, da die Wahrscheinlichkeit einer politischen Überraschung geringer ist. Im Jahr 2019 fielen die Aktienrückkäufe in Japan 60 % höher aus als im Vorjahr. Diese signifikante Steigerung zeigt die Bereitschaft der Unternehmen, ihre Eigenkapitalrendite zu verbessern. Zudem ist sie ein Beleg für ihre zuversichtliche Einschätzung der langfristigen Gewinnaussichten. Nach unserer Einschätzung wird sich dieser Trend fortsetzen. Zudem wird Tokio im Jahr 2020 Gastgeber der Olympischen Sommerspiele sein.
Adrian Owens, Investment Director, globale Makroanlagen und Währungsanleihen
Die US-Politik und die Handelsvereinbarungen mit China stehen definitiv ganz oben auf der Liste. Eine wichtige Entwicklung im Jahr 2020 könnte auch ein unerwartet schwaches Wachstum in den USA sein. Zudem könnte es vor diesem Hintergrund zu einem Anstieg der Inflation kommen. Einige Faktoren üben bereits einen Aufwärtsdruck auf die US-Inflation aus. Nach unserer Einschätzung könnte dies zu einem sehr schwierigen Umfeld führen, in dem die Margen der Unternehmen weiter schrumpfen. Dies wäre für Risikoanlagen allgemein eine heikle Situation.
Rob Mumford, Investment Manager, Schwellenländeraktien
Die Einführung des 5G-Standards in Asien könnte das Gewinnwachstum in der gesamten Region unterstützen. Obwohl sich Upstream-Unternehmen im 5G-Bereich bereits sehr gut entwickelt haben, wird das wirkliche Delta aber unseres Erachtens bei den Downstream-Unternehmen realisiert. Wahrscheinlich werden Anbieter ihre technologischen Weiterentwicklungen wie Kameras und Objektive in ihre 5G-Smartphones integrieren, um ihre Wettbewerbsfähigkeit zu verbessern.
Gianmarco Mondani, Investment Director, europäische long-short Aktienstrategien
Ein wichtiger Aspekt, über den wir nachdenken, ist die Frage, ob die aktuelle Verlangsamung des Gewinnwachstums zu einem schweren Rückgang führen wird oder nicht. Wenn das passiert, würde es wahrscheinlich bedeuten, dass die Weltwirtschaft in eine Rezession abgerutscht ist. In diesem Fall könnten viele Anleger enttäuscht werden, die Aktien gekauft haben, um den negativen Renditen von Anleihen zu entgehen.
John Seo, Managing Director, Fermat Capital Management
Wir rechnen mit einer enormen Expansion des Marktes für versicherungsgebundene Wertpapiere (ILS). Im Augenblick verzeichnen wir rekordhohe Emissionen von Katastrophenanleihen. Es wird interessant sein zu sehen, wie viele und welche Akteure im Jahr 2020 tatsächlich an den Markt zurückkehren.
Swetha Ramachandran, Investment Managerin, Luxusaktien
Im Luxussektor haben die Fusionen und Übernahmen begonnen. LVMH gab mit der Übernahme von Tiffany den Startschuss, und wir gehen davon aus, dass in diesem Sektor weitere Unternehmen mit ihren Fusions- und Übernahmeplänen nachziehen werden. Darüber hinaus gab es einige bedeutende Ereignisse, die den Luxusgütersektor belastet haben, beispielsweise die Gelbwestenproteste in Frankreich und die Demonstrationen in Hongkong. Wenn diese Turbulenzen nachlassen, könnte das dem Sektor zugutekommen.
Daniel Häuselmann, Investment Director, Schweizer Aktien
2019 war ein hervorragendes Jahr für Schweizer Unternehmen. Der Handelskonflikt zwischen den USA und China wird im nächsten Jahr sicherlich ein wichtiges Thema sein. Da Schweizer Unternehmen sehr global ausgerichtet sind, brauchen sie eine globale Stabilisierung. Wenn es im Jahr 2020 nicht zu einer Rezession kommen sollte, wird das Umfeld für Schweizer Unternehmen hoffentlich weiterhin vorteilhaft sein.
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