Ausblick 2010: Kehren die Bullen zurück?

In freier Wildbahn sind Bullen mit ihren zwei Hörnern und einem Kampfgewicht von bis zu 1200 Kilogramm dem durchschnittlichen Bären überlegen. Ob diese Kräfteverhältnisse im kommenden Jahr auch auf dem Parkett gelten, wird sich noch zeigen müssen. Doch einige Anzeichen könnten dafür sprechen, dass sie demnächst in den Aktienmarkt zurückkehren dürften, die Bullen.

DAX übersteigt 6000 Punkte

Schließlich hat der DAX nach den Turbulenzen zu Jahresbeginn im Dezember wieder Stärke bewiesen. Erstmals seit über einem Jahr konnte der deutsche Leitindex am Montag (28. Dezember) im Tagesverlauf die Marke von 6000 Punkten überbieten und hat seit Beginn des Jahres 2009 immerhin 24,7 Prozent zugelegt.

Dabei könnten zumindest drei Punkte für eine mögliche Herrschaft der Bullen auf dem Parkett in 2010 sprechen: Das durchschnittliche Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) aller DAX-Unternehmen beträgt laut einem Bericht der „Welt“ vom 26.12. 2009 etwa 14, womit Konzerne der ersten Aktienliga im langfristigen Vergleich nicht überbewertet erscheinen. Denn vor zehn Jahren beliefen sich die durchschnittlichen Aktienkurse der DAX-Unternehmen noch auf das etwa 25fache der Gewinne. Das relativ hohe Bewertungsniveau gab also einen - damals ungehörten - Hinweis auf die Baisse von 2000 bis 2003. Dabei könnte das derzeit vergleichsweise niedrige KGV für einen Bullenmarkt sprechen.

Außerdem haben die Notenbanken den Markt weltweit mit billigem Geld geflutet. Die Leitzinsen betragen zum Beispiel in der Eurozone 1,0 und in den USA sogar nur 0 bis 0,25 Prozent. Durch das aktuell sehr niedrige Zinsniveau erzielen Anleger mit Anleihen nach Berücksichtigung von Inflation und Steuern derzeit kaum noch positive Renditen. Dagegen kann der DAX - wie die meisten übrigen Leitindizes rund um den Globus im Jahr 2009 - mit einer zweistelligen Rendite glänzen.

Somit könnte auch zum jetzigen Zeitpunkt ein der Einstieg in den Aktienmarkt für Anleger interessant sein, welche noch nicht in die Aktienmärkte investiert haben. Laut dem Deutschen Aktieninstitut (DAI) besitzen in Deutschland lediglich rund 3,4 Millionen Einwohner Aktien. Folglich hat ein Großteil der Privatanleger an den Kursgewinnen der zurückliegenden Monate nicht teilgenommen. Nach diesem Zögern könnte sich so mancher Anleger noch in 2010 auf die Seite der Stiere schlagen und damit den Kampf der Bullen und Bären auf dem Parkett beeinflussen.

Anlagemöglichkeiten mit Derivaten

Für risikobereitere Anleger, die steigende Kurse erwarten, könnte der DAX WAVE XXL Call Optionsschein DB5AQ8 vom X-markets Team der Deutschen Bank eine attraktive Wahl sein. Das Derivat ist mit einem Hebel von etwa drei ausgestattet, womit der Call rund dreimal stärker steigt oder fällt als der zugrunde liegende Index. Falls jedoch der DAX den Stopp Loss bei 4090 Punkten berührt oder unterschreitet, wird das Derivat ausgestoppt und der Restwert dem Anleger überwiesen.

Dagegen könnte der DAX WAVE XXL Put Optionsschein DB529R mit einem Hebel von rund zweieinhalb für Anleger interessant sein, welche auf fallende Kurse setzen möchten. Denn der WAVE Put Optionsschein legt an Wert zu, wenn der DAX nachgibt.

Eine interessante Wahl für risikoaversere Investoren könnte das DAX Diskont Zertifikat DB0MDU mit einer Laufzeit bis zum 27. Dezember 2011 sein. Mit diesem Zertifikat können Anleger den Basiswert (DAX) mit einem Rabatt (Diskont) von knapp 20 Prozent erwerben, woraus sich eine jährliche Seitwärtsrendite von rund 8 Prozent errechnet.. Im Gegenzug nimmt jedoch der Anleger nur bis zu einer Höchstgrenze (Cap) an den Kurssteigerungen des Basiswertes teil. In seitwärts tendierenden bzw. leicht steigenden Märkten spielen Diskonts ihren Vorteil gegenüber einer Direktanlage aus. Bei fallenden Kursen bieten sie durch den Diskont einen Verlustpuffer.
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