Auftakt zu starkem Bullenmarkt beim Gold?
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In der letzten Woche brachen die US-Märkte ein. Auslöser waren Befürchtungen, höhere Energiekosten mit Ölpreisen, die sich einem neuen Allzeithoch von 60US$/Barrel nähern, könnten die Gewinnmargen abbröckeln lassen. Besonders hart traf es Unternehmen mit hohem Kraftstoffbedarf wie Hersteller und Transportfirmen. Wegen hoher Kerosinkosten deutete der Logistikkonzern Federal Express enttäuschende Quartalszahlen an. Ansonsten gab die chinesische Ölgesellschaft CNOOC ein Übernahmeangebot für die kalifornische Ölgesellschaft Unocal bekannt, die inzwischen das Angebot von Chevron angenommen hat. CNOOCs Angebot ist das größte eines chinesischen Unternehmens im Ausland und unterstreicht die anhaltend hohe Nachfrage Chinas, um den Energie-hunger seiner schnell wachsenden Wirtschaft zu stillen.
Höhere Ölpreise ließen die Märkte in Japan auf der Stelle treten. Wie andere asiatische Märkte ist auch Japan stark von Ölimporten abhängig und damit besonders anfällig für höhere Ölpreise. Die herbsten Kursverluste mussten energieintensive Firmen wie Fluggesellschaften und Exporttitel hinnehmen, denen die Angst vor einer ölpreisinduzierten globalen Konjunkturabschwächung zusetzte.
Im Wochenverlauf fielen die europäischen Märkte nur geringfügig zurück, auch hier waren die Energiepreise der Auslöser. Der CAC-40 gab um 0,5% und der DAX um 0,8% nach. Technologiewerte litten unter der Angst vor rückläufigen Verbraucherausgaben, sollte sich die Konjunktur abschwächen.
Die britischen Aktienmärkte starteten indes gut in die neue Woche, denn bei Anlegern verstärkte sich der Eindruck, dass der nächste Zinsschritt nach unten und nicht nach oben tendieren wird. Zum Wochenschluss gewannen aber auch hier die Ölpreise die Oberhand, so dass der FTSE 100 die Woche unverändert schloss.
Auch an den asiatisch-pazifischen Aktienmärkten sorgten Befürchtungen über hohe Ölpreise für fallende Kurse. Wegen ihrer Abhängigkeit von Ölimporten reagieren diese Märkte besonders empfindlich auf steigende Ölpreise. In Korea sanken die Kurse im Durchschnitt um 0,1%, in Taiwan hingegen legten sie um 0,7% zu.
Die Emerging Markets schlossen die letzte Woche mit uneinheitlichen Ergebnissen ab. Lateinamerikanische Stahlerzeuger und Minengesellschaften litten unter hohen Energiepreisen und schwacher Nachfrage. So verlor der brasilianische Bovespa-Index 4,5% und der mexikanische Bolsa-Index 2,5%. Russlands RTS-Index schloss indes mit einem Plus von 2,4%, die Warschauer Börse erzielte einen Anstieg um 0,3%.
Im Wochenverlauf erzielten die Staatsanleihemärkte eine Rallye, denn Anleger waren der Ansicht, dass die hohen Ölpreise eher die Konjunktur belasten als einen sprunghaften Anstieg der Inflation auslösen werden.
Angesichts von Spekulationen über eine Zinssenkung in der Eurozone schwächte sich der Euro an den Devisenmärkten auf den tiefsten Stand seit zehn Monaten gegenüber dem US-Dollar ab.
Derweil setzten die Ölpreise ihren Höhenflug fort, ausgelöst durch befürchtete Versorgungsengpässe bei weiter steigender Nachfrage. In den letzten zwölf Monaten sind die Ölpreise weiter gestiegen, was die Nachfrage jedoch kaum gebremst hat. Zudem sind die Reservekapazitäten begrenzt. Ungeachtet des stärkeren US$ verteuerte sich Gold im Wochenverlauf.
Auftakt zu starkem Bullenmarkt beim Gold?
In einer Woche, in der sich der Ölpreis an den neuen Rekord von 60US$/Barrel heranpirschte, schien auch Gold die alte Höchstmarke knacken zu wollen. Vor allem die subtile Veränderung bei den Handelsmustern scheint Anleger dazu ermuntert zu haben, an den Gold- und Goldaktienmarkt zurückzukehren. Zwar bleiben Wechselkursbewegungen eine äußerst wichtige Determinante für die kurzfristige Richtung, in die sich der Goldmarkt bewegt. Allerdings scheinen sie gegenüber früher an Bedeutung verloren zu haben. Die günstigen zugrunde liegenden Angebots-/Nachfragestrukturen sind offenbar wieder stärker in den Mittelpunkt gerückt, so dass sich Gold etwas von der engen Korrelation mit dem Devisenmarkt abgekoppelt hat. In allen wichtigen Währungen ist der Goldpreis gestiegen – ein Signal für einen starken Bullenmarkt beim Gold.
Quelle: Merrill Lynch Investment Managers
Merrill Lynch Investment Managers (MLIM) wurde 1976 gegründet und ist mittlerweile eine der größten Investmentfirmen der Welt. Das verwaltete Vermögen beträgt 473 Mrd. US-Dollar (per 31. März 2005). Als das Tochterunternehmen für Vermögensverwaltung von Merrill Lynch verfügt MLIM über eine breite Auswahl an prämierten Anlagefonds und umfassenden Einblick in die Märkte.
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