Aufschwungszweifel stützen Rentenmärkte
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Während in den USA allenfalls Warnschüsse hinsichtlich Tempo und Nachhaltigkeit der Konjunkturerholung zu vernehmen sind, scheint die gerade erst begonnene Erholung in Euroland bereits wieder unter leichtes Störfeuer zu geraten. Jedenfalls mehren sich die Stimmen, die das konjunkturelle Aufschwungsszenario in Zweifel ziehen; einige Wirtschaftsforschungsinstitute haben ihre Wachstumsprognosen für das laufende Jahr bereits leicht nach unten revidiert. Zu einer Belastung der Weltkonjunktur könnte sich der drastische Anstieg der Energie- und Rohstoffpreise entwickeln. Angesichts zum Teil schwächer als erwartet ausgefallener Daten und eines latent höheren Bedrohungspotenzials nach den Terroranschlägen in Madrid haben sich die Rentenmärkte im März behauptet.
In Euroland schlägt die konjunkturelle Zuversicht zum Teil schon wieder in Skepsis um. Zum Beispiel ist in Deutschland der Ifo-Index zum zweiten Mal in Folge, vor allem auf Grund der Erwartungskomponente, gefallen. Die Europäische Zentralbank sah sich veranlasst, ihr Szenario eines fortgesetzten moderaten Aufschwunges zu überprüfen, und will "wachsam" und "aufmerksam" sein - beides in der Vergangenheit häufig Schlüsselwörter für die Ankündigung einer Zinsänderung. Dennoch hat sie die Leitzinsen am 1. April unverändert gelassen. Trotz eines Wechselbades zwischen Optimismus und Ernüchterung bleiben wir vorerst bei unserer Einschätzung, dass sich der moderate Erholung fortsetzten könnte. Die Wirtschaftsstimmung im Euro-Raum hat sich im März zumindest nicht verschlechtert. Hält der "Konsumenten-Streik" an, könnte ein nachhaltiger Aufschwung aber ernsthaft in Gefahr geraten. Ob eine - vor allem von politischer Seite geforderte - Zinssenkung die Verbraucher das Portemonnaie öffnen lässt, erscheint uns eher unwahrscheinlich.
Eitel Sonnenschein herrscht auch in den USA nicht, der Arbeitsmarkt gibt nach wie vor Anlass zur Sorge. Sollte die Beschäftigung noch für geraume Zeit kaum steigen, könnte sich das Verbrauchervertrauen eintrüben und auf den lebhaften Konsum schlagen. Das leicht verbesserte Verbrauchervertrauen im März spricht allerdings eher für einen stabilen Konsum. Wir gehen weiter von einem Wirtschaftswachstum über der bei 3,5 Prozent liegenden Trendrate aus. Mit einer Zinsanhebung in Aktion treten wird die Fed unserer Meinung nach erst dann, wenn die Beschäftigung deutlicher zulegt und sich der begonnene Anstieg der Kerninflation fortsetzt.
Bei der eher schwachen Konjunkturerholung und geringen Inflationsrisiken lastet unserer Einschätzung nach in der Euro-Zone kein fundamentaler Druck auf den Renditen; die Rentenkurse könnten vorerst gut unterstützt bleiben. Gerät der Aufschwung ins Stocken, könnten sich sogar neue Performance-Perspektiven ergeben. Anders die Situation in den USA, wo die Renditen einer Leitzinserhöhung vorauslaufen könnten.
Die relativ besten Aussichten haben unserer Meinung nach derzeit Euro-Rentenengagements im mittleren Laufzeitenbereich.
Trotz der kräftigen Erholung des US-Dollars gegenüber dem Euro - zuletzt auch auf Grund der Zinssenkungsspekulation in Euroland - sehen wir den Greenback weiterhin schwach.
Quelle: DWS
Die DWS (Die Wertpapier Spezialisten), Fondstochter der Deutschen Bank, ist mit einem verwalteten Vermögen von weit mehr als 100 Mrd. Euro Marktfüherer in Deutschland. Der Marktanteil liegt in etwa bei 24,7 %. Europweit zählt die DWS 4 Millionen Kunden. Die DWS Fonds-Palette deckt alle Regionen und Branchen, viele Anlageformen und Anlagestile ab.
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