Auf die EZB ist Verlass – sie liefert
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Auch wenn die Markterwartungen noch so hoch sein mögen, so gelingt es der EZB immer wieder, für Überraschungen zu sorgen. Das war unter Draghi so und auch auf die neue EZB-Präsidentin Lagarde ist Verlass. Wie sich wieder einmal zeigt, bleibt die EZB ein verlässlicher Partner für die Kapitalmärkte. Europas Notenbank sorgt für Unterstützung, wann und wo immer der Schuh drückt. Angesichts der Tiefe der Rezession in der Eurozone, die nach Schätzungen der Zentralbank in diesem Jahr zu einem Rückgang des BIP um 8,7 Prozent gegenüber dem Vorjahr und zu einer mäßigen Erholung um 5,2 Prozent im kommenden Jahr führen sollte, sah sich die EZB wohl zu diesem großen „Schluck aus der Pulle“ genötigt.
Dazu trug wohl bei, dass auch die Inflationsraten weiter deutlich unter der 2-Prozentmarke bleiben dürften. Ziel ist es, und das hat Lagarde vielfach wiederholt, vor allem die finanziellen Rahmenbedingungen wieder zu verbessern. Diese sind für die konjunkturelle Erholung essentiell. Dazu ist nach Ansicht der Zentralbanker das Pandemic Emergency Purchase Programme (PEPP) mit seiner Flexibilität am besten geeignet. Zudem sorgt die EZB mit der Anhebung des PEPP-Volumens und der Ausdehnung bis Juni 2021 für Stabilität in den Erwartungen. Dies wird auch weiterhin den Peripherieländern helfen. Selbst wenn die Zentralbank im Rahmen des PEPP weiterhin im jetzigen Tempo kaufen würde, sollte das Volumen bis zum Frühling 2021 ausreichen.
Eine Anmerkung zum Schluss: Die Verhältnismäßigkeit der Geldpolitik, also die Kosten-Nutzen-Analyse der geldpolitischen Entscheidungen, wurde unserer Meinung nach auf keiner Pressekonferenz so deutlich in den Vordergrund gestellt wie heute. Auch wenn nach Ansicht der EZB der Europäische Gerichtshof für sie bindend ist, so könnte das Karlsruher Urteil doch einen Schritt in Richtung mehr Transparenz bringen.
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