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10:07 Uhr, 23.05.2007

Attraktive Bewertung asiatischer Aktien

Das insgesamt starke Umfeld für die Aktienmärkte weltweit führte auch in der Region Asien ohne Japan im April zu einer positiven Kursentwicklung. Bei einem relativ niedrigen Volatilitätsniveau und einer marginal steileren US-Zinskurve fragten Anleger weiterhin risikoreichere und zyklische Assetklassen nach. Dies schreiben die Asienspezialisten von HSBC Investments in Hongkong in einem aktuellen Marktkommentar. Darin liegt ihrer Meinung nach auch der Grund, dass der MSCI Asia ex-Japan um 3,42% gestiegen ist. Indonesien zeigte dabei mit einem Plus von 9,19% die beste Performance. Danach folgten Indien, Malaysia und Korea mit Zuwächsen von jeweils über 6%. Während Korea in 2006 noch zu den schlechtesten Märkten zählte, überflügelte das dortige Börsenbarometer seit Jahresanfang die übrige Region. Die Gründe hierfür seien eine Verlagerung des Anlegerinteresses hin zu unterbewerteten Aktien und ein Mittelzufluss von ausländischen Fonds. Die schlechteste Entwicklung in der Region zeigte die Börse in Taiwan. Dies war der einzige Markt mit Kursverlusten.

Aufgrund der weiterhin positiven Fundamentaldaten und des soliden Wirtschaftswachstums sehen die Asienspezialisten von HSBC die Entwicklung in der Region für 2007 nach wie vor positiv. Kurzfristig schließen sie aber Gewinnmitnahmen nicht aus. Die Märkte seien wegen der hohen Unternehmensgewinne in den USA sehr „bullish“. Solche Korrekturen stellen nach Einschätzung der Experten günstige Kaufgelegenheiten dar, zumal die Bewertungen der asiatischen Aktien vergleichsweise attraktiv seien. Außerdem gründen die Spezialisten ihre positive Sichtweise auf weitere Faktoren. Dazu zählen die Aufwertung der Währungen in der Region, die Lockerung der Zinsen, die anhaltende Stärke der chinesischen Wirtschaft sowie das solide Gewinnwachstum asiatischer Unternehmen.

Interessant seien vor allem Investitionen im Bereich des Binnenkonsums. Auch Infrastrukturtitel und Aktien aus dem Bereich Transport würden die Experten übergewichten. In der Länderbetrachtung nehmen sie kurzfristig eine vorsichtige Haltung gegenüber China ein. Grund hierfür seien politische Risiken. Aufgrund des starken Wirtschaftswachstums sei der Ausblick mittelfristig aber gut. Für Malaysia und Korea raten sie zu einer Übergewichtung von ausgewählten Aktien. Speziell in Korea sollte das vorherrschende Momentum weiter anhalten. Hinsichtlich der Märkte in Indonesien, Hongkong und Taiwan raten die Experten zu einer Untergewichtung. Neutral sind sie gegenüber Thailand, den Philippinen und Singapur. Nach der jüngsten Korrektur in Indien sei dieser Markt wieder interessanter geworden, obwohl weiterhin mit einer ausgeprägten Volatilität zu rechnen sei.

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Über den Experten

Thomas Gansneder
Thomas Gansneder
Redakteur

Thomas Gansneder ist langjähriger Redakteur der BörseGo AG. Der gelernte Bankkaufmann hat sich während seiner Tätigkeit als Anlageberater umfangreiche Kenntnisse über die Finanzmärkte angeeignet. Thomas Gansneder ist seit 1994 an der Börse aktiv und seit 2002 als Finanz-Journalist tätig. In seiner Berichterstattung konzentriert er sich insbesondere auf die europäischen Aktienmärkte. Besonderes Augenmerk legt er seit der Lehman-Pleite im Jahr 2008 auf die Entwicklungen in der Euro-, Finanz- und Schuldenkrise. Thomas Gansneder ist ein Verfechter antizyklischer und langfristiger Anlagestrategien. Er empfiehlt insbesondere Einsteigern, sich strikt an eine festgelegte Anlagestrategie zu halten und nur nach klar definierten Mustern zu investieren. Typische Fehler in der Aktienanlage, die oft mit Entscheidungen aus dem Bauch heraus einhergehen, sollen damit vermieden werden.

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