Kommentar
14:22 Uhr, 20.04.2006

Asien wird bald das konjunkturelle Zugpferd

Nach Einschätzung von Baring Asset Management sind die Aussichten für China und Hongkong positiver, als viele Marktbeobachter glauben. Laut Lilian Co, der Managerin des Baring Hong Kong China Fund, werden die derzeitigen Bewertungsniveaus den 2006 an diesen Märkten bestehenden Chancen auf positive Gewinnüberraschungen nicht gerecht.

Barings zufolge ist der chinesische Wachstumsmotor nach zwei Jahren der durch Kreditverknappung bedingten Konsolidierung wieder angelaufen. Die Geldpolitik ist expansiver geworden, während M&A-Aktivitäten die Aktienkurse in China in die Höhe getrieben haben. Eine neue chinesische Mittelschicht sorgt für zunehmendes Binnenwachstum in China, während das Einkommenswachstum in ländlichen Regionen durch Regierungsmaßnahmen angeregt wird. Tatsächlich wird sich der chinesische Anteil an der Weltwirtschaft Schätzungen der Weltbank zufolge in den nächsten zwanzig Jahren verdreifachen, so dass China den USA als konjunkturelles Zugpferd in nichts nachstehen wird.

Lilian Co, die Managerin des Baring Hong Kong China Fund, kommentiert: "Wenn der chinesische Markt in diesem Tempo weiter wächst, wenden wir uns Titeln zu, die vom Wachstum beim inländischen Verbrauch profitieren, wie beispielsweise Aktien aus den Bereichen Immobilien, Banken und Einzelhandel. Auch Sektoren, die vormals unter der Kreditverknappung in China gelitten hatten, wie z.B. Stahl- und Automobilunternehmen, stehen wir jetzt positiver gegenüber."

Baring Asset Management stützt sich bei der Titelauswahl auf eine unternehmensbezogene Fundamentalanalyse. Die zwei Favoriten sind derzeit China Construction Bank, eine der größten Banken Chinas, und Ports Design, ein aufstrebender Einzelhändler für Luxusgüter.

Die kürzlich restrukturierte China Construction Bank ist eine von vier chinesischen Großbanken in staatlicher Hand. Als die Bank im Oktober 2005 als erste der vier staatlichen Banken an der Hongkonger Börse notiert wurde, konnten mit diesem Börsengang USD 9,2 Milliarden erzielt werden. Die Bank of America erwarb eine Beteiligung von 19,9% und arbeitet mit der Bank gemeinsam an der Entwicklung der technologischen Infrastruktur und unterstützt sie beim Ausbau des internationalen Treasury Service und des Privatkreditgeschäfts. "Das Zusammenspiel aus diesen positiven Veränderungen und der Rekapitalisierung durch die Regierung 2003 sind äußerst willkommene Entwicklungen", so Lilian Co. "Angesichts der Verbesserung des Managements und der steigenden Effizienz sind die Anlageaussichten in Bezug auf die China Construction Bank, die stellvertretend für das robuste Wachstum in China steht, unserer Einschätzung nach hervorragend."

Ports Design ist gut positioniert, um von der Nachfrage der aufstrebenden chinesischen Mittelschicht nach Designer-Lifestyle-Artikeln zu profitieren. Das Unternehmen hat unlängst für das gesamte Verkaufspersonal eine umfassende Schulung zum Markenbewusstsein eingeleitet und setzt den Schwerpunkt auf stärkere Kundenbindung.

In Bezug auf Hongkong ist Barings etwas weniger optimistisch. Hier könnte das mittelfristige Risiko weiterer Zinserhöhungen den traditionell zinssensiblen Markt beeinflussen. Lilian Co weiter: "Die Konjunktur in Hongkong hat sich von dem Tiefpunkt während der SARS-Epidemie erholt, und wir gehen davon aus, dass diese Erholung nachhaltig ist. In den nächsten 12 Monaten rechnen wir mit einem stabilen Wirtschaftswachstum von 4-5%. Angesichts der Unsicherheit im Hinblick auf Zinserhöhungen sieht unsere kurzfristige Strategie für den Fonds allerdings Gewinnmitnahmen bei Immobilientiteln und die Wiederanlage in defensive Hongkonger Wachstumswerte vor."

Der in diese dynamischen Märkte investierende Baring Hong Kong China Fund wird von Lilian Co und Wilfred Sit verwaltet. Lilian arbeitet seit 1999 für den Fonds und verwaltet ihn seit 2001. Wilfred ist seit September 2004 im Team. Das Team für Hongkong und China profitiert von der Erfahrung des restlichen, in Hongkong ansässigen asiatischpazifischen Aktienteams. Darüber hinaus kann es auf die Ressourcen der weltweiten Branchenteams von Baring Asset Management zurückgreifen, die sie beim Research unterstützen und mit denen makroökonomische Entwicklungen und neue branchenspezifische Themen besprochen werden können. Der erfolgreiche Anlageprozess des Teams, der den Einsatz von quantitativem Screening zur Eingrenzung des Anlageuniversums sowie die anschließende systematische Analyse von Wachstum, Liquidität, Währung, Management und Bewertungen zur Identifizierung potenzieller Portfoliokandidaten umfasst, hat sich als bewährte Strategie erwiesen.

Der Baring Hong Kong China Fund hat die Benchmark, den Hang Seng Index, im laufenden Jahr, im letzten Jahr, in den letzten drei Jahren, in den letzten fünf Jahren und seit seiner Auflegung 1982 übertroffen. Seit der Auflegung vor 23 Jahren erzielte der Fonds auf annualisierter Basis eine Rendite von 18,4%. Auf Grund des langfristigen Track Record erhielt der Fonds von Standard & Poor's ein "A"-Rating.

Quelle: Baring Asset Management

Baring Asset Management ist ein internationales Investmenthaus das mehr als 29,1 Mrd. Euro (Stand: 30.09.2005) für Kunden aus aller Welt verwaltet. das Leistungsspektrum umfasst eine große Palette von international anlegenden Aktien- und Rentenfonds sowie Publikumsfonds und das Management von Spezialfonds. Baring Asset Management gehört seit 1995 zur ING Gruppe.

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Über den Experten

Thomas Gansneder
Thomas Gansneder
Redakteur

Thomas Gansneder ist langjähriger Redakteur der BörseGo AG. Der gelernte Bankkaufmann hat sich während seiner Tätigkeit als Anlageberater umfangreiche Kenntnisse über die Finanzmärkte angeeignet. Thomas Gansneder ist seit 1994 an der Börse aktiv und seit 2002 als Finanz-Journalist tätig. In seiner Berichterstattung konzentriert er sich insbesondere auf die europäischen Aktienmärkte. Besonderes Augenmerk legt er seit der Lehman-Pleite im Jahr 2008 auf die Entwicklungen in der Euro-, Finanz- und Schuldenkrise. Thomas Gansneder ist ein Verfechter antizyklischer und langfristiger Anlagestrategien. Er empfiehlt insbesondere Einsteigern, sich strikt an eine festgelegte Anlagestrategie zu halten und nur nach klar definierten Mustern zu investieren. Typische Fehler in der Aktienanlage, die oft mit Entscheidungen aus dem Bauch heraus einhergehen, sollen damit vermieden werden.

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