Asien bleibt wichtiges Zugpferd
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Über weite Strecken der Woche traten die US-Aktienmärkte auf der Stelle, denn sie mussten das neuerliche Überschreiten der Marke von 50US-Dollar je Barrel Rohöl verdauen. Am Freitag aber, nach Bekanntgabe besser als erwarteter Beschäftigungszahlen außerhalb der Landwirtschaft, setzten die Märkte zu einer markanten Rallye an. Im Februar hat die US-Wirtschaft 262.000 neue Stellen geschaffen. Das ist der höchste Anstieg seit vier Monaten. US-Aktien zogen daraufhin kräftig an, denn diese Zahl ist der Beleg für ein anhaltend robustes Konjunkturumfeld, das gleichwohl keine Gefahr für die Inflation und daher im Umkehrschluss für die Zinsen darstellt.
Mit starken Zugewinnen verabschiedeten sich japanische Aktien ins Wochenende, nachdem sie an jedem Tag der letzten Woche Kursgewinne verzeichnen konnten. Im Aufwind waren Stahlaktien, exportorientierte High-Tech-Titel sowie Ölwerte.
In der letzten Woche kletterten die europäischen Aktienmärkte nach oben, denn Anleger reagierten begeistert auf die am Freitag veröffentlichten starken US-Beschäftigungszahlen.
Keine Ausnahme bildete der britische Markt, an dem sich die Stimmung ebenfalls dank der guten US-Beschäftigungszahlen aufhellte.
Uneinheitlich tendierten hingegen die asiatisch-pazifischen Aktienmärkte, von denen einige starke Kursgewinne erzielten, während andere wegen der Angst vor einem dauerhaft über 50 US-Dollar je Barrel verharrenden Ölpreis in die Knie gingen. Die südasiatischen Emerging Markets konnten eine insgesamt starke Woche mit positivem Vorzeichen beenden, und die Aktienmärkte in Indien und Pakistan markierten neue Rekorde.
An den weltweiten Staatsanleihemärkten profitierten die US-Anleiherenditen von den US-Arbeitsmarktzahlen, die zwar besser als erwartet, aber nicht so stark ausfielen, dass sie Ängste vor einem Ende der maßvollen Zinsschritte durch die US-Notenbank (Fed) auslösten. Einige Marktbeobachter hatten für Februar sogar einen Zuwachs von 300.000 Stellen außerhalb der Landwirtschaft prognostiziert.
In der letzten Woche tendierte der US-Dollar an den Devisenmärkten im Wesentlichen unverändert. Als Reaktion auf die US-Beschäftigungszahlen musste er jedoch kräftig Federn lassen. Wie bereits erwähnt, schlossen die Anleger aus den Beschäftigungszahlen, dass sich der maßvolle Zinsanstieg in den USA fortsetzen wird. Das ist zwar positiv für US-Aktien und die Renditen am US-Rentenmarkt, nicht aber für den US-Dollar, der wohl eher von einem starken Zinsgefälle zwischen den USA und anderen Industrieländern (insbesondere Euroland und Japan) profitieren dürfte.
An den Rohstoffmärkten setzte der Ölpreis seinen Anstieg fort und reagierte damit auf die kalte Witterung auf der nördlichen Erdhalbkugel. Parallel zum Verkaufsdruck beim US-Dollar verteuerte sich Gold.
Die Rückkehr zu unbegrenzt nachhaltigem Wachstum, auch „Goldilocks“ genannt
Der am Freitag ungeduldig erwartete Bericht zur Beschäftigung außerhalb der Landwirtschaft enthielt die gleiche Botschaft wie andere unlängst veröffentlichte US-Daten. Zurzeit weist nichts auf eine bevorstehende Abschwächung des US-Wachstums hin, es gibt aber auch keine Anzeichen dafür, dass sich das Wachstum – und damit auch die Inflation – in nächster Zeit beschleunigen könnte. Auf die Nachricht vom Freitag reagierten die US-Aktien- und –Rentenmärkte positiv, was einige Marktbeobachter an das so genannte „Goldilocks“-Umfeld Mitte der 90er Jahre erinnerte, in dem Inflation und Wirtschaft weder „zu heiß noch zu kalt“, sondern gerade richtig tendierten. Zwar werden sich die euphorischen Renditen aus dieser Zeit im laufenden Jahr wohl kaum wiederholen, die aktuellen Zahlen aber untermauern unsere These mit Blick auf die Performance der weltweiten Aktienmärkte für 2005. Anders ausgedrückt, dürften größere Qualitätswerte in einem Umfeld mit starkem aber leicht nachlassendem Wirtschaftswachstum und stetig steigenden US-Zinsen eine Outperformance erzielen. Bestätigt wird unsere These durch die in den letzten acht Wochen zu beobachtende Outperformance besagter Aktien.
Asien bleibt wichtiges Zugpferd
Trotz Anzeichen einer rückläufigen Nachfrage bei Technologieprodukten klettern die asiatischen Aktienmärkte weiter nach oben. Zu den Spitzenreitern der letzten beiden Monate gehörten Aktien mit Bezug zu China sowie Finanztitel. Auch in nächster Zeit dürften asiatische Aktien besser abschneiden als die globalen Aktienmärkte, beflügelt durch das Zusammenspiel einer steigenden Nachfrage aus China, des verstärkten Handels innerhalb der Region, einer Stärkung der Binnenwirtschaft wie in Thailand und vergleichsweise attraktiver Bewertungen.
Quelle: Merrill Lynch Investment Managers (MLIM)
Merrill Lynch Investment Managers (MLIM) wurde 1976 gegründet und ist mittlerweile eine der größten Investmentfirmen der Welt. Das verwaltete Vermögen beträgt rund 500 Mrd. US-Dollar (per 31. Dezember 2003). Als das Tochterunternehmen für Vermögensverwaltung von Merrill Lynch verfügt MLIM über eine breite Auswahl an prämierten Anlagefonds und umfassenden Einblick in die Märkte.
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