Asian Rust: Sojabohnen-Farmer in den USA in Aufruhr
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Asiatischer Sojabohnenrost könnte sich zu einem Alptraum amerikanischer Farmer entwickeln. Zumindest hat der pilzliche Befall der Sojabohnenpflanze alle Voraussetzungen dafür. Nachdem die roten Sporen sich in Brasilien ausbreiteten, drohen sie nun auch ins weltweit größte Anbaugebiet für Sojabohnen, die USA, überzuschwappen.
Dabei ist der asiatische Sojabohnenrost nichts Neues. US-Farmer, die weltweit 40% der Sojabohnen-Anbaufläche bestellen, werden nicht so überrascht, wie es einst brasilianische Farmer im Jahr 2001 wurden. Bereits in den letzten Wochen und Monaten bereiteten sich US-Farmer auf den „Asian Rust“ vor. Das ursprünglich aus Asien stammende Pilzvirus breitet sich durch Sporen im Wind aus. Eine Vielzahl von chemischen Keulen steht mittlerweile zur Verfügung. Uneins sind sich die Forscher jedoch darüber, wie sich der sonst eher für tropische Gebiete bekannte Sojabohnenrost in den gemäßigteren Teilen der USA verhalten wird.
Billy Moore, ein Experte der Mississippi State University, versucht zu beruhigen. Er sieht keinen Grund zur Panik. „In Südamerika werden immer noch Sojabohnen angebaut. Tatsächlich gab es nicht einmal eine Wachstumsverlangsamung des Sojabohnen-Marktes in Brasilien“, so Moore.
In den letzten Wochen sorgte das trockene Wetter in Brasilien und Argentinien für Kursaufschläge bei den Sojabohnen-Futureskontrakten. Ende Februar ist traditionell die Zeit, wo sich der Markt auf die neue Aussaat (März/April) und die kommende Ernte (Oktober) konzentriert. Brasilien und Argentinien bestellen zusammen rund 30% der weltweiten Sojabohnen-Anbaufläche. Seit Anfang Februar stieg der Sojabohnen-Preis um 26% auf zuletzt $612.50. Drohende Einbußen bei der Aussaat im April/Mai aufgrund des in vielen Teilen Brasiliens und Argentiniens trockenen Bodens und eine damit möglicherweise einhergehende Angebotsverknappung bei der Ernte im Herbst sorgte Händlern zufolge für Preisaufschläge bei Sojabohnen. Zudem kurzsierten Gerüchte über eine Erhöhung der Bestellmenge Chinas an den Märkten.
Das US-Landwirtschaftsministerium prognostiziert, dass der jährliche Schaden, den asiatischer Sojabohnenrost in den USA verursachen könnte, je nach Schwere des Befalls zwischen $240 Millionen und $2 Milliarden betragen könnte. Relativ zum Sojabohnen-Marktvolumen von geschätzten $18 Milliarden in 2003 (Daten US-Landwirtschaftsministerium) könnte also ein merklicher Ernterückgang durch das Pilzvirus ausgelöst werden.
Die Die Sojabohnenanbaufläche in den USA für 2004/05 dürfte den Rekord von 74,4 Millionen Acres übersteigen, so das US-Landwirtschaftsministerium. In 2004/05 wird die Anbaufläche auf 75.2 Millionen Acres geschätzt, nach erwarteten 73.4 Millionen Acres im Vorjahr.
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