Kommentar
12:04 Uhr, 27.09.2007

Arbeitsmarkt unbeeindruckt von den Finanzmarktturbulenzen

1. Der deutsche Arbeitsmarkt sorgt mit seinen Septemberzahlen für einen Lichtblitz am mittlerweile etwas düsteren Konjunkturhimmel. Die Anzahl der registrierten Arbeitslosen ist im September auf 3,543 Millionen Personen gesunken. Gegenüber dem Vorjahr bedeutet das einen Rückgang um fast 700 Tausend, gegenüber dem Vormonat um 162 Tausend Personen. Auch saisonbereinigt ist der Rückgang um 50 Tausend Personen gegenüber dem Vormonat beachtlich. Der Umstand, dass das konjunkturelle Umfeld im September noch intakt war, erklärt zu einem großen Teil den für einen September ungewöhnlich hohen Abbau an registrierter Arbeitslosigkeit. Am Horizont zeigen sich jedoch erste Gewitterwolken in Form von sich verschlechternden Umfragewerten (ifo) bezüglich der Stimmung der Unternehmen, was sich wiederum auf das Einstellungsverhalten auswirken könnte. Die Finanzmarktturbulenzen infolge der Subprime-Krise werfen ihren Schatten über die wirtschaftlichen Aktivitäten und beeinflussen das Planungsverhalten der Unternehmer. Der Abbau von Arbeitslosigkeit wird zwar nicht abreißen, aber die immer noch starke Dynamik wird sich zurückbilden.

2. Die nicht saisonbereinigte Arbeitslosenquote ist mit 8,4 % (nach 8,8 % im August) auf dem niedrigsten Stand seit 14 Jahren. Saisonbereinigt ging die Quote von 9,0 % auf 8,8 % zurück.

3. Dem kräftigen Minus bei der registrierten Arbeitslosigkeit steht ein deutliches Plus bei der Erwerbstätigkeit gegenüber. Die Daten, die das Statistische Bundesamt heute für den Monat August vorgelegt hat, bestätigen den von der Bundesanstalt für Arbeit ermittelten BA-Stellenindex (BA-X). Mit 39,859 Millionen Erwerbstätigen ist erneut ein Höchststand an Beschäftigung erreicht worden. Die Zunahme um gut 641 Tausend Personen gegenüber dem Vorjahr entspricht in etwa dem Durchschnitt des laufenden Jahres. Auch für September kann dem BA-X zufolge mit einem weiteren Beschäftigungsaufbau gerechnet werden.

Quelle: DekaBank

Die DekaBank ist im Jahr 1999 aus der Fusion von Deutsche Girozentrale - Deutsche Kommunalbank- und DekaBank GmbH hervorgegangen. Die Gesellschaft ist als Zentralinstitut der deutschen Sparkassenorganisation im Investmentfondsgeschäft aktiv. Mit einem Fondsvolumen von mehr als 135 Mrd. Euro und über fünf Millionen betreuten Depots gehört die DekaBank zu den größten Finanzdienstleistern Deutschlands. Im Publikumsfondsgeschäft hält der DekaBank-Konzern einen Marktanteil von etwa 20 Prozent.

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Über den Experten

Thomas Gansneder
Thomas Gansneder
Redakteur

Thomas Gansneder ist langjähriger Redakteur der BörseGo AG. Der gelernte Bankkaufmann hat sich während seiner Tätigkeit als Anlageberater umfangreiche Kenntnisse über die Finanzmärkte angeeignet. Thomas Gansneder ist seit 1994 an der Börse aktiv und seit 2002 als Finanz-Journalist tätig. In seiner Berichterstattung konzentriert er sich insbesondere auf die europäischen Aktienmärkte. Besonderes Augenmerk legt er seit der Lehman-Pleite im Jahr 2008 auf die Entwicklungen in der Euro-, Finanz- und Schuldenkrise. Thomas Gansneder ist ein Verfechter antizyklischer und langfristiger Anlagestrategien. Er empfiehlt insbesondere Einsteigern, sich strikt an eine festgelegte Anlagestrategie zu halten und nur nach klar definierten Mustern zu investieren. Typische Fehler in der Aktienanlage, die oft mit Entscheidungen aus dem Bauch heraus einhergehen, sollen damit vermieden werden.

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