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11:59 Uhr, 02.09.2009

Arbeitsmarkt in Deutschland: Immer für eine Überraschung gut

Externe Quelle: DekaBank

• Auch im August kam es am deutschen Arbeitsmarkt zu keiner durchgreifenden Veränderung. Mit nicht saisonbereinigt 3,472 Millionen Arbeitslosen blieb der Anstieg unter den Erwartungen. Trotzdem steigt die absolute Vorjahresveränderung kontinuierlich an und erreichte mit 276 Tausend Personen im August die höchste Zunahme seit Oktober 2005.
• Während die saisonbereinigte Arbeitslosenquote mit 8,3 % unverändert blieb, stieg die nicht saisonbereinigte Arbeitslosenquote von 8,2 % im Juli auf ebenfalls 8,3 % im August an.
• Wie schon in den Vormonaten verhinderten die Regelungen zur Kurzarbeit ein stärkeres Ansteigen der Arbeitslosigkeit. Zwar ist dieses Instrument nicht ewig einsetzbar, aber die Betriebe schauen hoffnungsvoll in die Zukunft und mindern somit den Entlassungsdruck. Das heißt nicht, dass die Gefahr von einem starken Arbeitsplatzabbau gebannt ist. Der Abbau von Arbeitsplätzen wird weiter voranschreiten, nur die Stärke dieses Abbaus ist ungewiss.

1. Der Einfluss der Neuausrichtung der arbeitsmarktpolitischen Instrumente auf den deutschen Arbeitsmarkt bleibt weiterhin hoch. Für August wurden von der Bundesagentur für Arbeit nicht saisonbereinigt 3,472 Millionen Personen als arbeitslos registriert. Gegenüber dem entsprechenden Vorjahresmonat war dies ein Zuwachs um 276 Tausend. Saisonbereinigt kam es zu einem Rückgang um 1000 Personen. In der Zeit von Mai bis August stieg die saisonbereinigte Anzahl der registrierten Arbeitslosen um 25 Tausend Personen. Ohne die Änderung der statistischen Erfassung wären es schätzungsweise 132 Tausend Arbeitslose gewesen. Die amtlichen Daten täuschen ein „es ist ja alles nicht so schlimm“ vor, doch das Instrument der Kurzarbeit ist nicht ewig einsetzbar, und die Basiseffekte der Neuausrichtung der arbeitsmarktpolitischen Regelungen laufen irgendwann aus. Die Gefahr von einem verstärkten Arbeitsplatzabbau ist nicht gebannt. Wenngleich die Horrorszenarien von Anfang des Jahres mit über 5 Millionen Arbeitslosen aus der Welt sind, der Gipfel der registrierten Arbeitslosigkeit ist noch nicht erreicht.

2. Während die saisonbereinigte Arbeitslosenquote mit 8,3 % unverändert blieb, stieg die nicht saisonbereinigte Arbeitslosenquote von 8,2 % im Juli auf ebenfalls 8,3 % im August an.

3. Nach Schätzungen der Bundesagentur für Arbeit ist die Anzahl der Kurzarbeiter im Juni leicht zurückgegangen. Das ist nicht weiter verwunderlich, da die von den Betrieben vorab angemeldete Anzahl der infrage kommenden Kurzarbeiter (so genannte „Anzeigen“) seit ihrem Hoch im Februar dieses Jahres rückläufig ist. Hinzu kommt, dass einige Betriebe aufgrund einer verbesserten Auftragslage die Kurzarbeit ausgesetzt haben. Wie das untenstehende Schaubild zeigt, dürfte die Anzahl der Kurzarbeiter tendenziell in den nächsten Monaten nach unten gehen.

4. Die heute Morgen veröffentlichten Zahlen zur Erwerbstätigkeit im Juli knüpfen an die moderate Entwicklung der Vormonate an. Trotz eines saisonbereinigten Vormonatsrückgangs um 15 Tausend Personen liegt die Anzahl der Erwerbstätigen in Anbetracht der wirtschaftlichen Lage mit 40,176 Millionen immer noch beachtlich hoch. Hier spielt, wie bei der Arbeitslosenstatistik, die Kurzarbeit eine wichtige Rolle. Nicht saisonbereinigt betrug der Rückgang gegenüber dem Vorjahr 144 Tausend auf 40,149 Millionen Personen.

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Über den Experten

Alexander Paulus
Alexander Paulus
Technischer Analyst und Trader

Alexander Paulus kam zunächst über Börsenspiele in der Schule mit der Börse in Kontakt. 1997 kaufte er sich seine erste Aktie. Nach einigen Glückstreffern schmolz aber in der Asienkrise 1998 der Depotbestand auf Null. Da ihm das nicht noch einmal passieren sollte, beschäftigte er sich mit der klassischen Charttechnik und veröffentlichte seine Analysen in verschiedenen Foren. Über eine Zwischenstation kam er im April 2004 zur stock3 AG (damals BörseGo AG) und veröffentlicht seitdem seine Analysen auf stock3.com (ehemals GodmodeTrader.de)

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