Arbeitsmarkt im Banne der Statistik
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1. Wieder einmal wurden die Arbeitsmarktbeobachter von einem statistischen Effekt in die Irre geleitet. Die Anzahl der Arbeitslosen ist, bedingt durch die hinzugekommenen Meldungen der Optionskommunen (zugelassene Kommunen, die die Betreuung von Arbeitslosen eigenständig im Rahmen des Sozialgesetzbuch II, ohne die BA durchführen), nichtsaisonbereinigt um 78 Tausend auf 4,65 Millionen Personen weniger stark zurückgegangen als für einen September üblich. Diesen Struktureffekt kann ein Saisonbereinigungsverfahren natürlich nicht ausgleichen, sodass sich die saisonbereinigte Anzahl der Arbeitslosen um 39 Tausend auf 4,835 Millionen Personen erhöhte. Ohne diesen Sondereffekt wäre die Arbeitslosenzahl saisonbereinigt um 22 Tausend gesunken; der Median der von Bloomberg befragten Analysten ging von einem Rückgang um 12 Tausend aus, wir lagen mit –25 Tausend nahe am ohne Sondereffekt realisierten Wert. Bei aller Korrektheit der Arbeit der Bundesagentur für Arbeit (BA) ist der Veröffentlichung der Septemberzahl ein gewisser Grad von Seriosität abzusprechen. Vor allem da die BA über plausible Daten (Arbeitslose mit Korrekturwert) für die vorangegangenen Monate verfügt. Der Korrekturwert ist die durch die BA geschätzte Anzahl an Arbeitslosen der Optionskommunen für die Vormonate.
2. Durch diesen Sondereffekt stieg die saisonbereinigte Arbeitslosenquote von 11,6 % im August auf 11,7 % im September. Zurückgegangen ist die nichtsaisonbereinigte Arbeitslosenquote, von 11,4 % im August auf 11,2 % im September.
3. Das Statistische Bundesamt hat ebenfalls heute die Zahlen zur Erwerbstätigkeit in Deutschland im August veröffentlicht. Mit einer Zunahme von saisonbereinigt 36 Tausend Personen setzte sich der positive Trend, der seit Anfang des Jahres zu beobachten ist fort. Mit knapp 39 Millionen Erwerbstätigen wurden 100 Tausend Personen mehr gezählt als noch vor Jahresfrist. Die standardisierte deutsche Erwerbslosenquote nach EUDefinition stieg im August auf 9,3 %, nach 9,0 % im Juli.
Quelle: DekaBank
Die DekaBank ist im Jahr 1999 aus der Fusion von Deutsche Girozentrale - Deutsche Kommunalbank- und DekaBank GmbH hervorgegangen. Die Gesellschaft ist als Zentralinstitut der deutschen Sparkassenorganisation im Investmentfondsgeschäft aktiv. Mit einem Fondsvolumen von rund 130 Mrd. Euro gehört die DekaBank zu den größten Finanzdienstleistern Deutschlands. Im Publikumsfondsgeschäft hält der DekaBank-Konzern einen Marktanteil von etwa 20 Prozent.
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