Kommentar
17:45 Uhr, 11.09.2019

DAX geht am Vorabend des EZB-Entscheids fester aus dem Handel - Trump erwägt Lockerung von Iran-Sanktionen

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Erwähnte Instrumente

  • Trump: Fed-Verantwortliche sind "Dummköpfe"
  • Ökonomen: Deutsche Wirtschaft schlittert in die Rezession
  • China macht Ausnahmen von den Strafzöllen
  • DIW fordert Investitionsagenda
  • Schottisches Gericht: Parlaments-Zwangspause ist unrechtmäßig
  • Trump entlässt Sicherheitsberater Bolton
  • Deutschland: Unternehmensinsolvenzen gehen zurück
  • Merck sieht sich auf dem Weg zu nachhaltigem profitablem Wachstum
  • Vapiano schreibt rote Zahlen, bestätigt aber Jahresziele
  • Apple präsentiert neue iPhone-Generation
  • Amazon: US-Kartellwächter ermitteln wegen Marketplace
  • Hongkong-Börse will London Stock Exchange schlucken
  • Saudi Aramco bereitet Börsengang in Saudi-Arabien vor

DAX

  • Am Vorabend des mit Spannung erwarteten Zinsentscheids der EZB ist der deutsche Aktienmarkt mit Kursgewinnen aus dem Handel gegangen. Der DAX legte um 0,74 Prozent auf 12.359,07 Punkte zu. Die Hoffnung auf eine weitere Lockerung der Geldpolitik durch die EZB stützte die Stimmung. Fest erwartet wird eine Senkung des Einlagenzinses weiter in den negativen Bereich. Bereits seit 2014 befindet sich der Einlagenzins unterhalb von null Prozent, was bedeutet, dass Banken Strafzinsen zahlen müssen, wenn sie überschüssiges Geld bei der EZB parken. Zudem könnte die EZB eine Wiederaufnahme der Wertpapierkäufe ankündigen. Der Markt rechnet zwar relativ fest damit, im EZB-Rat selbst hat es zuletzt aber auch Widerstand gegen die Maßnahme gegeben. Es dürfte also spannend werden. Parallel zur weiteren Absenkung des Einlagezinses könnte die EZB auch ein gestaffeltes Regime für den Zinssatz einführen. Die Banken müssten dann nicht für alle Überschussreserven Strafzinsen zahlen, sondern erst ab einem bestimmten Betrag. Die Erwartungen an den Märkten sind jedenfalls hoch, das Rückschlagspotenzial im Falle von Enttäuschungen damit aber auch. Am Mittwoch wurden auch versöhnliche Töne aus Peking am Markt gerne gehört. China hat angekündigt, einige US-Importgüter von den geplanten Strafzöllen auszunehmen. Das könnte ein Signal der Entspannung seitens Pekings sein. Anfang Oktober soll die nächste Verhandlungsrunde in Washington stattfinden.

Chartanalysen des Tages

Unternehmensnachrichten

  • Der saudische Erdöl-Konzern Saudi Aramco nimmt die Pläne für seinen Börsengang wieder auf. Es seien Gespräche mit Banken in dieser oder der nächsten Woche anberaumt, wie die Nachrichtenagentur Bloomber berichtete. Ende September könne es eine Analysten-Präsentation geben, hieß es weiter. Aktuell gebe es Pläne noch in diesem Jahr, wahrscheinlich schon im November, Aktien an der Börse in Saudi-Arabien zu verkaufen, so Insider.
  • Unmittelbar vor Beginn der Olympischen Spiele im kommenden Jahr in Tokio finden die Intel World Open in der japanischen Metropole statt, wie der Elektronikhersteller Intel mitteilte. Der Wettbewerb entstehe in Kooperation mit dem Internationalen Olympische Kommittee (IOC). E-Sportler werden dann in den Disziplinen "Street Fighter V" und "Rocket League" um ein Preisgeld von insgesamt 500.000 Dollar antreten.
  • Die US-Handelsaufsicht FTC befragt teilnehmende Händler auf Amazon Marketplace, um festzustellen, ob der Konzern Wettbewerber benachteilige, berichtete Bloomberg. Die FTC-Vertreter wollten dabei unter anderem erfahren, welcher Anteil ihres Geschäfts auf Marketplace entfalle, verglichen mit anderen Plattformen wie eBay. Das Interesse könnte auf die Vorbereitung offizieller Ermittlungen hinweisen.
  • Der Bezahldienstleister Wirecard startet eine Kooperation zur Digitalisierung von Finanzierungen mit dem US-FinTech Credibly. Wirecard wird dem Unternehmen ermöglichen, Betriebskapital an seine Kunden auf physischen und digitalen Karten auszugeben. So können kleine und mittlere Unternehmen (KMUs) über virtuelle Wallets Finanzierungen erhalten. Für 2019 rechnet Credibly mit einer Kreditvergabe von rund 300 Mio. Dollar an KMUs.
  • JPMorgan will auch dann noch schwarze Zahlen schreiben, wenn die Zinsen auch in den USA auf null fallen. CEO James Dimon sagte auf einer Bankenkonferenz, sein Unternehmen habe mit den Diskussionen darüber begonnen, welche Gebühren es erheben könnte, wenn die Zinsen auf den Nullpunkt oder darunter fallen sollten. Dimon betonte aber, er rechne aktuell nicht mit einem solchen Szenario.
  • General Electric ist nicht länger Mehrheitseigentümer des US-Ölfeldausrüsters Baker Hughes. GE verkaufte für 3 Mrd. Dollar weitere Aktien der bisherigen Tochtergesellschaft und muss nun zudem gut 7 Mrd. Dollar auf das Engagement bei dem Ölfeldausrüster abschreiben, wie der Konzern mitteilte.
  • Ford will am Geschäft in Europa festhalten. „Wir haben keine Pläne, Europa zu verlassen", sagte Europa-Chef Stuart Rowley am Rande der Automesse IAA in Frankfurt. „Wir sind seit mehr als 100 Jahren hier und wollen noch viele Jahre bleiben."
  • Für Schaeffler-Chef Klaus Rosenfeld bedeutet der Wandel in der Automobilbranche für die Zuliefererindustrie mehr Chancen als Risiko. „Ich sehe den Umbruch als große Chance, wenn man es jetzt richtig macht und das Unternehmen für die nächsten Jahre ausrichtet", sagte Rosenfeld am Rande der internationalen Automesse IAA in Frankfurt. Aus seiner Sicht wird es die Zulieferbranche trotz der derzeitigen Branchenkrise auch im Jahr 2030 noch geben. „Die Zulieferindustrie ist eine sehr vitale Industrie, wenn wir uns auf unsere Kernkompetenzen fokussieren", gab sich Rosenfeld zuversichtlich.
  • Die Börse Hongkong will schaffen, was der Deutschen Börse nicht vergönnt war: die London Stock Exchange zu übernehmen, wie der Betreiber HKEX mitteilte. Die London Stock Exchange (LSE) bestätigte am Mittwoch, HKEX habe ein Übernahmeangebot über 31,6 Mrd. Pfund übergeben. Die Offerte bestehe aus einem Bar- und einem Aktienanteil. Konkret bietet die Hongkong Börse je LSE-Anteil 2.045 Pence und 2,495 neue eigene Aktien. Eine Fusion würde nicht nur einen weltweit führenden Finanzmarktkonzern entstehen lassen, sondern auch beide Geschäfte stärken, erklärte die HKEX. Das biete die „strategische Möglichkeit, einen der größten Handelsplätze der Welt zu schaffen“.
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  • Apple hat am Dienstag neue iPhones mit besseren Kameras vorgestellt. Das iPhone 11, das das iPhone XR ersetzt, bekommt nun einen Nacht-Modus für gute Bilder bei dunklen Lichtverhältnissen. Der Nachfolger des aktuellen Top-Modells iPhone XS erhält den Namen iPhone 11 Pro. Das Gerät hat nun drei Kameras - Standard-Brennweite, Teleobjektiv und Ultra-Weitwinkel. Der Konzern gab auch neue Details zu seinem anstehenden Dienst AppleTV+ bekannt. So unterbietet Apple mit dem Preis seines Videostreaming-Angebots Rivalen wie Netflix. Erste Exklusiv-Produktionen sollen am 1. November in mehr als 100 Ländern verfügbar sein, kündigte CEO Tim Cook an.
  • Der Spezialchemie- und Pharmakonzern Merck sieht sich auf dem Weg zu nachhaltigem profitablem Wachstum. Merck teilte am Mittwoch vor Beginn seines Kapitalmarkttags mit, für sein schwieriges Geschäft mit den Spezialmaterialien ab 2020 ein durchschnittliches jährliches Umsatzwachstum aus eigener Kraft zwischen 2 und 3 Prozent erreichen zu wollen. Die bereinigte operative Marge (Ebitda) soll zudem dauerhaft rund 30 Prozent betragen. Gelingen soll diese mit einer verstärkten Ausrichtung auf die Halbleiter- und Elektronikindustrie. Im Pharmageschäft wollen die Darmstädter den Fokus auf noch mehr Kostenkontrolle legen.
  • Die Restaurant-Kette Vapiano hat ihre Geschäftszahlen für das erste Halbjahr bekannt gegeben. Der Konzernumsatz stieg demnach um 12,3 Prozent auf 196,6 Mio. Euro. Auf vergleichbarer Fläche verringerte sich der Umsatz jedoch um 3,2 Prozent, bedingt durch rückläufige Gästezahlen. Das bereinigte EBITDA lag nach IFRS 16 bei 28,5 Mio. Euro, die bereinigte EBITDA-Marge bei 14,5 Prozent. Vor IFRS 16 verringerten sich das bereinigte EBITDA von 14,0 auf 7,6 Mio. Euro und die bereinigte EBITDA-Marge von 8,0 auf 3,9 Prozent. Das berichtete Periodenergebnis betrug minus 34,3 Mio. Euro. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum war das in etwa eine Verdopplung. Für das Gesamthjahr rechnet der Vorstand unverändert mit einem Umsatz zwischen 390 bis 420 Mio. Euro sowie einer rückläufigen Entwicklung des flächenbereinigten Umsatzes von 2 bis 4 Prozent. Das bereinigte EBITDA (vor IFRS 16) wird in Höhe von 20 bis 25 Mio. Euro erwartet.
  • Prosus - ein in Europa wenig bekanntes, aber recht wertvolles Unternehmen feiert an diesem Mittwoch die Erstnotiz an der Börse in Amsterdam. Die Tochter des südafrikanischen Medienkonzerns Naspers wird zum Start mit 95 Mrd. Euro bewertet und gehört damit zu den wertvollsten in den Niederlanden notierten Unternehmen. Als Referenzpreis für die Notiz der 1,62 Mrd. Aktien legte die Amsterdamer Börse einen Kurs von 58,70 Euro fest. In der Gesellschaft sind die Beteiligungen von Naspers an Internetunternehmen wie Tencent oder Delivery Hero gebündelt. Das Unternehmen besitzt nach der Abspaltung mit 73 Prozent weiter die Mehrheit an Prosus.

Konjunktur & Politik

  • US-Präsident Donald Trump erwägt nach dem Abgang des als Hardliners bekannten Nationalen Sicherheitsberaters Bolton offenbar die Lockerung von Iran-Sanktionen. Trump habe über eine Lockerung der Sanktionen gesprochen, um ein Treffen mit Hassan Rohani, dem Präsidenten Irans, zu ermöglichen, berichtet Bloomberg. Bolton habe sich deutlich gegen die Lockerung von Sanktionen ausgesprochen, hieß es. US-Finanzminister Mnuchin befürworte sie hingegen, um neue Verhandlungen mit dem Iran zu beginnen. Die Ölpreise reagierten mit deutlichen Verlusten auf die Meldung zur möglichen Streichung der Sanktionen.
  • Die Rohöllagerbestände in den USA sind in der vergangenen Woche überraschend stark um 6,9 Millionen Barrel auf 416,1 Millionen Barrel gesunken. Der Markt hatte mit einem schwächeren Rückgang um 2,9 Millionen Barrel gerechnet. Das American Petroleum Institute (API) hatte am Dienstagabend auf Basis inoffizieller Daten einen Rückgang um 7,23 Millionen Barrel gemeldet
  • Im August sind die Erzeugerpreise in den USA um 0,1 Prozent gegenüber dem Vormonat gestiegen, wie das US-Arbeitsministerium mitteilte. Volkswirte hatten mit stabilen Preisen gerechnet. In der Kernrate erhöhten sich die Herstellerpreise um 0,2 Prozent. Für den Juli war ein Anstieg der Erzeugerpreise um 0,2 Prozent und in der Kernrate ein Minus von 0,1 Prozent ermittelt worden.
  • Die Angriffe von US-Präsident Trump auf die US-Notenbank Fed werden immer heftiger. Trump bezeichnete die Zentralbanker per Twitter am Mittwoch als „Dummköpfe". Jerome Powell und seine Kollegen seien „naiv". Hintergrund ist einmal mehr das aus Sicht von Trump zu hohe Zinsniveau in den USA. Er forderte die Fed auf, die Leitzinsen auf null zu senken.
  • Die US-Behörden haben einen weiteren Todesfall gemeldet, der auf den Gebrauch von E-Zigaretten zurückgehen soll. Damit sind bislang inzwischen sechs auf E-Zigaretten zurückzuführende Todesfälle in den USA bekannt. Der US-Gesundheitsbehörde CDC zufolge wurden zudem rund 450 mögliche Erkrankungen in 33 Bundesstaaten gemeldet.
  • Italiens Premierminister Giuseppe Conte hat in Brüssel um Unterstützung für seine neue Mitte-Links-Regierung geworben. Er sei zuversichtlich, dass Europa Italien helfen werde, um in eine digitale und grüne Wirtschaft zu investieren, sagte Conte nach Treffen mit der designierten EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen. „Unser Ziel ist es, Schulden zu reduzieren", sagte er. „Wir wollen dies durch Wirtschaftswachstum erreichen."
  • Die USA haben unmittelbar vor der UN-Vollversammlung offiziell eine neue Botschafterin bei den Vereinten Nationen angemeldet. Die neue Chefdiplomatin Kelly Craft wurde am Dienstagabend im Weißen Haus vereidigt, wie ein Sprecher mitteilte. Craft folgt auf Nikki Haley, die das Amt Ende vergangenen Jahres abgegeben hatte.
  • Ein schottisches Berufungsgericht hat die von der britischen Regierung verordneten Zwangspause des Parlaments als unrechtmäßig erklärt. Das berichtete die britische Nachrichtenagentur PA am Mittwoch. 75 Parlamentarier hat geklagt. Sie sehen in der von Premierminister Boris Johnson erwirkten Schließung des Unterhauses vor dem am 31. Oktober anstehenden EU-Austritt des Landes eine unzulässige Einschränkung des Parlaments. Eine endgültige Entscheidung dürfte nun das oberste Gericht in Großbritannien, der Supreme Court, treffen.
  • Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) ist weiterhin davon überzeugt, dass Großbritannien mit einem Abkommen aus der Europäischen Union austreten wird. Es gebe „alle Chancen, es geordnet hinzubekommen", sagte sie bei der Generaldebatte im Bundestag. Die Bundesregierung würde sich dafür einsetzen. Trotzdem müsse man vorbereitet sein auf einen möglichen No Deal beim Brexit, sagte Merkel.
  • Der FDP-Vorsitzende Christian Lindner hat die Bundesregierung davor gewarnt, wie in alten Zeiten neue Schulden anzuhäufen. „Es gibt nicht nur eine ökologische Verantwortung für kommende Generationen, es gibt auch eine ökonomische Verantwortung, ihnen nämlich solide Staatsfinanzen zu hinterlassen", sagte er am Mittwoch in der Generaldebatte im Bundestag. Die Schwarze Null im Haushalt bestehe schon jetzt nur noch auf dem Papier. Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) gebe längst mehr Geld aus als er einnehme. Er erreiche den Haushaltsausgleich nur, indem er neun Milliarden Euro aus der Rücklage entnehme.
  • Das RWI-Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung in Essen rechnet auch für das dritte Quartal mit einer sinkenden Wirtschaftsleistung in Deutschland. „In einer Kurzfristprognose rechnen wir mit minus 0,1 Prozent", sagte der stellvertretende RWI-Konjunkturchef Torsten Schmidt der Deutschen Presse-Agentur. Das Kieler Institut für Weltwirtschaft (IfW) erwartet im dritten Quartal sogar ein Minus von 0,3 Prozent im Vergleich zum Vorquartal. Im zweiten Quartal war die Wirtschaft bereits um 0,1 Prozent zum Vorquartal geschrumpft. Für das Gesamtjahr 2019 senkte das RWI seine Prognose auf 0,4 Prozent Wachstum, nach 0,8 Prozent im Juni. Auch das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) sorgt sich: „Deutschlands wirtschaftliches Fundament bröckelt bedenklich." Die Produktionsleistung der auf den Export spezialisierten Industrie sinke seit einem Jahr deutlich. Es fehle vor allem die Nachfrage aus dem europäischen Ausland, allen voran aus Großbritannien und Italien. Bisher stütze noch eine kräftige Binnennachfrage. „Deutschland braucht in diesen schwierigen Zeiten einen Anker der Stabilität durch ein langfristiges Investitionsprogramm der Bundesregierung", sagte DIW-Präsident Marcel Fratzscher am Mittwoch. „Statt sich über die niedrigen Zinsen zu beklagen, sollte die Politik diese als Chance verstehen, um klug in die Zukunft zu investieren. Wir benötigen eine Verlagerung der finanzpolitischen Prioritäten weg vom öffentlichen Konsum hin zu mehr öffentlichen Investitionen."
  • Die geplante Facebook-Währung Libra könnte Bürgern in Schwellen- und Entwicklungsländern zu mehr finanzieller Selbstbestimmung verhelfen. „In vielen Entwicklungs- und Schwellenländern wird die Zentralbank als verlängerter Arm der Regierung missbraucht, was zu Inflation, Währungsabwertung und realer Entwertung von Sparvermögen führt. Mit der Libra könnten sich die Bürger dieser Art der finanziellen Repression entziehen“, schreibt Marcel Thum, Leiter der ifo-Niederlassung Dresden in einem Aufsatz.
  • China setzt im Handelskonflikt mit den USA ein positives Signal: Einige der Strafzölle für US-Importe werden vorläufig ausgesetzt. Wie das Finanzministerium in Peking am Mittwoch mitteilte, werden insgesamt 16 Warengruppen (bspw. Futtermittel wie Fischmehl, Schmiermittel für die Industrie) vorübergehend von den höheren Zöllen befreit. Die Regelung soll ab kommender Woche zunächst für ein Jahr in Kraft treten.
  • US-Präsident Donald Trump hat überraschend seinen Nationalen Sicherheitsberater John Bolton entlassen. Er begründete die Entscheidung mit Meinungsverschiedenheiten. Trump kündigte an, in der kommenden Woche einen Nachfolger zu benennen. Der bisherige Sicherheitsberater Bolton galt insbesondere als Befürworter einer harten Sanktionspolitik gegen den Iran. US-Außenminister Mike Pompeo betonte umgehend, Boltons Ausscheiden dürfe nicht als Strategiewechsel der USA interpretiert werden.
  • Im ersten Halbjahr meldeten die deutschen Amtsgerichte 9.604 Unternehmensinsolvenzen. Das waren nach Angaben des Statistischen Bundesamtes 3,7 Prozent weniger als im gleichen Vorjahreszeitraum. Die meisten Unternehmensinsolvenzen gab es mit 1.653 Fällen im Wirtschaftsbereich Handel. Unternehmen des Baugewerbes stellten 1.586 Insolvenzanträge. Im Gastgewerbe wurden 1.143 und im Bereich der freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen 1.032 Insolvenzanträge gemeldet.
  • Südkorea will im Konflikt mit Japan um dessen strengere Exportkontrollen für Materialien zur Chip- und Display-Produktion Beschwerde bei der Welthandelsorganisation (WTO) einlegen. Das Verfahren solle zum Schutz der nationalen Interessen in Gang gesetzt werden, sagte Handelsministerin Yoo Myung Hee am Mittwoch.
  • Im Jahr 2018 waren 8,0 Prozent aller Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer ab 25 Jahren in Deutschland befristet beschäftigt. Davon hatten 55,5 Prozent einen Arbeitsvertrag mit einer Laufzeit von weniger als einem Jahr, wie das Statistische Bundesamt anhand aktueller Ergebnisse zur Qualität der Arbeit auf Basis der Arbeitskräfteerhebung mitteilte. Damit besaßen rund 1,5 Mio. der 2,7 Mio. befristet Beschäftigten einen Zeitvertrag von unter einem Jahr. Bei 21,2 Prozent der Befragten betrug die Befristung ein bis unter zwei Jahre, bei weiteren 12,6 Prozent zwei bis unter drei Jahre. 10,7 Prozent gaben an, einen Vertrag mit einer Laufzeit von mehr als drei Jahren zu besitzen.
  • China ist offenbar bereit, mehr US-Agrarprodukte zu importieren, um so einen besseren Handelsdeal mit den USA zu ermöglichen. Darauf deuten Aussagen von US-Landwirtschaftsminister Perdue hin. China sei außerdem bereit, mehr US-Produkte zu kaufen, wenn US-Zölle verschoben und die Restriktionen gegen Huawei gelockert würden, hieß es.

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