Kommentar
15:30 Uhr, 21.11.2008

APPLE leerverkaufen! - Die Aktie hat mindestens 25%, wahrscheinlich sogar bis zu 50% Abwärtspotential

Erwähnte Instrumente

In den USA stehen seit dieser Woche wieder alle Sektoren unter Abgabedruck. Angefangen von den Technologietiteln über die Banken bis hin zu den Energieaktien. Nur die Goldminen können relative Stärke aufbauen. Geht man eine Ebene tiefer, fallen bisher noch relativ starke Momentumaktien wie beispielsweise die Apple auf, die nach unten zu kippen beginnen. Dies ist eigentlich eher ein Zeichen dafür, dass der breite Aktienmarkt zwar massiv überverkauft ist, kurzfristig durchaus immer wieder starke Spitzen nach oben ausbilden kann, übergeordnet aber noch nicht fertig mit dem Wahnsinn seit 2007 ist.

Mit dieser Update-Analyse möchten wir die Aktie von Apple als Shortsellingkandidaten vorstellen. Zur Information, auf diese Aktie wurde gestern vor Eröffnung in eines der Tradingdepots vom Premiumbereich ein Shortzertifikat gekauft. Wir spekulieren bei der Aktie also auf fallende Kurse.

Apple aktuell 80,49 $

Chart B zeigt im Wochenchartintervall (1 Kerze = 1 Woche) seit Mitte 2007 eine gigantische Doppeltop-Trendwendeformation mit Sell Trigger bei 115 $. Am 29. September wurde der Sell Trigger gebrochen und damit im ersten entscheidenden Schritt ein großes mittel- bis langfristiges Verkaufssignal ausgelöst. Die charttechnischen Korrektur-Kursziele liegen bei 50-60 $ und anschließend im Extrem sogar bei 45,40 $ und 37,50 $. In dieser Woche wird die Unterstützung bei 86,40 $ gebrochen und damit ein neues Jahrestief ausgebildet. Asien war heute Nacht fester und die US Indexfutures stehen ebenfalls fester, es ist insofern möglich, dass der US Aktienmarkt heute steigen kann und versöhnlich aus der Woche geht. Apple könnte kurzfristig also durchaus wieder kommen, was aber nichts an dem eingeschlagenen Weg gen Süden ändern dürfte.
Chart C zeigt in feinerer zeitlicher Auflösung (1 Kerze = 1 Tag) das Konsolidierungsgeschehen der Appleaktie unterhalb des 115 $ Sell Triggers. Es hat sich ein relativ angeordnet Spidertop ausgebildet, eine Signallage also, die bestehenden Verkaufsdruck anzeigt. Der Sell Trigger im 90 $ Bereich wurde im Verlauf dieser Woche nachhaltig gebrochen. Kurzfristig kann es nochmals einen Rücklauf in Richtung 90 $ geben, mehr sollte aus Sicht eines Shortsellers aber nicht passieren. Eine Stoplossabsicherung sollte zwingend über 97 $ vorgenommen werden. Sollte die Apple-Aktie darüber ansteigen, würde das für eine merkliche Entspannung des übergeordneten bärischen Bilds sprechen. Und eine Entspannung kann ein Shortseller, der auf fallende Kurse spekuliert, nicht gebrauchen.

Die charttechnische Prognose in Zusammenfassung sieht wie folgt aus:

Apple bewegt sich in einem übergeordneten Abwärtstrend. Aktuell notiert die Aktie bei 80,50 $. Kurzfristig kann eine Erholung in Richtung 90 $ nicht ausgeschlossen werden. Übergeordnet ist jedoch mit einer größeren Korrektur zu rechnen mit einem zentralen Korrektur-Kurszielbereich von 50-60 $. Im Extrem anschließend sogar bei 45,40 $ und 37,50 $. Wenn letzteres tatsächlich zutreffen sollte, fragen Sie mich nicht, wo dann der Gesamtmarkt steht.

Mittels Leerverkäufen (Shortselling) sind Sie als Anleger in der Lage, auch an fallenden Kursen zu profitieren. Lesen Sie dazu auch das Shortselling Tutorial durch. Den Goldpreis können Sie über Knock-Out Produkte (Hebelzertifikate), Optionsscheine, CFDs oder direkt Futures shorten. Der Markt bietet Ihnen also ein exzellentes Repertoire an Instrumenten, um einen Basiswert leerzuverkaufen.

Wie gehe ich dabei vor, um die Aktie von Apple Short zu handeln. Neben der Möglichkeit eines direkten Leerverkaufs an den US Börsen bieten sich auch CFD´s dafür an. Alternativ und über die deutschen Börsen problemlos handelbar ist aber auch der Einsatz eines Short-Hebelzertifikates problemlos möglich.

LINK : Shortselling Tutorial - So profitiere ich an fallenden Kursen

Entscheidend für die Auswahl des Hebelzertifikates ist das Tradesetup der Aktie selbst. Dieses sieht einen Stopp-Loss Bereich über 97,00 $ vor, der Stopp-Loss im Hebelzertifikat sollte also nicht darunter ausgelöst werden.

Über die Suchfunktion nach Hebelzertifikaten unter http://www.godmode-trader.de/front/index.php?p=produkte&sp=produktsuche_alle&sp_type=KO&main_nav=koos&sub_nav=search-ko lassen sich aktuell 96 in Frage kommende Produkte finden.

Um nicht zuviel Kapital zu binden, bietet sich ein Hebelzertifikat mit der höherem Hebel wie der Wave mit der WKN: DB78RQ an. KO-Schwelle und Basispreis liegen mit 120,00 $ klar über dem Stopp-Loss Punkt des Trades, so dass das Zertifikat genutzt werden kann.

Es stellt sich die Frage, wie viele Stücke gekauft werden können bei welchem Stopp-Loss. Basis einer Beispielbereichung ist ein Depot mit 10.000 Euro. Davon soll nicht mehr als 1 % in diesem Trade verloren werden, also 100 Euro.

Zunächst muss der Stopp-Loss im Schein ermittelt werden. Bei 97 $ würde das Hebelzertifikat einen Wert von 120,00 $ (Basispreis) – 97,00 $ (Stopp-Loss) = 23,00 $ aufweisen. Angepasst an das Bezugsverhältnis von 0,10 bedeutet das einen Wert des Zertifikates von 2,30 $. Da in Euro gehandelt wird, muss durch den Währungskurs von derzeit ca. 1,26 (EUR/USD) geteilt werden. Es errechnet sich ein Stopp-Loss von 2,30 $ / 1,26 = 1,85 Euro. Der Stopp-Loss soll nun aber nicht exakt bei 97,00 $, sondern knapp darüber gesetzt werden. Es werden somit noch einmal 5 Cent, auch aufgrund des Spread, abgezogen. Ein fester Stopp-Loss kann also bei 1,80 Euro gesetzt werden.

Nun lässt sich auch die Stückzahl ermitteln die in diesem Trade gehandelt werden kann. Bei einem Einstiegskurs von derzeit 3,10 Euro bietet sich bis zum Stopp-Loss bei 1,80 Euro eine Spanne von 1,30 Euro. Diese 1,30 Euro werden mit jedem Zertifikat verloren für den Fall, dass der Stopp-Loss ausgelöst wird. Es können also, um maximal 100 Euro zu verlieren, 100 / 1,30 = 77 Stücke gehandelt werden.

Herzliche Grüße,
Ihr Harald Weyygand - Head of Trading bei GodmodeTrader.de

Kursverlauf (A) seit 1998 (log. Linienchart als Übersichtsdarstellung)
Kursverlauf (B) seit Juni 2005 (log. Kerzendarstellung / 1 Kerze = 1 Woche)
Kursverlauf seit Juli 2008 (log. Kerzendarstellung / 1 Kerze = 1 Tag)


APPLE - Zwischen Rallye und CRASH - Der "Hedgefunds shortet Hedgefunds Effekt"
Datum 22.10.2008 - Uhrzeit 07:00

Apple präsentierte gestern US-nachbörslich seine Quartalszahlen. Das Unternehmen konnte im 4. Quartal den Gewinn um 26% auf 1,14 Mrd. Dollar und den Umsatz um 27% auf 7,9 Mrd. Dollar steigern.

Apple rechnet für das erste Quartal mit einem Gewinn von 1,06 bis 1,35 Dollar pro Aktie, was deutlich unter den Konsensschätzungen der Analysten von 1,65 Dollar pro Aktie liegt. Der für das erste Quartal prognostizierte Umsatz von 9,0 bis 10,0 Milliarden Dollar liegt ebenfalls unter den Erwartungen von Wall Street von 10,57 Milliarden Dollar. Allerdings ist das Unternehmen für seine vorsichtig formulierten Ausblicke bekannt.

Nachbörslich kann der Aktienkurs von Apple unter hohem Volumen um über 14% auf 104,60 $ ansteigen. Am heutigen Tag wird das Papier mit einem deutlichen Gap Up (Kurslücke nach oben) eröffnen. Bei dem starken Kursanstieg dürfte es sich im Wesentlichen wieder um Shortcovering gehandelt haben. In der Heavytraderszene gibt es die Vorgehensweise, Earnings von momentumstarken Titeln vor der Präsentation von Quartalszahlen in Erwartung eher fallender Notierungen leerzuverkaufen. Wenn das Scenario nicht aufgeht, passiert sowas, wie im vorliegenden Fall von Apple.

(Kleiner Hinweis am Rande. Die gestrige Analyse zum Goldpreis mit Shortselling-Setup markiert wieder einmal einen neuen Rekordpegelstand, was die Zugriffsraten anbelangt.)

Ich möchte die Aktie von Apple hier an dieser prominenten Stelle vorstellen, weil ich diese Aktie als eine "Pace Maker" Aktie für den US Technologiesektor sehe. Apple ist Vorreiter und Apple ist Zugpferd. Ohne Apple wird es der Techsektor schwer haben, zu einer relevanten Erholung anzusetzen.

Seit Juni 2007 hat die Aktie eine riesige Doppeltop-Trendwendeformation ausgebildet, die in den vergangenen Wochen auch schon im ersten und entscheidenden Schritt ausgelöst wurde. Noch besteht allerdings im aktuellen Stadium die Möglichkeit, diese Trendwende wieder zurückzunehmen. Ich persönlich bin derzeit noch skeptisch. Kurzfristig kann der Aktienkurs eine Rallye hinlegen, mittelfristig steht das Papier aber auf der Kippe.

Um den Abverkauf der Apple-Aktie und die aktuell charttechnisch prekäre Lage verstehen zu können, ist es wichtig zu verstehen, welche Marktteilnehmer diese Aktie im kurz- und mittelfristigen Zeitfenster dominieren. Es sind Hedgefunds.

In den vergangenen Wochen gab es immer wieder Meldungen, wonach milliardenschwere Hedgefunds zwangsliquidiert werden. Eigentlich gut nachvollziehbar. Hedgefunds handeln auf Margin, das heißt auf Kredit. Die Finanzierungsbedingungen für diese Kredite haben sich in den vergangenen Monaten spürbar verschlechtert.

Der Vorstandschef von Morgan-Stanley, John Mack, geht davon aus, zahlreiche weitere Hedge-Fonds schließen werden müssen. Er nannte in einem Interview die Zahl von 30 Prozent.

Nach Aussage der Zürcher Hochschule für angewandte Wissenschaft ZHaW sind in den letzten Jahren etwa 10% der Hedge-Fonds geschlossen worden. Nach Meinung der Wissenschaftler könnten es im Jahr 2008 bis zu 30% der Fonds sein.

Die US-Regierung hat bereits angekündigt, dass es für Hedge-Fonds keine Hilfe geben wird. Man konzentriere sich nur auf regulierte Finanzinstitute, so die Aussage. (Ach wie süß!)

Der mittlerweile legendäre US-Hedgefonds-Manager Paulson, der mit der Spekulation auf fallende Kurse im US-Immobiliensektor im letzten Jahr mehr als drei Milliarden Dollar verdiente, setzt derzeit massiv auf Kursverluste bei britischen Bankaktien. Wie die britische Marktaufsicht mitteilte hält der Hedgefonds-Manager Shortpositionen im Wert von etwa 1,3 Milliarden Euro auf Aktien von Barclays, Lloyds TSB, Royal Bank of Scotland und HBOS offen. Die britische Marktaufsicht hat die Marktteilnehmer zur Offenlegung dieser Positionen gezwungen, diese dürfen aber beibehalten werden.

In den vergangenen Wochen gab es Meldungen, wonach Hedgefunds die Aktien leerverkaufen, die in der Branche sehr beliebt sind. Hedgefunds shorten die Positionen anderer Hedgefunds, die in Positionsschieflage geraten sind. Ein unglaublich effizienter Markt, Klammer auf, - das ist sarkastisch gemeint -, Klammer zu.

Und welche Aktien sind in der Branche sehr beliebt, sprich werden von sehr vielen Hedgefunds in relativ hohen Gewichtungen gehalten ? Aus dem Technologiesektor sind es momentumlastige Aktien wie Research in Motion, Qualcomm und Apple.

Der De-Leverage Effekt ist also auch hier angekommen. Mit dieser Floskel wird die Vehemenz und Intensität der laufenden Abverkäufe in allen Assetklassen erklärt. Alle Sektoren angefangen vom Internetsektor über die Semis bis hin zu den Networkern werden in Grund und Boden gehämmert, genauso wie Energieaktien jeglicher Coleur. Carry-Trades in Yen funktionieren nicht mehr, der US Banksektor steht noch immer aus charttechnischer Sicht auf des Messers Schneide, der Ölpreis implodiert und seit vergangener Woche schlägt sogar der Goldpreis den Weg nach unten ein. Ein riesen Wahnsinn, man hat fast den Eindruck, dass all die Kurse in einem "schwarzen Loch" verschwinden.

Kommen wir zur charttechnischen Situation der Apple-Aktie. Kurzfristig kann die Aktie maximal eine +30% Rallye hinlegen, mittelfristig besteht die Gefahr, dass die Aktie in Richtung 60 $, anschließend sogar 50 $ korrigieren kann.

Apple

Gestriger Tagesschlußkurs : 91,49 $
Nachbörslicher Kurs : 104,60 $

Der Kursverlauf seit Juni 2007 zeigt eine große Doppeltop-Trendwendeformation mit Sell Trigger bei 115,40 $. In den vergangenen Wochen wurde dieser Sell Trigger nachhaltig nach unten gebrochen. Damit liegt auf mittelfristige Sicht ein starkes charttechnisches Verkaufssignal vor.

ABER ... aufgrund der Relevanz des Kursniveaus von 115 - 120 $ ist davon auszugehen, dass dieser Bereich nicht kampflos aufgegeben wird. Unter normalen Marktverhältnissen gibt es soetwas wie "Kurspflege" durch große institutionelle Anleger für Aktien, auf die große Positionsbestände gehalten werden. Normale Marktverhältnisse liegen aber nicht vor. Wer in der aktuellen Marktphase Kurspflege betreibt, zahlt ordentlich drauf.

Dennoch. Kurzfristig, das hat die US nachbörse gezeigt, ist eine Rallye möglich. Bei 115,40 $, 120,00 $ und 127,50 $ stehen starke Widerstände im Markt. Spätestens bei 127,50 $ dürfte sich eine Rallye festfahren.

Da übergeordnet der beschriebene große Doppeltop-Trendwendeprozess nach unten drückt, bietet die gestern gestartete kurzfristige Kurserholung gute Möglichkeiten die Aktie leerzuverkaufen. Im Bereich der 3 genannten Widerstandsmarken ist die Apple-Aktie ein Short. Hier läßt sich auf fallende Kurse setzen mit Korrekturzielen im Bereich von 50 bis 60 $.

Ganz wichtig ist es, ein Alternativscenario zu entwickeln. Ab wann ist die Einschätzung einer deutlichen mittelfristigen Korrekturausdehnung falsch? Ab wann müssen Shortpositionen zwingend wieder glattgestellt werden ?

Das ist dann der Fall, wenn der Aktienkurs von Apple wider Erwarten über 145 $ ansteigen kann. Bereits ein signifikanter Anstieg über 128 $ wäre gefährlich.

Beste Grüße,
Ihr Harald Weygand

Kursverlauf seit 1993 (log. Linienchart als Übersichtsdarstellung)
Kursverlauf seit März 2008 (log. Kerzenchartdarstellung/ 1 Kerze = 1 Tag)

Jetzt abstimmen und gewinnen!

Wählt den besten Zertifikate-Emittenten, Online-Broker und Finfluencer des Jahres. Mit Glück gewinnt ihr ein Wochenende in Berlin und die Teilnahme an der Preisverleihung am 14.11.2024.Deine Stimme zählt!

Passende Produkte

WKN Long/Short KO Hebel Laufzeit Bid Ask
Keine Ergebnisse gefunden
Zur Produktsuche

Keine Kommentare

Du willst kommentieren?

Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.

  • für freie Beiträge: beliebiges Abonnement von stock3
  • für stock3 Plus-Beiträge: stock3 Plus-Abonnement
Zum Store Jetzt einloggen

Das könnte Dich auch interessieren

Über den Experten

Harald Weygand
Harald Weygand
Head of Trading

Harald Weygand entschied sich nach dem Zweiten Staatsexamen in Medizin, einer weiteren wirklichen Leidenschaft, dem charttechnischen Analysieren der Märkte und dem Trading, nachzugehen. Nach längerem, intensivem Studium der Theorie ist Weygand als Profi-Trader seit 1998 am Markt aktiv. Im Jahr 2000 war er einer der Gründer der stock3 AG und des Portals www.stock3.com. Dort ist er für die charttechnische Analyse von Aktien, Indizes, Rohstoffen, Devisen und Anleihen zuständig. Über die Branche hinaus bekannt ist der Profi-Trader für seine Finanzmarktanalysen sowie aufgrund seiner Live-Analysen auf Anlegerveranstaltungen und Messen.

Mehr über Harald Weygand
  • Prozyklisches Breakout-Trading
  • Pattern-Trading
  • Makro-Trades
  • Intermarketanalyse
Mehr Experten