Kommentar
15:12 Uhr, 14.07.2003

AOL Time Warner - Terminator 3 färbt ab?

AOL Time Warner

Riesiger Schuldenberg

Der Kinostart von "Terminator 3" war ein voller Erfolg. Der Streifen stürmte sofort auf Platz eins der US-Kinocharts. Die AOL-Tochter Warner Brothers hat sich die Vermarktungsrechte für Nordamerika gesichert. Neben dem gut laufenden Filmgeschäft zeichnet sich auch auf dem Anzeigenmarkt eine Besserung ab. Ein Wermutstropfen ist bei AOL Time Warner allerdings noch immer die hohe Verschuldung.

Schulden werden reduziert
Die Reduzierung des Schuldenbergs ist im Hause AOL Time Warner ein wichtiges Thema. Derzeit denkt man im Management unter anderem über einen Verkauf mehrerer Sportteams sowie von Teilen des Musikgeschäfts nach. Mit Hilfe dieser Maßnahmen soll die Konzernschuldung im kommenden Jahr von derzeit 26 auf rund 20 Milliarden Dollar reduziert werden. Der Verkauf der Buchsparte wurde dagegen vorerst zurückgestellt. Die beiden Verlage Warner Books und Little Brown sollten einen Erlös von rund 400 Millionen Dollar bringen. Offenbar war aber keiner der Interessenten bereit, diesen Preis zu bezahlen.

IPO der Kabelsparte
Eine Maßnahme, die ebenfalls zur Verringerung der Schulden dienen soll, ist der Börsengang der Kabelsparte. Ursprünglich sollte Time Warner Cable bereits im zweiten Quartal an die Börse gebracht werden. Auf Grund der angespannten Situation am Aktienmarkt wurde das IPO aber verschoben. AOL-Chef Richard Parsons bestätigte in der vergangenen Woche, dass man an den IPO-Plänen festhält. Der Börsengang soll nun Ende des Jahres über die Bühne gehen.

Erfolgreiche Filmsparte
Überaus erfolgreich ist die Filmsparte des Medienkonzerns - das Hollywood-Studio Warner Brothers. Für Teil drei des "Terminator" sicherte man sich die Vertriebsrechte für Nordamerika. Die Rückkehr Schwarzeneggers auf die Kinoleinwand spielte bereits in den ersten Tagen über 70 Millionen Dollar ein. Auch die letzten Teile von "Herr der Ringe" und "Harry Potter" waren ausgesprochene Kassenschlager. Weniger erfreulich entwickeln sich dagegen der Internetbereich AOL sowie das Anzeigengeschäft. Allerdings scheint gerade auf dem amerikanischen Werbemarkt eine Erholung nicht mehr fern zu sein.

Nur für risikobereite Anleger interessant
Das sich abzeichnende Ende der Werbeflaute und die damit verbundenen besseren Aussichten haben sich bereits in einem deutlich gestiegen Kurs der AOL-Aktie niedergeschlagen. Angesichts eines KGV jenseits von 30 und der nach wie vor sehr hohen Verschuldung ist die weitere Entwicklung mit großen Unsicherheiten behaftet. Ein Kauf der Aktie, die sich seit Februar in einem steilen Aufwärtstrend befindet, ist deshalb nur für risikobereite Anleger interessant.

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