Antizyklische Strategie bei Energie- und Rohstofftiteln geht auf
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Die Diskussion um den besten Ansatz - antizyklisches vs. zyklisches Investieren – hat auch das Jahr 2020 begleitet. StarCapital ist bekannt für seinen antizyklischen Ansatz, eher gegen den Strom zu schwimmen und oftmals gegen eine vorherrschende Meinung am Markt zu agieren. Ein Beispiel dafür ist die Verfünffachung der Gewichtung von Energietiteln im Multi-Asset-Fonds Long/Short Allocator seit Oktober vergangenen Jahres. Die Quote wurde von 2,9 Prozent auf etwa 14,6 Prozent Ende November aufgestockt. Ebenfalls erhöht wurde die Rohstoff-Allokation. „Unsere Einschätzung ist aufgegangen“, erläutert Simon Westendorf, der neben dem StarCapital Long/Short Allocator seit Beginn dieses Jahres auch den StarCapital Equity Value plus als Co-Portfoliomanager verantwortet. „Die Werte sind teilweise um 40 bis 50 Prozent gestiegen.“
„Kaum ein Marktteilnehmer mochte Ölaktien, sie waren unbeliebt, unterbewertet und untergewichtet“, blickt Simon Westendorf zurück. Aber es war der richtige Zeitpunkt für einen Einstieg. Die Aktie des spanischen Erdölkonzerns Repsol etwa legte um 50 Prozent zu. Aktuell raten immer mehr Investmenthäuser wie Goldman Sachs zum Kauf der Petrowerte. Seit Anfang des Jahres steht der Sektor bei vielen Investoren auf der Kaufliste. „Innerhalb kürzester Zeit ist viel Geld in die vormals unbeliebten Aktien geflossen. Der Sektor ist kurzfristig heiß gelaufen“, so die Einschätzung von Simon Westendorf. Er hält diese Titel zwar noch immer für unterbewertet, doch mittlerweile sind sie alles andere als unbeliebt. Grund genug, einmal mehr gegen den Strom zu schwimmen und Gewinne bei besonders gut gelaufenen Titeln mitzunehmen. An der grundsätzlichen Übergewichtung hält Westendorf gleichwohl fest.
Dies gilt auch für den Rohstoffsektor, wo Aktien wie die in Brasilien beheimatete Bergbaugesellschaft Vale oder die russische MMC Norilsk Nickel ihren Wert seit Anfang Dezember bereits um 20 bzw. 30 Prozent steigern konnten. Ende der Woche nahm Westendorf vor diesem Hintergrund durch (Teil-) Verkäufe erste Gewinne mit.
Antizyklik bedeutet auch zu verkaufen, wenn andere kaufen
„Auch wenn wir als Antizykler verkaufen, wenn andere noch einsteigen, bedeutet dies nicht, dass wir sofort wieder woanders einsteigen“, erläutert Westendorf. Neue Kaufchancen ergeben sich nicht ständig und es braucht viele Rahmenbedingungen, die für ein gutes Timing stimmen müssen. Dies sei momentan nicht der Fall, zumal der Ölpreis wieder auf Vor-Corona-Niveau notiere und damit schon sehr viele der zu erwartenden positiven Entwicklungen vorwegnehme.
Anleger können die zu erwartenden Kursrückschläge zum Wiedereinstieg nutzen, da Energietitel nach Ansicht von Fondsmanager Westendorf als Profiteur der Ölpreiserholung und nicht zuletzt dank der hohen Dividendenrendite nach wie vor attraktiv sind. „Der Investment Case für Energie- und Rohstoffaktien ist keinesfalls zu Ende“, lautet sein Credo, „es ist zu früh, sich schon zum jetzigen Zeitpunkt ganz aus diesen Sektoren zu verabschieden.“
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