Kommentar
10:29 Uhr, 09.11.2022

Anleihen: Der Finger will auf "buy" drücken

Anleihen sind nicht unbedingt wegen ihrer Renditen interessant, sondern wegen ihrer Kurse. Wieso aber sollten diese steigen?

Je länger die Laufzeit einer Anleihe, desto größer ist das Debakel in diesem Jahr. US-Anleihen mit einer Laufzeit von 20 Jahren und mehr haben von ihrem Allzeithoch fast 50 % verloren. Noch schlechter geht es Anlegern, die Anleihen mit noch längerer Laufzeit im Depot haben. Vor der Pandemie waren die Zinsen und Inflation so niedrig, dass Staaten ohne Mühe Anleihen mit Laufzeiten von 50 bis 100 Jahren ausgeben konnten. Österreich hat mehrere Anleihen mit Laufzeiten von mehr als 50 Jahren ausgegeben. Eine, die bis 2080 läuft, hat 75 % an Wert verloren. Es ist absehbar, dass die Zinsen in den kommenden Jahren und Jahrzehnten auch wieder sinken werden. Geschieht dies, können sich die Kurse erholen. Die Frage ist vor allem, ab wann mit sinkenden Renditen zu rechnen ist. Man will ja nicht unbedingt 20 Jahre auf einen Rebound warten...

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Über den Experten

Clemens Schmale
Clemens Schmale
Finanzmarktanalyst

Clemens Schmale hat seinen persönlichen Handelsstil seit den 1990er Jahren an der Börse entwickelt.

Dieser gründet auf zwei Säulen: ein anderer Analyseansatz und andere Basiswerte. Mit anders ist vor allem die Kombination aus Global Makro, fundamentaler Analyse und Chartanalyse sowie Zukunftstrends gemeint. Während Fundamentaldaten und Makrotrends bestimmen, was konkret gehandelt wird, verlässt sich Schmale beim Timing auf die Chartanalyse. Er handelt alle Anlageklassen, wobei er sich größtenteils auf Werte konzentriert, die nicht „Mainstream“ sind. Diese Märkte sind weniger effizient als andere und ermöglichen so hohes Renditepotenzial. Sie sind damit allerdings auch spekulativer als hochliquide Märkte. Die Haltedauer einzelner Positionen variiert nach Anlageklasse, beträgt jedoch meist mehrere Tage, oft auch Wochen oder Monate.

Rohstoffe, Währungen und Volatilität handelt er aktiv, in Aktien und Anleihen investiert er eher langfristig. Die Basiswerte werden direkt – auch über Futures – oder über CFDs gehandelt, in Ausnahmefällen über Optionen und Zertifikate.

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