Anleihen Ausblick 2021
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„Anleihestrategien zeichnen sich aktuell durch niedrige Renditen und Kreditspreads auf Vorkrisenniveau aus. Höhere Anleiherenditen sind jedoch auch 2021 unwahrscheinlich. Anleger sollten hinterfragen, ob höhere langfristige Realrenditen ohne Inflation ein tragbares Szenario für die Zentralbanken sind. Selbst in einem positiveren wirtschaftlichen Umfeld beginnen die Märkte, ein "Tapering" der geldpolitischen Unterstützung einzupreisen. In einem solchen Szenario könnten die Renditen negativ ausfallen. Dies würde sich auf die Anleihen- und Aktienrenditen auswirken – vergleichbar mit 2018. Anleiheinvestoren sollten daher neben der Geldpolitik insbesondere die Wachstums- und Inflationserwartung im Blick behalten.
Im Jahr 2021 ist ein Anlageumfeld vergleichbar mit der letzten Finanzkrise realistisch. Damals schnitten kreditintensive Anlageformen vergleichsweise gut ab. Schwellenländeranleihen, Hochzinsanleihen und Kredite könnten für Anleger, die auf der Suche nach Rendite sind, auch 2021 attraktiv sein. Hochzinsanleihen und Darlehen bieten einen höheren Schutz gegen eine Verschiebung der risikofreien Zinssätze nach oben, und die Sorgen um die Kreditwürdigkeit sollten sich bei einer Erholung verringern.
Zudem stellt sich die Frage, ob festverzinsliche Wertpapiere weiterhin ihre Funktion als Absicherung gegen risikoreiche Anlagen bieten können. Dies war in der Vergangenheit eine nützliche Eigenschaft von festverzinslichen Anlagen. Traditionell können Schwankungen in einem Portfolio diversifiziert werden. Risikoreichere Vermögenswerte, Aktien etwa, können mit risikoärmeren Vermögenswerten wie Staatsanleihen kombiniert werden. Die Zinssätze befinden sich aktuell an der unteren Bandbreite und verfügen lediglich über begrenzten Spielraum. Damit wird die Kombination von Anlageklassen, die sich in wandelnden Marktphasen unterschiedlich entwickeln, erschwert. Die Entwicklung von US-Aktien im Vergleich zu Staatsanleihen sowie zwischen US-Unternehmensanleihen im Vergleich zu Staatsanleihen zeigen dies seit dem Coronavirus-Schock im März ganz deutlich. In einem solchen Umfeld könnten vermeintlich sichere Währungen wie der Schweizer Franken und der japanische Yen die bessere Absicherungsoption sein, um das Abwärtsrisiko des Portfolios zu steuern.“
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