Anleger konzentrieren sich auf Zinsanhebung
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Großbritannien: Die britischen Aktienkurse stiegen im Verlauf einer ruhigen Börsenwoche leicht an. Der FTSE 100-Index legte in GBP 0,4 Prozent zu, während der FTSE Mid 250-Index um 1,4 Prozent anstieg.
Shell hat einen sehr renommierten neuen Finanzchef. Unserer Meinung nach könnte er dazu beitragen, das angeschlagene Image des Unternehmens zu verbessern. Nachdem wir lange in diesem Titel untergewichtet waren, sind wir nun neutral positioniert.
Außerdem haben wir unsere Gewichtung in Whitbread angehoben. Dort konzentriert sich ein neues Managementteam auf eine Steigerung der Erträge. Die Gewichtung der Tabakaktie BAT wurde nach der guten Nachricht möglicher Fusionsaktivitäten in den USA ebenfalls erhöht.
Nach einer detaillierten Analyse der Lebensversicherungsbranche haben wir Prudential zugekauft. Dieses Unternehmen ist in den sich entwickelnden asiatischen Märkten stark präsent und wird außerdem von einem wahrscheinlich anstehenden Verkauf seiner Onlinebank Egg profitieren.
USA: Die Anleger konzentrierten sich in dieser Woche offensichtlich auf die sichere Zinsanhebung sowie die Bekanntgabe der anstehenden Gewinnzahlen. Nichtsdestotrotz beendete der NASDAQ-Index die Woche in USD 2,3 Prozent fester, während der S&P 500-Index um 0,3 Prozent anstieg.
Die beiden Konsumbarometer General Motors und Wal-Mart sagten voraus, dass die Umsätze im Juni wahrscheinlich niedriger als erwartet ausfallen werden und gaben damit ein Warnsignal für die Konsumbranche ab.
Insgesamt war die Phase der Gewinnprognosen jedoch eine der besten der jüngsten Zeit, wobei die Zahl der Korrekturen nach oben die der Zurückstufungen übertraf. Da die Gewinnerwartungen ansteigen und der breite Markt innerhalb des derzeitigen Handelskorridors tendiert, ist das Bewertungsniveau auf Grundlage der Gewinne gesunken. Damit wird der S&P 500-Index derzeit zu einem KGV von 16 gehandelt.
Europa: Europäische Aktien stiegen in der letzten Woche leicht an. Der FTSE World Europe ex. UK-Index legte in EUR 0,9 Prozent zu.
Eine unserer stärksten Übergewichtungen, das Luftfahrtunternehmen EADS, das die Airbus-Flugzeuge herstellt, gab eine erfreuliche Nachricht bekannt. Das Unternehmen hat seine Auslieferungsprognosen angehoben. Dieser Schritt hat positive Folgen für die Gewinne und sorgt damit für zusätzliches Wachstumspotenzial des Aktienkurses.
Außerdem haben wir unsere Gewichtung in der italienischen Bank Unicredito erhöht. Dieses Unternehmen ist günstig bewertet und profitiert vermutlich von weltweit steigenden Leitzinsen. Angehoben haben wir auch Royal Dutch Shell. Damit wurde unsere Untergewichtung in diesem Titel nach der Ernennung eines neuen Finanzchefs beendet.
Japan: Japanische Aktien stiegen in der letzten Woche leicht an. Der TOPIX- und der JASDAQ-Index legten in JPY 1,8 bzw. 0,7 Prozent zu.
Jüngste Besuche in Japan haben die positive Stimmung verschiedener Unternehmensleitungen am Markt bestätigt. Diese Stimmung entspricht auch der der Marktkommentatoren. Sie prognostizierten, dass die Tankan-Unternehmerumfrage in dieser Woche das wohl beste Ergebnis seit 10 Jahren aufweisen wird.
Auch wir erwarten, dass die Tankan-Umfrage sehr gut ausfallen wird. Der Markt hat in seinen Kursen jedoch bereits einen sehr guten Bericht eingepreist. Damit gibt es auch Spielraum für Enttäuschungen, insbesondere in Segmenten, die auf eine Konjunkturankurbelung setzen. Wir möchten darüber hinaus darauf hinweisen, dass sich die Wirtschaftsdaten zwar verbessern, aber weit davon entfernt sind, ausnahmslos positiv auszufallen.
Asien & Schwellenländer: Im Verlauf einer für die Schwellenländer ereignislosen Börsenwoche verzeichnete der FTSE World Asia Pacific ex. Japan-Index einen Anstieg in USD um 2,2 Prozent und nach seinen jüngsten Kursverlusten damit eine Trendwende.
Geographisch erwiesen sich Korea und Taiwan als führend. Auf Branchenebene entwickelten sich die Segmente Immobilien, Telekommunikation, Informationstechnik und Rohstoffe am Besten.
In den Schwellenländermärkten scheinen die Investoren noch abzuwarten, um die Auswirkungen des in dieser Woche erwarteten Anstiegs der US-Leitzinsen abzuschätzen.
Bevor die Finanzierungskosten ansteigen, hat eine Vielzahl von Unternehmen die Möglichkeit genutzt, Mittel aufzunehmen. Diese Transaktionen wurden größtenteils gut aufgenommen.
Unsere Portfolios sind in Brasilien, der Türkei und Russland übergewichtet. Obwohl dies oberflächlich betrachtet zinssensitivere Märkte sind, bieten sie auch eine Vielzahl von Wachstumsunternehmen, die wir favorisieren.
Anleihen: Die Staatsanleiherenditen in den Industriestaaten tendierten in der letzten Woche kaum verändert. Die Märkte haben in den Kursen zwar eine 0,25%ige Anhebung der US-Leitzinsen eingepreist, die damit einhergehenden Kommentare werden jedoch im Hinblick auf Signale für den Zeitpunkt weiterer Zinsentscheidungen genau analysiert werden.
Die Ende dieser Woche zur Veröffentlichung anstehenden Beschäftigungszahlen sowie der Inflationsbericht von Mitte Juli werden dazu beitragen, den Trend der zukünftigen Strategie der US-Notenbank zu bestimmen. Bei der letztgenannten Veröffentlichung würden unerwartet gute Zahlen zum Privatkonsum für stark steigende Verbraucherpreise sprechen.
In den Schwellenländermärkten schuldete Russland einen Teil seiner deutschen Kredite um und erhöht damit praktisch das Angebot am Sekundärmarkt. Obwohl diese Nachricht eine Ausweitung der Zinsdifferenzen auslöste, ist sie langfristig positiv, weil sie das Spektrum der für Investitionen zur Verfügung stehenden Anleihen vergrößert.
Bei Unternehmensanleihen haben wir unsere Gewichtung in Anleihen mit Investmentstatus in Erwartung positiver aufsichtsrechtlicher Nachrichten aus taktischen Gründen angehoben.
Quelle: Threadneedle
Die britische Fondsgesellschaft Threadneedle Investments wurde 1994 gegründet und hat in Deutschland derzeit 26 Fonds im Angebot. Das verwaltete Anlagevolumen beträgt rund 85,1 Mrd. Euro (Stand: 31.03.2004). Die Gesellschaft verdient sich regelmäßig Höchstnoten von verschiedenen Rating-Agenturen.
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