Anleger befürchten Ende der Gewinnphase
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Nach zwischenzeitlich kräftigen Korrekturen sorgte der US-Arbeitsmarktbericht am Freitag für eine positive Wochenperformance an den Aktienmärkten. Allerdings wurden laut Arbeitsmarktbericht insgesamt weniger neue Stellen geschaffen als erwartet. „Das wiederum deutet auf eine Abschwächung der Wirtschaft“, sagt Klaus Breil, US- und Rohstoffexperte bei der COMINVEST. „Somit setzen Investoren in den USA auf eine vorübergehende Zinspause.“ Gleichzeitig verflüchtigten sich die Inflationssorgen aufgrund höherer Lohnkosten. Grund: Die Ölpreiskorrektur und damit einhergehende bessere Öl-Lagerzahlen. Mit Kursanstiegen von über 1% erreichten viele Indizes ein Niveau, das sie zuletzt im Jahr 2000 (Dow Jones Index) bzw. 2001 (z.B. DAX- und S&P500-Index) gesehen hatten. Auf STOXX-Branchenebene fallen nur die Rohstoffwerte mit einem Wochenplus von 7% auf. Hauptverantwortlich hierfür zeigten sich wieder steigende Rohstoffpreise nach zwischenzeitlich nur geringeren Korrekturen.
Auch in dieser Woche stehen viele Quartalsberichte insbesondere von europäischen Unternehmen an. Allein acht DAX-Gesellschaften berichten über das abgelaufene Quartal. Zusätzlich halten sechs ihre Hauptversammlungen ab. Jedoch wird es von der Gewinnseite her immer schwieriger, den Aktienmärkten neue Impulse zu verleihen. Bei der Mehrzahl der Anleger besteht nach vielen Quartalen mit zweistelligem Gewinnplus in Folge, Misstrauen gegenüber der zukünftigen Gewinnentwicklung. Der Gewinnzenit scheint unter anderem aufgrund der auf Topniveau verharrenden Rohstoff- und Energiepreise mit dem Jahresauftaktquartal überschritten zu sein oder unmittelbar bevorzustehen. Zudem entwickelt sich der starke Euro immer mehr zur Belastung für die europäischen (Export-) Unternehmen. Neue Impulse könnten allenfalls von einem weiter sinkenden Ölpreis ausgehen. Allerdings stehen einer stärkeren Korrektur die unveränderten geopolitischen Risiken, insbesondere im Iran, entgegen. Andererseits erwarten die Marktteilnehmer vom FED-Chef Ben Bernanke auf der dieswöchigen Zinserhöhungssitzung Klarheit über die weitere Zinsentwicklung. „Sein verbaler Spagat in den vergangenen zwei Wochen hat bislang für Unsicherheit gesorgt“, meint Breil. „Letztlich wird man jedoch bis zur nächsten Sitzung Ende Juni warten müssen, ob es nach den ersten Interpretationsschwierigkeiten Bernankes zu einer Zinspause kommt oder nicht. Somit dürfte der DAX nicht nur in dieser Woche eher seitwärts tendieren - mit einem leicht konsolidierenden Unterton.“
In der laufenden Woche ist für die Entwicklung an den Rentenmärkten vor allem die Sitzung der US-Notenbank FED entscheidend. Hierbei gilt eine Erhöhung des Leitzinses um weitere 25 Basispunkte auf dann 5,00 % als sicher. Wichtiger werden für die Marktteilnehmer die Aussagen zur weiteren Zinspolitik sein. Daneben auch die US-Handelsbilanz, deren Defizit unseres Erachtens höher als erwartet ausfallen wird. Zudem steht das Konsumentenvertrauen an, welches aufgrund der gestiegenen Energie-/ Benzinpreise schwächer ausfallen dürfte. In Euroland haben sich die Frühindikatoren im letzten Quartal durchweg positiv entwickelt. Allerdings gehen wir nicht davon aus, dass sich diese Entwicklung in den Zahlen zum europäischen und deutschen Bruttoinlandsprodukt am Donnerstag in diesem Umfang widerspiegeln werden. In Summe rechnen wir für den Rentenmarkt mit einer leicht positiven Tendenz und einem Anstieg des Bund Futures auf eine Marke von 115,75.
Quelle: ADIG Investment
Die ADIG Allgemeine Deutsche Investment-Gesellschaft mbH, Fondstochter der Commerzbank, wurde 1949 gegründet. Das verwaltete Fondsvermögen beträgt mehr als 24,0 Mrd. Euro in 90 Publikumsfonds. Die Aktivitäten der ADIG werden unter dem Dach der COMINVEST Asset Management GmbH geführt.
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