Anlagebetrug - Finger weg von windigen Anlagen
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Die erfassten Beteiligungs- und Kapitalanlagebetrugsdelikte sind nach Ermittlungen des Bundeskriminalamtes (BKA) in Wiesbaden 2004 gegenüber 2003 um ein Prozent auf 10.194 gesunken. Der dabei entstandene Gesamtschaden sei sogar von 642 Millionen Euro auf 318 Millionen Euro zurückgegangen. Allerdings sei dies nur die Spitze des Eisberges - von einer Entwarnung könne daher keine Rede sein. Denn: Die Dunkelziffer der nicht erfassten Fälle liege weitaus höher. Viele geprellte Anleger melden den Betrug nicht der Polizei.
Unter Verdacht geraten und angezeigt, hatten Geldanlagebetrüger 2004 in Deutschland schlechte Karten: Während allgemeine Betrugsdelikte zu 81 Prozent geklärt wurden, konnten die polizeilichen Fahnder nahezu alle erfassten Anlagebetrugsdelikte aufdecken (98,6 Prozent). Die Betrogenen allerdings sahen ihr Geld oft nicht wieder.
Um sich zu schützen, sollten Anleger deutliche Warnsignale beachten:
- Telefonkontakt: Obwohl gesetzlich verboten, knüpfen viele unseriöse Anbieter erste Kundenkontakte per Telefon. Bei solchen Anrufen gilt: nicht auf ein Gespräch einlassen.
- Gewinnversprechen: Astronomische Renditen blenden Anleger und verleiten sie zu unbedachten Entscheidungen. Orientierungshilfe: Sichere Anlagen bringen derzeit bis zu drei Prozent Zinsen. Deutlich höhere Renditegarantien sind unseriös.
- Bankgarantien: Immer wieder bieten unseriöse Vertreiber Bankgarantien als vermeintlich hoch rentable Kapitalanlage ohne Risiko an. Ohne Risiko, da als Sicherheit für die Einlage bei Kreditinstituten Wertpapiere deponiert würden. Gehe etwas schief, könne die ausgegebene Bankgarantie auf einem >>zweiten Kapitalmarkt<< verkauft werden. Doch diesen Markt gibt es nicht. Und: Die ausgegebenen Garantien sind oftmals Fälschungen.
- Provisionsregelungen: Hohe Provisionsforderungen sprechen dafür, dass der >>Anlagespezialist<< eher den eigenen Gewinn als den des Kunden im Sinn hat. Zeigt sich, dass Provisionen verschleiert oder falsch ausgewiesen sind, unbedingt die Finger von der Offerte lassen.
- Auslandsadressen: Haben Vertragspartner oder Vermittler ihren Geschäftssitz in exotischen Ländern, können geschädigte Kunden rechtliche Ansprüche nur schwer durchsetzen. Die Werbung mit ausländischen Steueroasen ist oft nur ein Köder für gutgläubige Sparer.
- Zeitdruck: Häufig setzen die schwarzen Schafe des Geldgeschäfts Anleger mit dem Argument unter Druck, nur ein sofortiger Entschluss garantiere Spitzengewinne. Doch die Erfahrung zeigt: Übereilte Entscheidungen werden oft bereut.
- Folgegeschäfte: Um potenzielle Anleger in Sicherheit zu wiegen, schütten die vermeintlichen Geldprofis aus einem ersten Kontakt mit geringem Kapitaleinsatz stattliche Gewinne aus. Zumeist wird dem Kunden gleichzeitig ein neues Angebot unterbreitet, allerdings unter Einsatz einer erheblich grösseren Anlagesumme. Auch hier gilt: nicht auf solche Angebote einlassen.
Quelle: Bundesverband deutscher Banken (BdB)
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