Angst verhindert Trendwende im Biotechsektor
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Quelle: Biotech-Experte
Simone A. Hörrlein, M.Sc.
Life Scientist (Univ.)
Angst verhindert bisher auch die Trendwende im Biotechsektor.
Lange Zeit galt der Healthcare Sektor als weitgehend unabhängig vom Gesamtmarkt. Die Kurse von Biotech- und Pharmatiteln hatten ihre ganz eigene Dynamik, die nur von Forschungsergebnissen und von Erfolgen oder Niederlagen bei der Entwicklung von Wirkstoffen und/oder Technologien bestimmt war. Die Entwicklung des Gesamtmarktes ließ deshalb auch die meisten Investoren der Branche eher unbeeindruckt, gekauft wurde was auf hohe Marktvolumina hoffen ließ und dafür war oftmals kein Preis zu hoch. Bedenken wurden ganz einfach beiseite geschoben, die Hoffnung auf gigantische Gewinne, die oftmals jeder Grundlage entbehrten, ließen auch die letzten Zweifel dahinschwinden.
Getrieben von Gier wurde in jedes Unternehmen investiert, das, gemäß den oftmals selbst ernannten Experten, einen Kursgewinn von mehreren hundert Prozent versprach. Je spekulativer ein Unternehmen, je fantastischer seine Denkansätze, desto größer die Zahl derjenigen, die, ohne ihren Verstand einzusetzen, wahllos zugriffen.
Doch genau dies ist einer der Gründe, weshalb die Biotechbranche als Paradies der Spekulanten verschrien ist und hart arbeitende Wissenschaftler zusehen müssen, wie ihre Unternehmen häufig grundlos von Wertverlusten gebeutelt werden. Dem Laien mag dies verschlossen bleiben, doch der Experte wird erkennen, dass die Branche noch nie so interessant war wie heute. Im Gegensatz zu den "Hype-Phasen", in denen die meisten Produkte noch fern jeglicher Anwendung waren, konnte die Branche heute schon vielfach beweisen, das Forscher nicht nur reine Fantasten sind, die in höheren Sphären schweben und von unerfüllbaren Wunschvorstellungen getrieben werden.
Auch wenn es gegenwärtig für Anleger ganz und gar nicht danach aussieht, die Biotechbranche wird weiterhin ihren Weg machen. Die Reifung vieler Unternehmen von ehemals hochspekulativen Kandidaten zu seriösen Unternehmen schreitet unaufhaltsam fort. Was vor wenigen Jahren noch als pure Fantasterei abgetan wurde, ist heute bereits Realität. Noch vor wenigen Jahren waren biologische Wirkstoffe, die die Fähigkeit besitzen in Körpervorgänge einzugreifen, und auf diese Weise fehlgeleitete Stoffwechselwege zu regulieren, undenkbar. Heute werden Medikamente wie Herceptin, Iressa, Avastin, Erbitux und viele mehr schon als völlig normal angesehen und konnten einen echten Paradigmenwechsel in der Tumortherapie einleiten.
An noch besseren Nachfolgern für diese Medikamente der ersten Generation wird bereits hart gearbeitet, auch wenn dies der "Biotech-Laie" und der Börsenspekulant noch nicht realisiert haben.
Möglicherweise ist es ja sogar gut, dass die Branche nun auch den Gesetzen des Marktes zu folgen beginnt, was ein Zeichen sein könnte, dass der spekulative Charakter mehr und mehr ins Hintertreffen gerät. Auch wenn Forschung und erfolgreiche Entwicklung immer ein wichtiger Bestandteil der Branche sein und bleiben wird, so leben natürlich auch biomedizinische Unternehmen nicht auf einem anderen Planeten, auch wenn viele Anleger dies immer wieder zu denken scheinen.
Auch Unternehmen, die sich mit der Erforschung und Entwicklung neuer innovativer Medikament beschäftigen sind nicht vollständig abgekoppelt von Indikatoren wie Zinsen oder dem Ölpreis. Auch diese Unternehmen haben Verpflichtungen und benötigen wichtige Rohstoffe, deren Grundlage oftmals Mineralöl ist. Also selbst wenn die Forschung den Wünschen entsprechend voranschreitet, so sind auch Biotechunternehmen ein Teil der Gesamtwirtschaft und somit an die Veränderungen des Marktes gekoppelt.
Doch vielen Anlegern scheint dies erst jetzt bewusst zu werden, nachdem die Angst vor weiter steigenden Zinsen, vor einem immer höher steigenden Ölpreis und vor allem die zunehmende Terrorgefahr, auch die Biotechbranche schon längst eingeholt hat. Dass der Sektor seine Eigendynamik mehr und mehr verliert, das zeigt sich aktuell daran, dass selbst die besten Neuigkeiten nicht mehr die gewünschten Kursgewinne nach sich ziehen. Die nachlassende Euphorie im Hinblick auf die Weltwirtschaft hat längst auch die noch immer als Wachstumsmarkt geltende Biotechbranche eingeholt.
Die Grundvoraussetzungen für das baldige Anziehen der Kurse im Biotechsektor sind aber nie besser als zuvor, Genentech und Genzyme konnten mit ihren erst kürzlich veröffentlichten Quartalszahlen die Erwartungen des Marktes schlagen. Und selbst aus den Forschungslabors der kleinen Biotechschmieden hagelt es in letzter Zeit reihenweise Erfolgsergebnisse. Der Biotechsektor hat also viel von seinem spekulativen Charakter verloren und clevere Anleger werden dies, sobald die Ängste verflogen sind, zweifelsohne realisieren. Spätestens dann werden auch die vielen Leerverkäufer aus dem Markt gedrückt, was dann sehr schnell wieder zu einer umfassenden Erholung der Branche beitragen sollte. Die Branche hat die Basis für eine Trendwende auf jeden Fall geschaffen und auch die Anleger werden dies früher oder später realisieren, doch wann diese Einsicht die Angst überwiegt ist noch offen.
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