Angespannter Ölmarkt belastet Aktienmärkte
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Der Eurostoxx50-Index gab in der Vorwoche um ca. 1,1% nach, während sich der DAX mit einem Minus von rund 0,6% vergleichsweise besser entwickelte. Alle Branchen in Europa neigten in der letzten Handelswoche zur Schwäche, nur der Energiesektor konnte angesichts eines steigenden Ölpreises mit +2,2% ein Wochenplus verzeichnen. Nachdem bereits zum Ende der vergangenen Handelswoche der steigende Ölpreis, der sich zuspitzende Konflikt der USA mit dem Iran über die Urananreicherung des Landes sowie steigende Anleihezinsen ihren Tribut forderten, dürfte sich das Bild an den Aktienmärkten in dieser Woche nicht maßgeblich ändern.
Der Ölmarkt bleibt angespannt und reagiert mit teils heftigen Preisanstiegen auf Neuigkeiten zur Iran-Krise. „Zusätzlich wirken auch die nicht als ausreichend angesehenen Benzinvorräte in den USA preistreibend“, sagt COMINVEST-Fondsmanager Klaus Breil. Da hier in wenigen Wochen die nachfragestarke sog. "driving season“ beginnt, richtet sich jeweils mittwochs der Fokus auf die Lagerstandszahlen. „Ein weiterer Rückgang wie in den vergangenen Wochen sowie der Aufkauf europäischer Vorräte dürfte den Ölpreis zügig auf ein neues Rekordhoch treiben und somit zu einer Belastung für die Aktienmärkte werden“, so Rohstoff-Experte Breil.
Von Unternehmensseite stehen in dieser Woche zahlreiche Gewinnberichte an. Da in den USA Unternehmen der unterschiedlichsten Branchen berichten, kann daraus ein Zustandsbericht der US-Konjunktur im ersten Quartal erstellt werden. Neben Technologiewerten wie u.a. Apple, Intel, IBM, Motorola und Texas Instruments werden auch Zahlen der großen Internetgesellschaften Ebay, Google und Yahoo erwartet. Das größte Interesse liegt auf den Ausblicken der Unternehmen, da verstärkt die Sorge besteht, dass der amerikanische Konsument unter den hohen Energiepreisen und erhöhten Kreditzinsen leidet und sein Ausgabeverhalten zurückschraubt. Daher sind auch die Ergebnisse von Coca Cola, GM, Honeywell und Pfizer besonders beachtenswert, da diese verschiedenste Verbrauchsgüter herstellen. Die Citigroup konnte zwar bereits positiv überraschen, negativ fielen jedoch die Belastungen beim Kreditkarten- und Konsumentenkreditgeschäft auf, die die bereits genannten Befürchtungen weiter schüren. Da auch der zweite US-Bankengigant JP Morgan - neben Kredithäusern wie Bank of America und Wells Fargo - seine Zahlen in dieser Woche vorstellt, dürften erste Rückschlüsse auf den Zustand des US-Konsumenten möglich sein.
In Europa sind u.a. die Zahlen von Ericsson, Nokia, Philips und SAP von Interesse. Unternehmenszusammenschlüsse und Desinvestitionen werden weiter die Kurse der beteiligten Unternehmen und Indizes maßgeblich beeinflussen. Daher ist für den Kursverlauf des DAX von Interesse, ob sich die Gerüchte einer möglichen Veräußerung bzw. Abspaltung der Telekomsparte von Siemens verdichten. Mit Münchener Rück und Schering (aufgrund der Übernahme durch Bayer nach ca. 150jähriger Geschichte zum letzten Mal) halten zwei weitere DAX-Unternehmen ihre Hauptversammlungen ab.
Für die Entwicklung am Rentenmarkt hält die laufende Woche auf beiden Seiten des Atlantiks wenig Überraschungen bereit. Wichtigster Termin in den USA wird die Veröffentlichung des Philadelphia Fed Indexes am Donnerstag sein. Nach dem sehr schwachen Empire Manufacturing sollte dieser das Bild weiter schärfen können und Aufschluss über die regionale Entwicklung der US-Wirtschaft geben. Daneben werden die Daten zu den Konsumenten- und Produzentenpreisen weitere Aufschlüsse zur Preisentwicklung geben. Lediglich Daten aus der zweiten Reihe stehen dem Markt aus Euroland zu Verfügung, der Fokus wird dabei auf den französischen Konsumausgaben liegen. Aufgrund der mangelnden marktbewegenden Daten und der jüngsten Kursentwicklung ist für den Bund Future mit einer leichten Erholung zu rechnen.
Quelle: ADIG
Die ADIG Allgemeine Deutsche Investment-Gesellschaft mbH, Fondstochter der Commerzbank, wurde 1949 gegründet. Das verwaltete Fondsvermögen beträgt mehr als 22,6 Mrd. Euro in 90 Publikumsfonds. Die Aktivitäten der ADIG werden unter dem Dach der COMINVEST Asset Management GmbH geführt.
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