Analyse: Goldman Sachs wird Euro-Bulle
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Gegen den Trend: Die Shortpositionen auf den Euro haben ein neues Rekordhoch erreicht - Goldman rät zu Longpositionierungen
Die Shortpositionen auf den Euro haben ein neues Rekordniveau erreicht. Den neuesten CoT-Daten vom Freitag zu Folge wetten Investoren derzeit mit netto minus 74.551 Kontrakten auf einen Verfall der europäische Gemeinschaftswährung gegenüber dem US-Dollar. Damit wurde der vorangegangene Rekordwert vom 23. Februar von minus 71.623 eingestellt. So zumindest zum Stichtag für die Daten am vergangenen Dienstag.
Eine überraschende Analyse kommt nun aus dem Hause Goldman Sachs: Die Analysten halten in den nächsten drei Monaten Kurse von 1,45 für möglich, und empfehlen Long auf den Euro zu gehen. Als Stop Loss Marke wird ein Wert von 1,35 auf Tagesschlusskursbasis angegeben.
Kurzfristig habe der Euro Potential, langfristig werde der Dollar zulegen, heißt es zur Erläuterung. Die Eurozone hinke bei der konjunkturellen Entwicklung den USA hinterher, was sich in den kommenden Monaten zu Gunsten Europas auswirken sollte:
Die Aufwärtsdynamik der US-Wirtschaft sei maßgeblich durch fiskalische Anreize und den Lageraufbauzyklus bedingt gewesen. Die fiskalischen Anreize liefen nun langsam aus, und der Lagerzyklus habe seinen Höhepunkt wohl bereits im vierten Quartal überschritten. Das sei in Europa noch nicht der Fall, weshalb sich die europäische Wirtschaft in den kommenden Monaten relativ besser entwickeln sollte als in den USA. In den USA sei mit einem deutlichen Nachlassen der Dynamik zu rechnen. Daher sei Aufwärtspotential für den Euro gegeben.
Zudem sinke der durch die Griechenlandkrise ausgelöste Risikoabschlag, und das hohe Handelsbilanzdefizit der USA im Vergleich zur Eurozone (3,3 % vs. 0,6 %) sei ungenügend eingepreist. Die Kombination dieser drei Faktoren spreche für eine Aufwertung des Euro.