Fundamentale Nachricht
12:16 Uhr, 14.10.2022

Analyse der globalen ETF-Mittelzuflüsse

Die Nachfrage nach Aktien-ETFs bleibt laut Amundi ETF Flow Report im Oktober in Europa deutlich hinter der in den USA und Asien zurück

Im September haben Anleger global 34,4 Mrd. Euro in ETFs investiert. Auch wenn ETFs immer noch Zuflüsse verbuchen, ist die Nachfrage niedriger als im Sommer (+44,1 Mrd. Euro im Juli und +46,6 Mrd. Euro im August). Der Großteil der Zuflüsse (+24,3 Mrd. Euro) stammte aus den USA, gefolgt von Asien 1(+1,4 Mrd. Euro).

Der europäische UCITS-ETF-Markt verzeichnete hingegen Abflüsse in Höhe von 1,4 Mrd. Euro. Entgegen dem Trend im Sommer waren Aktien-ETFs mit 29,6 Mrd. Euro global wieder die beliebteste Anlageklasse. Während Aktien-ETFs in den USA 17,3 Mrd. Euro und in Asien 12,1 Mrd. Euro, zuflossen, waren es in Europa jedoch nur 182 Mio. Euro.

Die weltweite Nachfrage nach Anleihe-ETFs war mit Zuflüssen von 9,5 Mrd. Euro positiv. Staatsanleihe-ETFs legten um 16,1 Mrd. Euro zu, während aus Unternehmensanleihe-ETFs 4,5 Mrd. Euro abflossen. Während US-Anleger 11,5 Mrd. Euro in Bond-ETFs investierten, zogen europäische und asiatische Anleger Gelder aus dieser Anlageklasse ab (-1,3 Mrd. Euro und 715 Mio. Euro).

Bei Rohstoff-ETFs kam es weiterhin zu Abflüssen im Volumen von 4,8 Mrd. Euro.

Mittelflüsse in Europa

Aktien: Aktien: ESG-Aktien-Allokationen ziehen wieder an

In Europa blieb die Nachfrage nach UCITS-Aktien-ETFs im September mit Zuflüssen von 182 Mio. Euro unverändert auf einem niedrigen Niveau. ESG-Aktien-ETFs waren in einem sonst trüben Monat für Aktien-ETFs weiterhin gefragt (+2,7 Mrd. Euro). In diesem Segment haben vor allem ESG-US- und ESG-Weltindizes um 1,5 Mrd. Euro bzw. 925 Mio. Euro zulegten. Damit setzte sich der seit Sommer beobachtete Trend fort, dass Allokationen in ESG-Strategien nach einem langsameren Jahresbeginn wieder zunehmen.

Bei Smart-Beta-Strategien gab es hingegen erhebliche Abflüsse, wobei Value-, Minimum-Volatility- und Momentum-Strategien 1,3 Mrd. Euro, 1,3 Mrd. Euro und 1,0 Mrd. Euro verloren. Hintergrund sind Umschichtungen von US-ESG-Value-, Minimum-Volatilitäts- und Momentum-Strategien in breite US-ESG-Indexprodukte.

Anleihen: ESG-Rotation geht auch bei Anleihen weiter

Anleger investierten in Europa 697 Mio. Euro in ESG-Anleihestrategien, wobei ESG-Corporate-ETFs auf die Eurozone und die USA um 466 Mio. Euro bzw. 196 Mio. Euro zulegten. Staatsanleihe-ETFs verloren im September hingegen 1,3 Mrd. Euro, wobei Anleger 1,6 Mrd. Euro aus globalen Schwellenländern und 970 Mio. Euro aus China abzogen. Zuflüsse gab es bei US- und Eurozonen-Staatsanleihen. In Europa bevorzugten Anleger kurzfristige Anleihen und investierten mehr als 700 Mio. Euro in diese Strategien, während sie in den USA die Granularität von ETFs nutzten und insgesamt 1,3 Mrd. Euro in kurze, mittlere und breite US-Anleihen investierten.

Anleger scheinen also die Duration ihrer Anleiheportfolios je nach ihren Zielen und Perspektiven fein zu justieren. Anleger zogen zudem 559 Mio. Euro aus Unternehmensanleihe-ETFs ab, wobei 316 Mio. Euro aus Unternehmensanleihen der USA und 299 Mio. Euro aus besicherten Anleihen der Eurozone abflossen. Außerdem zogen Anleger 199 Mio. Euro aus hochverzinslichen US-Anleihen und 112 Mio. Euro aus hochverzinslichen Anleihen der Eurozone ab, was auf eine geringere Risikobereitschaft schließen lässt.

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