Kommentar
14:40 Uhr, 15.11.2018

Alternative für Deutschland: Grün

Deutschland hat sich für eine Alternative entschieden. Diese Alternative heißt nicht AfD, sondern ist grün.

Die Grünen haben bei den letzten Landtagswahlen richtig gut abgeschnitten. In Bayern wurden die Grünen mit 17,6 % zweitstärkste Partei. Zu verdanken war das einem Zuwachs von 9 %. In Hessen war es nicht anders. Hier ergatterten die Grünen 19,8 % der Stimmen und konnten ihr letztes Ergebnis damit um 8,7 % steigern.

Deutschland ist nun nicht Bayern und auch nicht Hessen. Ein paar andere Bundesländer gibt es noch. Das führt aber nicht dazu, dass die Grünen in den Umfragen schlechter abschneiden, sondern sogar noch besser. Bundesweit kommen die Grünen auf 24 % (siehe Grafik).


Die Partei ist damit nur noch 3 Prozentpunkte von der CDU/CSU entfernt. Würde also morgen gewählt werden, wären die Grünen mit ziemlich hoher Sicherheit die zweitstärkste Partei in Deutschland. SPD und AfD würden sich um den dritten Platz streiten. Linke und FDP kommen kaum vom Fleck und sind eher Beiwerk.

Mehr oder minder unbemerkt haben wir in den letzten Wochen ein politisches Erdbeben erlebt. Alle sprachen natürlich über die SPD und Merkel. Merkel kandidiert nicht mehr für den Parteivorsitz. Das war die politische Neuigkeit des Jahres. Eine Sondersendung reihte sich an die nächste.

Überraschend ist, dass der CDU dieser Entschluss bisher nicht hilft. Es ist vermutlich das politische Loch, das überwunden werden muss, bevor sich merkliche Veränderungen in den Umfragen ergeben. Zunächst braucht es einen neuen Vorsitzenden. Erst dann können sich Wähler ein Bild machen.

Die größte Überraschung ist aber, dass die CDU jetzt nicht im Chaos versinkt, sondern einen relativ geordneten Wettbewerb hat. Es gibt tatsächlich eine Wahl zwischen mehreren Personen und Richtungen. Nach der Herrschaft Merkels, die gefühlt Generationen andauerte, war das so nicht zu erwarten. Hier kann sich die SPD etwas abschauen.

Das Erdbeben war nun aber nicht Merkel und auch nicht die SPD. Das eigentliche politische Erdbeben sind die Grünen, die sich heimlich vom Rest der Parteienlandschaft absetzen. Geht es so weiter wie in den letzten Wochen, dann werden die Grünen die stärkste Kraft im Land.

Es ist schwer zu sagen, was das eigentlich bedeutet. Ganz offensichtlich ist das Land mit den alten Volksparteien nicht zufrieden. Die AfD hat sich dazu als Alternative positioniert und behauptet, sie würde dem Volk aus der Seele sprechen. Die Umfragen sagen etwas anderes. Die Umfragen zeigen vielmehr, dass es anscheinend die Grünen sind, die den Nerv der Zeit treffen.

Bis zu den nächsten Bundestagswahlen fließt noch viel Wasser den Rhein hinunter. Vielleicht wäre es aber gar nicht so schlecht an Neuwahlen zu denken. Dann hätte Deutschland endlich die Chance auf einen Neuanfang, ohne Merkel, ohne SPD, aber mit den Grünen. Wer hätte das gedacht.

Lernen, traden, gewinnen

– bei Deutschlands größtem edukativen Börsenspiel Trading Masters kannst du dein Börsenwissen spielerisch ausbauen, von professionellen Tradern lernen und ganz nebenbei zahlreiche Preise gewinnen. Stelle deine Trading-Fähigkeiten unter Beweis und sichere dir die Chance auf über 400 exklusive Gewinne!

Jetzt kostenlos teilnehmen!

102 Kommentare

Du willst kommentieren?

Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.

  • für freie Beiträge: beliebiges Abonnement von stock3
  • für stock3 Plus-Beiträge: stock3 Plus-Abonnement
Zum Store Jetzt einloggen
  • Unentschieden
    Unentschieden

    Denken Sie, ein grüner Bonze weiß nicht, wie widersprüchlich es ist, hinter »Nie wieder Deutschland« zu marschieren, während »Deutschland, du mieses Stück Scheiße« gebrüllt wird – und dann von eben diesem Deutschland einen Posten und viel Geld zu bekommen? Er weiß es, und er schmunzelt darüber, während er sich über sein dickes Einkommen freut.

    Denken Sie, ein grüner Funktionär sieht nicht, wie widersprüchlich es ist, für Frauenrechte zu stehen und zugleich Deutschland zum gefährlichen Pflaster für Frauen zu machen? Er sieht es, und es ist ihm egal – wenn Feministen und Asyl-Lobby ihm beide Wählerstimmen und damit Einkommen bescheren, warum nicht beiden sagen, was sie hören wollen?

    https://dushanwegner.com/mit-s..

    10:41 Uhr, 17.11.2018
    1 Antwort anzeigen
  • Unentschieden
    Unentschieden

    Zum Thema Pädophile und Grüne...

    https://www.achgut.com/artikel...

    10:11 Uhr, 17.11.2018
    1 Antwort anzeigen
  • Glattsteller
    Glattsteller

    fastbyte Sie sollten mit Ihren linksradikalen tendenziösen Äußerungen vorsichtiger sein. Und jemand der andere wegen Ihrer Meinung verurteilt und sein linkes Weltbild in einer obszönen Art und Weise überhöht, hat nicht das Recht, Leute mit sogenannter "rechter Meinung" wie Sie es hier in linker Kampfmanier schwadronieren zu belehren. Ich weiß nicht, ob sie der persönliche Merkeltroll sind oder Abgesandte der KPD, aber was Sie hier vom Stapel lassen, ist schon ein starker Tobak.

    15:09 Uhr, 16.11.2018
    1 Antwort anzeigen
  • new-agens
    new-agens

    Zwei Anmerkungen in Kürze. Erstens: Hier einzufordern, Politik und Ökonomie in der Diskussion strikt getrennt zu halten, entbehrt nicht einer gewissen Naivität. Diese beiden Themen gehören seit Anbgeinn aller Zeiten untrennbar zusammen. Zweitens, noch ein paar Punkte Rtg. grüne Scheinalternative: Wo bitteschön ist eigentlich die Kapitalismuskritik abgeblieben? Da höre ich gar nichts mehr, gar nix, außer populistischem (dem Volk nach dem Maul redenden) Gesabbel. Unbd da gäbe es in der Tat einiges zu sagen. Und richtig, Herr Hoose: Hier kommod im Vitra-Lounge Chair im durchsanierten städtischen Altbau rumphilosophieren und in keinster Weise der Kriegstreiberei (die deutsche Freiheit am Hindukush...unsere Interessen in Mali.... - ich lach micht tot, das ist nur noch grotesk) Einalt gebieten wollen...na herzlichen Dank. Kann man nicht vorstellen, dass die APO, die Friedensbewegung und die AKW-Gegener als Keimzelle der Grünen "ihre" Leute heute noch wiedererkennen würden. Für durchaus ambitioniert halte ich auch, was (ich glaube letzte Woche) im Bundesrat abgelaufen ist, was aber medial eher untergegangen ist: das erneute grüne Veto im Bundesrat, die Magreb-Staaten als sichere Herkunftsländer anzuerkennen. Ganz ehrlich: So gräbt man tiefe Gräben in diesem Land noch viel viel viel tiefer.

    14:20 Uhr, 16.11.2018
  • Dragoslav
    Dragoslav

    Es ist in sich ein Widerspruch an Markt, Börse, und freie Wirtschaft zu glauben, hier zu versuchen daran zu partizipieren und gleichzeitig für ein Erstarken von Sozialistischen Parteien zu plädieren. Fastbyte, wolp, carpe vitam, etc.: Sie wissen schon , was Marxisten von Privateigentum halten, oder? Es sei Diebstahl am Volk. Börse, Eigentum und Handel können Sie dann vergessen, wenn sich die Planwirtschaft durchsetzt. Dann wird enteignet und verstaatlicht. Und zwar um Grössenordnungen heftiger als dies bisher geschieht. Bedenken Sie dies!

    14:09 Uhr, 16.11.2018
    1 Antwort anzeigen
  • wbluemi
    wbluemi

    Mit den Grünen - bloß das nicht! Hoffentlich bleibt es nur bei einem Hype. Wer gestern abend Maybrit Illner gesehen hat, dem sollte doch hoffentlich ein Licht aufgegangen sein: Von Grün kam die Hetze - und zwar auf billigstem Populismus-Niveau. Unglaublich viele Worte, aber kaum Inhalt.

    13:30 Uhr, 16.11.2018
  • Kasnapoff
    Kasnapoff

    Der giftige grüne Frosch ist bei Licht betrachtet völlig ungenießbar, da linksgrün versifft, verschwult und gender-gestört. Sein Verzehr kann zu Brechdurchfall, Dünnpfiff und längerfristig gar zum Tod führen. Das wäre dann jedoch ganz im Sinne von Claudia „Deutschland verrecke“ Roth und deren Gesinnungsgenossen.

    13:26 Uhr, 16.11.2018
  • 123ok
    123ok

    @ fastbyte
    Solche geistigen Tiefflieger ihrer Güte haben wir erst den braunen Dreck,

    anschließend die unsägliche Zeit eines Willy Brandt, und jetzt eben diesen

    wiederwertige Abschaum zu verdanken !

    13:26 Uhr, 16.11.2018
    1 Antwort anzeigen
  • Glattsteller
    Glattsteller

    @_noise_ sind soziale Projekte nicht immer auf Kosten anderer?!

    11:49 Uhr, 16.11.2018
    1 Antwort anzeigen
  • wolp
    wolp

    Die Alternative für Dumme ist ein Problem für sich. Deppen hat's immer. Grün bewegt und öffnet die Gesellschaft. Merci

    11:27 Uhr, 16.11.2018
    2 Antworten anzeigen

Das könnte Dich auch interessieren

Über den Experten

Clemens Schmale
Clemens Schmale
Finanzmarktanalyst

Clemens Schmale hat seinen persönlichen Handelsstil seit den 1990er Jahren an der Börse entwickelt.

Dieser gründet auf zwei Säulen: ein anderer Analyseansatz und andere Basiswerte. Mit anders ist vor allem die Kombination aus Global Makro, fundamentaler Analyse und Chartanalyse sowie Zukunftstrends gemeint. Während Fundamentaldaten und Makrotrends bestimmen, was konkret gehandelt wird, verlässt sich Schmale beim Timing auf die Chartanalyse. Er handelt alle Anlageklassen, wobei er sich größtenteils auf Werte konzentriert, die nicht „Mainstream“ sind. Diese Märkte sind weniger effizient als andere und ermöglichen so hohes Renditepotenzial. Sie sind damit allerdings auch spekulativer als hochliquide Märkte. Die Haltedauer einzelner Positionen variiert nach Anlageklasse, beträgt jedoch meist mehrere Tage, oft auch Wochen oder Monate.

Rohstoffe, Währungen und Volatilität handelt er aktiv, in Aktien und Anleihen investiert er eher langfristig. Die Basiswerte werden direkt – auch über Futures – oder über CFDs gehandelt, in Ausnahmefällen über Optionen und Zertifikate.

Mehr über Clemens Schmale
  • Makroökonomie
  • Fundamentalanalyse
  • Exotische Basiswerte
Mehr Experten