Kommentar
13:54 Uhr, 08.07.2005

Altana – Chancen nach der Talfahrt

Das vergangene Wochenende begann für alle Altana Aktionäre alles andere als zufrieden stellend. Trotz eines positiven DAX Schlussstandes wurden sie Zeugen eines mehr als 12-prozentigen Einbruchs der Aktie des deutschen Pharmaunternehmens.

Der deutliche Kursrückgang bis an die 40 Euro Grenze war auf eine Mitteilung Altana’s zurückzuführen, in welcher das Unternehmen die Beendigung seiner Zusammenarbeit mit dem US-Pharmakonzern Pfizer zum 30. Juni bekannt gab. Die Zusammenarbeit erstreckte sich auf die Entwicklung und Erforschung des Asthma-Medikaments Daxas. Nach dem Ausstieg von Pfizer sehen Analysten nun vermehrt das Risiko, dass es sowohl zu einer Verzögerung im Entwicklungsprozess des Medikaments als auch zu steigenden Entwicklungskosten für Altana kommen könnte.

Das im DAX gelistete Pharmaunternehmen, welches derzeit in 50 Ländern weltweit tätig ist und im Jahre 2004 einen Umsatz in Höhe von 2.963 Mio Euro verbuchen konnte, bleibt trotz des Rückzugs von Pfizer aus der gemeinsamen Produktentwicklung optimistisch. Man sei zuversichtlich einen neuen Kooperationspartner für Daxas finden zu können, wodurch die finanzielle Belastung für Altana verringert werden könnte. Doch selbst wenn sich kein neuer Partner finden lassen sollte, bleibt das Altana Management optimistisch, was die Fertigstellung von Daxas angeht. Das Unternehmen verfüge über ausreichende finanzielle und personelle Mittel, um die Entwicklung des Medikaments auch alleine abschließen zu können. Derzeit hat das Unternehmen mit dem Magenmedikament Pantoprazol einen weltweiten Bestseller im Pharmageschäft, dessen Patentschutz erst Ende des Jahrzehnts abläuft und so noch für mehrere Jahre sichere Einkünfte verspricht, wodurch unerwartete Mehrausgaben für Daxas kompensiert werden könnten.

Nach den heftigen Kursverlusten am Freitag erholte sich die Aktie von Deutschlands fünftgrößtem Pharmakonzern seit Wochenbeginn wieder etwas. Dies ist nicht nur auf eine technische Gegenreaktion zu den Verlusten am Freitag zurück zu führen, sondern auch anhand fundamentaler Daten zu begründen. Das Unternehmen ist mit einem KGV von 14 inzwischen rund ein Viertel niedriger bewertet als andere etablierte Pharmakonzerne, wobei diese sich teilweise schon in unmittelbarer Zukunft mit Patantabläufen beschäftigen müssen.

Für Investoren, die an eine moderate Erholung der Altana Aktie glauben, eignet sich derzeit das Deutsche Bank Diskont-Zertifikat auf Altana mit einem Höchstbetrag von 45,00 Euro. Da das Zertifikat eine Laufzeit bis zum 22. Dezember 2006 aufweist, genügt bereits eine Kursentwicklung der Altana Aktie von gut drei Euro während der Laufzeit, um die maximale Rendite von etwa 16,4 Prozent vereinnahmen zu können. Dies entspräche einer Rendite p.a. von ca. 11,0 Prozent. Selbst bei einem stagnierenden Aktienkurs kann sich der Anleger noch über eine Rendite von 8,7 Prozent freuen.

Diskont-Zertifikat auf Altana
WKN DB2 746
ISIN DE000DB27465
BzV 1,0
Höchstbetrag 45,00 Euro
Laufzeit 22.12.2006
Aktueller Kurs 38,65 Euro

Freiwillige Offenlegung möglicher Interessenkonflikte der dargestellten Aktien:
5. Die Deutsche Bank AG und/oder mit ihr verbundene Unternehmen haben Aktien der Gesellschaft, deren Wertpapiere Gegenstand der Analyse sind, im Handelsbestand.

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Über den Experten

Jochen Stanzl
Jochen Stanzl
Chefmarktanalyst CMC Markets

Jochen Stanzl begann seine Karriere in der Finanzdienstleistungsbranche als Mitbegründer der BörseGo AG (jetzt stock3 AG), wo er 18 Jahre lang mit den Marken GodmodeTrader sowie Guidants arbeitete und Marktkommentare und Finanzanalysen erstellte.

Er kam im Jahr 2015 nach Frankfurt zu CMC Markets Deutschland, um seine langjährige Erfahrung einzubringen, mit deren Hilfe er die Finanzmärkte analysiert und aufschlussreiche Stellungnahmen für Medien wie auch für Kunden verfasst. Er ist zu Gast bei TV-Sendern wie Welt, Tagesschau oder n-tv, wird zitiert von Reuters, Handelsblatt oder DPA und sendet seine Einschätzungen über Livestreams auf CMC TV.

Jochen Stanzl verfolgt einen kombinierten Ansatz, der technische und fundamentale Analysen einbezieht. Dabei steht das 123-Muster, Kerzencharts und das Preisverhalten an wichtigen, neuralgischen Punkten im Vordergrund. Jochen Stanzl ist Certified Financial Technician” (CFTe) beim Internationalen Verband der technischen Analysten IFTA.

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