Kommentar
18:02 Uhr, 14.12.2018

Alles verkaufen? US-Anleger geraten in Panik!

US-Anleger haben in der vergangenen Woche so viel Geld aus Aktienfonds abgezogen wie niemals zuvor. Aber nicht nur das: Anleger ziehen Geld aus praktisch allen Anlageklassen ab. Nur noch Cash scheint sicher zu sein.

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Um den US-Aktienmarkt steht es nicht gut: Seit dem Sell-off im Oktober befinden sich die wichtigsten US-Indizes in einer technisch angeschlagenen Verfassung, wie man unter anderem auch an dem jüngst aufgetretenen "Death Cross" ablesen kann. Bei fundamentaler Betrachtung gibt es ebenfalls zahlreiche Belastungsfaktoren: Handelskonflikt mit China, Stabilitätssorgen um Italien und Frankreich, Brexit, Konflikt zwischen Trump und Fed, und so weiter. Über allem schwebt das Damoklesschwert hoher Bewertungen und die Angst vor weiter steigenden Zinsen.

Die zahlreichen Sorgen und Ängste gehen an den Anlegern nicht spurlos vorbei: Nach einer Statistik des Finanzdienstleisters Lipper haben US-Anleger in der vergangenen Woche netto 46 Milliarden Dollar aus US-Aktienfonds abgezogen. Dabei handelt es sich um den größten Mittelabfluss aller Zeiten, berichtet Zerohedge. Aber nicht nur das: Auch aus Fonds auf Staats- und Unternehmensanleihen wurden hohe Milliardenbeträge abgezogen.

Während sie sich von Aktien und Anleihen trennen wollen, scheint den Anlegern aktuell nur noch eine Anlageklasse sicher zu sein: Cash, oder die im Idealfall beinahe äquivalenten Geldmarktfonds. Ebenfalls laut Lipper konnten Geldmarktfonds in der vergangenen Woche einen Rekordzufluss von 81 Milliarden Dollar verbuchen.

Dass die Anleger nun offenbar alle gleichzeitig Kasse machen wollen, kommt nicht von Ungefähr: In den vergangenen Jahren kannte der US-Aktienmarkt quasi nur eine Richtung, es ging wie in einem Aufzug schnurstracks nach oben. Nicht wenige Anleger sitzen durch die gestiegenen Aktienkurse noch immer auf großen Kursgewinnen. Jetzt, wo dunkle Wolken sich immer deutlicher am Horizont abzeichnen, wollen viele Anleger die noch verbliebenen Gewinne in Sicherheit bringen. Sie ergreifen die Flucht.

Wenn aber alle durch die gleiche Tür flüchten wollen, kommt niemand unbeschadet davon. Am Aktienmarkt bedeutet das: Anleger werden ihre Papiere nur zu stark fallenden Preisen los. Ob der Kurseinbruch dabei fundamental oder charttechnisch gerechtfertigt erscheint, ist zumindest kurzfristig sekundär: Anleger wollen ihre Wertpapiere einfach schnellstmöglich zu Cash machen. Für langfristig orientierte Anleger kann eine extrem schlechte Stimmung natürlich auch eine gute Einstiegsgelegenheit bedeuten. Allerdings gilt das naturgemäß erst, wenn sich ein Großteil der Kursverluste bereits materialisiert hat.

Ganz interessant in diesem Zusammenhang ist auch, dass einige US-Finanzmedien die jüngsten Kursverluste offenbar bewusst kleinreden wollen und vor allem Experten zu Wort kommen lassen, die bullisch gestimmt sind. Will das Establishment der US-Finanzindustrie den Markt etwa unter allen Umständen "oben halten"?

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48 Kommentare

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  • Gutschi
    Gutschi

    was ist mit der tollen jahresendrally? War extra am Freitag noch im Pfandleihaus, nachdem ich meine bitcoins, die ich bei 20.000 gekauft hatte, für 3500 hergegeben hab, um in tolle sichere Aktien zu investieren

    09:34 Uhr, 17.12.2018
  • Kasnapoff
    Kasnapoff

    Lesenwerter Artikel von Dushan Wegner. Wird der Abgang von Merkel Deutschland retten, oder ist bereits zu spät?

    Auszug:

    Beim Parteitag der CDU sollten die Delegierten die nächste Parteichefin wählen. Wie lange standen die CDU-Delegierten zum Applaus für Angela Merkel auf? Ein Zyniker würde auf 12 Minuten tippen: 1 Minute für jeden Toten vom Breitscheidplatz.

    Zum kompletten Beitrag:

    https://www.mmnews.de/politik/105754-gibt-es-hoffnung-nach-merkel

    Fazit:

    Unter massiver Mithilfe linksgrünversiffter Demokratieabschaffer, die irgendwann in ihrem Leben damit begonnen haben in‘s Abseits zu RUDERN, wird das Land in dem wir gut und gerne leben, zum komatösen Pflegefall. Wenn es so weiter läuft, wie es unter Merkel nun seit Jahren läuft, muß sich der Durchschnittsmichel in wenigen Jahren über Börse und Geldanlagen keine Gedanken mehr machen, er hat dann völlig andere Probleme.

    10:47 Uhr, 16.12.2018
    1 Antwort anzeigen
  • daxe
    daxe

    moin

    schau mir us Charts an- tiefere hochs und tiefere tiefs-ergo abwtrend

    sollte aber auch mal mit Schlusskurs unter 24000 oder 2600 bestätigt werden.

    grosser verfall kommt noch-genug zeit um wieder inne sichere Zone zu schieben.

    frohes fest und guten rutsch

    10:37 Uhr, 16.12.2018
  • Ich_bin_ein_Berliner
    Ich_bin_ein_Berliner

    2007 - Crisis starts
    2008 - Lehman/Wall Street collapse
    2009 - QE starts 2018 - QE turned off (planned)
    2019 - Start next crisis
    2020 - New #SDR QE worldwide
    2021 - New Bretton Woods conference
    2022/3 - Big (Monetary) Reset completed
    #whatsyourtimeline ??

    22:06 Uhr, 15.12.2018
  • Kaputtnick
    Kaputtnick

    Keine Panik die brauchen das Geld nur für Weihnachsteinkäufe, nach Weihnachten wird alles wieder umgetauscht oder Zurückgegeben und nach dem Sylvesterkater so um den 5.1 geht die Party weiter......

    Frohe Tage

    01:37 Uhr, 15.12.2018
  • G3ckOoo
    G3ckOoo

    Ich finde es bemerkenswert wie auf den Mainstream Medien pro Aktie getrommelt wird. Die Liquidität wird knapp. Auch Gold fällt unter den EMA200. Der Anstieg war nicht nachhaltig. Ohne Zinssenkung steigt hier nichts mehr.

    00:49 Uhr, 15.12.2018
  • wolp
    wolp

    Vielen Dank. Wir zünden auch für Sie eine an. Niemand ist verloren, auch Sie nicht. Wobei eine gewisse Affinität zur Alternative für Dumme bei Ihnen zu erkennen ist. Aber, wir glauben, dass es sich um eine Glühweinüberdosis gehandelt hat. Nicht so viel braune Soße essen!

    23:59 Uhr, 14.12.2018
    1 Antwort anzeigen
  • Kasnapoff
    Kasnapoff

    @Wolp ( Die hellste Kerze die jemals auf der Godmode-Torte leuchten durfte)

    @ CKT7985

    Die großen Jungs sind also bereits raus aus den Aktienmärkten?

    Die Marktkapitalisierung der Wall Street

    Diese Zahlen sind beeindruckend und furchteinflößend zugleich. Gemäß der Liste der World Federation of Exchanges betrug die Marktkapitalisierung der US-Börsen im Juli 2018 sagenhafte 39,4 Bio.$ (NYSE 24 Bio., Nasdaq 12,3 Bio.), dies entsprach einem Anteil von 45% an allen Weltbörsen (84,9 Bio.). Trotz des Einbruchs der Märkte seit Oktober hat sich diese Relation noch wenig verändert. Dies offenbart eine unglaubliche Dominanz der Amerikaner im Weltfinanzsystem. Für viele Amerikaner ist der Aktienmarkt die Quelle des Wohlstands, vom Durchschnittsbürger mit kleinem Aktiendepots und 401k Altersvorsorgeplan bis hin zum Großinvestor im Finanzsystem.

    Nach einer Bilanz der Fed ist das Aktienvermögen der US-Bürger derzeit höher als das Immobilienvermögen (25% zu 24%), dergleichen gab es seit dem 2. Weltkrieg nur zwei Mal – 1968 und 1999. Aber daraus ergibt sich eben auch zwangsläufig eine große Abhängigkeit des gefühlten Reichtums der Bevölkerung im Wirtschaftsland Nummer eins vom Zustand der Wall Street.

    23:20 Uhr, 14.12.2018
  • German2
    German2

    LOL..ist doch noch alles am Allzeithoch

    21:50 Uhr, 14.12.2018
  • WillyB
    WillyB

    Ich bin vor allem beeindruckt, wie gut sich der DAX nachboerslich haelt trotz der Panik-Stimmung in USA

    21:45 Uhr, 14.12.2018

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Über den Experten

Oliver Baron
Oliver Baron
Experte für Anlagestrategien

Oliver Baron ist Finanzjournalist und seit 2007 als Experte für stock3 tätig. Er beschäftigt sich intensiv mit Anlagestrategien, der Fundamentalanalyse von Unternehmen und Märkten sowie der langfristigen Geldanlage mit Aktien und ETFs. An der Börse fasziniert Oliver Baron besonders das freie Spiel der Marktkräfte, das dazu führt, dass der Markt niemals vollständig vorhersagbar ist. Der Aktienmarkt ermöglicht es jedem, sich am wirtschaftlichen Erfolg der besten Unternehmen der Welt zu beteiligen und so langfristig Vermögen aufzubauen. In seinen Artikeln geht Oliver Baron u. a. der Frage nach, mit welchen Strategien und Produkten Privatanleger ihren Börsenerfolg langfristig maximieren können.

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