Alle Zukunftsbranchen in einem ETF
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Erwähnte Instrumente
- Amundi MSCI Disruptive Technology ESG Screened UCITS ETF AccKursstand: 12,356 € (L&S) - Zum Zeitpunkt der VeröffentlichungVerkaufenKaufen
- Amundi MSCI Disruptive Technology ESG Screened UCITS ETF Acc - WKN: LYX0ZG - ISIN: LU2023678282 - Kurs: 12,356 € (L&S)
Als "disruptiv" werden Innovationen bezeichnet, die das Potenzial haben, alte Technologien völlig zu verdrängen und so einen neuen Massenmarkt zu erschließen. Das Internet etwa hat viele klassische Geschäftsmodelle mehr oder weniger obsolet gemacht und zum Aufstieg solcher Giganten wie Amazon, Alphabet oder Facebook geführt.
Wer bisher in Aktien von besonders disruptiven und stark wachsenden Unternehmen investieren wollte, musste sich entweder auf die Suche nach interessanten Einzelaktien machen oder konnte in Branchen-ETFs investieren, die spannende Zukunftsbranchen abbilden. Eine weitere Möglichkeit waren aktiv gemanagte Fonds oder ETFs wie der Ark Innovation ETF von Starinvestorin Cathie Wood, der allerdings in Deutschland nicht mehr handelbar ist.
Seit dem vergangenen Jahr gibt es aber eine weitere Möglichkeit für deutsche Anleger: Der Lyxor MSCI Disruptive Technology ESG Filtered (DR) UCITS ETF - Acc (ISIN: LU2023678282) investiert nach einem systematischen Ansatz breit gefächert in Aktien von disruptiven Unternehmen aus unterschiedlichsten Branchen. Der ETF ist thesaurierend, direkt replizierend und hat bis September 2021 noch eine reduzierte Gesamtkostenquote von 0,15 Prozent (danach: 0,45 Prozent).
Die Auswahl und Gewichtung der Komponenten im zugrundeliegenden MSCI ACWI IMI Disruptive Technology ESG Filtered Index folgt dabei einem einigermaßen komplexen Prozess:
- Zunächst werden aus weltweit mehr als 8.900 Aktien diejenigen Unternehmen herausgefiltert, bei denen signifikante Umsätze aus Bereichen wie 3D-Druck, Internet der Dinge, Cloud Computing, Fintech, digitale Zahlungsmethoden, Gesundheitsinnovationen (z.B. Biotech), Robotik, saubere Energie, intelligente Netze sowie Cybersicherheit erwartet werden. Geschäftsberichte und andere Dokumente werden dazu per Computer nach Schlüsselwörtern durchsucht, die andeuten, dass die Unternehmen signifikante Umsätze in disruptiven Branchen wie den oben genannten erzielen werden.
- Welche Branchen als "disruptive" Branchen im Sinne des Index gelten, wird einmal pro Jahr von einem menschlichen Experten überprüft und bei Bedarf angepasst.
- Die gefundenen Unternehmen werden einem ESG-Screening unterzogen, wodurch ökologisch oder sozial bedenkliche Unternehmen ausgeschlossen werden sollen.
- Die Gewichtung der einzelnen Aktien im Index bzw. ETF erfolgt dann anhand von drei fundamentalen Kriterien: dem Umsatzanteil, der für Forschung & Entwicklung und weitere Investitionen (Capex) ausgegeben wird, der Rendite auf das eingesetzte Kapital (ROIC) und dem Umsatzwachstum auf Sicht von einem Jahr. Je mehr ein Unternehmen also u.a. in Forschung & Entwicklung investiert, je besser die Rendite auf das eingesetzte Kapital ist und je höher das Umsatzwachstum auf Sicht von einem Jahr war, desto höher ist die Gewichtung der Aktien.
Aktuell sind im Index, der dem ETF zugrundeliegt, 174 verschiedene Aktien enthalten. In Bezug auf vertretene Branchen sind die IT-Branche mit 44 Prozent bzw. die Gesundheitsbranche (inkl. Biotech) mit 41 Prozent am stärksten im Portfolio gewichtet. US-Aktien machen rund 70 Prozent des Portfolios aus, China kommt auf einen Länderanteil von 3,9 Prozent, Deutschland auf 3,7 Prozent, Taiwan auf 3,6 Prozent und Frankreich auf 2,8 Prozent.
Der ETF ist sehr breit diversifiziert, so macht die derzeit größte Position im Portfolio (die taiwanesische Biotech-Aktie Obi Pharma) nur 2,4 Prozent des Gesamtportfolios aus. Die zehn größten Positionen kommen zusammen nur auf 13,7 Prozent des Gesamtportfolios.
Der dem ETF zugrundeliegende MSCI ACWI IMI Disruptive Technology ESG Filtered Index existiert seit November 2013 und hat seit damals eine beeindruckende Outperformance gegenüber dem Gesamtmarkt erzielt, wie die nachfolgende Grafik aus dem entsprechenden Index-Factsheet des Anbieters MSCI zeigt.
Allerdings ist die jüngste Unterperformance bei Wachstums- und Technologieunternehmen natürlich auch am ETF nicht spurlos vorübergegangen, wie der folgende Chart zeigt. Gegenüber einem im Februar erreichten Hoch hat der ETF inzwischen rund 24 Prozent eingebüßt. Andererseits könnte dieser Rücksetzer womöglich langfristig eine gute Einstiegsmöglichkeit bieten, wobei sich Anleger allerdings auch bewusst sein sollten, dass Aktien von besonders innovativen Unternehmen oft natürlich auch ein besonders großes Rückschlagspotenzial besitzen.
Fazit: Der ETF bietet eine spannende Möglichkeit, gebündelt und breit diversifiziert in Aktien von besonders innovativen und schnell wachsenden Unternehmen zu investieren. Das könnte langfristig die Chance auf höhere Kursgewinne bieten, ist aber zugleich auch mit höheren Risiken verbunden.
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