Analyse
17:50 Uhr, 29.07.2019

ALEXION - Nun ist der Chart nahezu gen Süden offen

Die in der Vorwoche präsentierten Zahlen halfen der Aktie nicht auf die Sprünge. Im Gegenteil, heute bricht der Biotech-Titel auf neue Mehrmonatstiefs ein.

Erwähnte Instrumente

  • Alexion Pharmaceuticals Inc.
    Kursstand: 110,830 $ (NASDAQ) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
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  • Alexion Pharmaceuticals Inc. - Kurs: 110,830 $ (NASDAQ)

Eigentlich liest sich das alles ganz passabel, was das Biotech-Unternehmen Alexion an Zahlen in der Vorwoche präsentierte. Im zweiten Quartal schlug das Unternehmen mit einem Gewinn je Aktie von 2,64 USD die Analystenschätzung von 2,34 USD deutlich. Auch der Umsatz lag mit 1,2 Mrd. über der Prognose von 1,17 Mrd. USD. Alexion ist seit vergangenem Jahr dabei, Patienten, die den Blockbuster Soliris bislang verschrieben bekommen haben, in Richtung des Nachfolgepräparats Ultomiris zu bewegen. In der Indikation Paroxysmale nächtliche Hämoglobinurie (PNH), einer seltenen Erbkrankheit, liegt die "Coversion Rate" bereits bei 40 %. Bis Mitte 2020 möchte CEO Ludwig Hantson rund 70 % der Patienten auf das neue Medikament Ultomiris umgestellt haben. Derweilen werden auch noch weitere Zulassungen für Ultomiris in anderen Indikationen erwartet.

Doch Alexions Medikamente sind teuer, sehr teuer. Eine Behandlung mit Soliris kostet über 400.000 USD im Jahr, Ultomiris kommt sogar auf über 500.000 USD. Alexion ist folglich wie kaum ein anderes Biotech-Unternehmen immer wieder von der Debatte um zu hohe Medikamentenpreise in den USA betroffen. Hinzu kommt mögliche Konkurrenz. Soliris könnte es mit einem Biosmilar von Amgen in Europa zu tun bekommen, so zumindest die Meinung des Analysten Geoffrey Porges von SVB Leerink. Die Patente von Soliris laufen langsam aus. Die Experten von Evercore ISI sehen wiederum die Abhängigkeit von Soliris und letztendlich auch Ultomiris als großes Problem. Die Pipeline sei äußerst dünn, eine Diversifizierung finde immer noch nicht statt.

Blendet man die Fundamentals aus und schaut rein auf den Chart, so sieht die Situation bei Alexion ebenfalls angespannt aus. Das 61,8 %-Fibonacci-Retracement über die Aufwärtsstrecke von Dezember 2018 bis April 2019 bei 111,39 USD ist intraday bereits unterschritten. Etwas darunter dient eine Trendkanalprojektion bei rund 109 USD als Unterstützung. Brechen beide Supports, dürfte die Aktie in einen Sell-off übergehen, der mittelfristig Kurse um 92,50 USD mit sich bringen könnte. Stand jetzt hellt sich die Lage erst wieder etwas auf, steigt der Ttiel über das Hoch bei 125,46 USD an.

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Jahr 2018 2019e* 2020e*
Umsatz in Mrd. USD 4,13 4,82 5,48
Ergebnis je Aktie in USD 7,92 9,84 10,91
Gewinnwachstum 24,24 % 10,87 %
KGV 14 11 10
KUV 6,0 5,1 4,5
PEG 0,5 0,9
*e = erwartet
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Über den Experten

Bastian Galuschka
Bastian Galuschka
Chefredakteur

Bastian Galuschka ist seit über 20 Jahren an der Börse aktiv. Er entdeckte bereits zu Schulzeiten seine Leidenschaft für die Börse. Über fünf Jahre lang war der Diplom-Volkswirt als Redakteur bei einem bekannten Anlegermagazin tätig und verantwortete dort den Bereich Charttechnik. Seit März 2013 verstärkt er die Redaktion der stock3 AG. Bastian Galuschka kombiniert bei seinen Analysen gerne Fundamentaldaten mit charttechnischen Aspekten. Gerade im Smallcapbereich hat sich der Analyst über viele Jahre ein fundiertes Wissen aufgebaut. Seit Juni 2023 ist Galuschka Chefredakteur von stock3.

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