Analyse
08:55 Uhr, 23.06.2023

Alex‘ morgendlicher Marktüberblick (23. Juni 2023)

Dieser Marktüberblick ist Teil von stock3 trademate und erscheint dort jeden Morgen. Zudem gehe ich dort regelmäßig auf meine Aktivitäten im Musterdepot Active Trading ein, das auf Allzeithoch notiert.

Erwähnte Instrumente

  • Nasdaq-100
    ISIN: US6311011026Kopiert
    Kursstand: 15.042,32 Pkt (Nasdaq) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • Dow Jones
    ISIN: US2605661048Kopiert
    Kursstand: 33.946,71 $ (NYSE) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • Nasdaq-100 - WKN: A0AE1X - ISIN: US6311011026 - Kurs: 15.042,32 Pkt (Nasdaq)
  • Dow Jones - WKN: 969420 - ISIN: US2605661048 - Kurs: 33.946,71 $ (NYSE)
  • S&P 500 - WKN: A0AET0 - ISIN: US78378X1072 - Kurs: 4.381,89 Pkt (S&P)
  • X-Open End Turbo Call Optionsschein auf DAX - Kurs: 1,430 € (J.P. Morgan)
  • DAX - WKN: 846900 - ISIN: DE0008469008 - Kurs: 15.988,16 Pkt (XETRA)
  • Bitcoin BTC/USD - WKN: A2YY63 - ISIN: XC000A2YY636 - Kurs: 30.037,00 $ (Bitfinex)
  • Gold - WKN: 965515 - ISIN: XC0009655157 - Kurs: 1.913,99 $/oz. (JFD Brokers)

Nasdaq 100

Der Nasdaq 100 eröffnete gestern schwach und fiel auf die leichte Unterstützung bei 14.784 Punkten zurück. Dort drehte der Index stark nach oben und kletterte an den kurzfristigen Abwärtstrend. An diesem lief er einige Stunden seitwärts, ehe es im Schlussspurt noch einmal zu einem Anstieg kam. Der Index legte gestern um 1,18 % zu. Allerdings wird er heute Morgen gegen 6.00 Uhr unter 15.000 Punkte und damit fast 50 Punkte schwächer als gestern zum Schlusskurs getaxt.

Die gestrige Tageskerze hinterlässt Eindruck. Aber der Index hat gestern außer dem kurzfristigen Abwärtstrend keine wichtigen Widerstände gebrochen. Die überkaufte Situation im Tageschart ist so gut wie überhaupt nicht abgebaut.

Der Fear & Greed Index von CNN steht bei 80 Punkten und damit am Beginn des oberen Extrembereichs. Alle Einzelkomponenten außer Market Volatility stehen auf „extreme Greed“.

Mich hat die gestrige Tageskerze überrascht und auf dem falschen Fuß erwischt. Ich hatte mit dieser Stärke nicht gerechnet.

Es gibt nun Argumente, die Abwärtsbewegung bis gestern als bullische Flagge anzusehen. In diesem Fall könnte der Nasdaq 100 relativ direkt weiter nach oben klettern. In diesem Fall würde er zunächst bis ca. 15.284 Punkte und später 15.506-15.706 Punkte ansteigen. Ein Pullback an die Flagge, deren Obergrenze heute zu Handelsbeginn bei 14.893 Punkten verläuft, müsste einkalkuliert werden.

Allerdings kann man die gestrige Rally auch als Pullback an den gebrochenen Aufwärtstrend ab Ende Mai ansehen. Im Rahmen eines solchen Pullbacks könnte der Index sogar noch bis ca. 15.096 Punkte ansteigen und würde anschließend wieder nach unten abdrehen. Dabei wären in den nächsten Tagen Abgaben gen 14.660 Punkte und vielleicht sogar 14.283 Punkte möglich.

Insgesamt ist die Situation nach dem gestrigen Anstieg komplizierter geworden. Es braucht weitere Informationen, um auf die künftige Entwicklung schließen zu können. Nach aktuellem Stand gibt es für beide Seite Argumente.

Nasdaq-100 -Chartanalyse
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Dow Jones

Der Dow Jones fiel gestern zu Handelsbeginn zurück, näherte sich dem Unterstützungsbereich um 33.810/05 Punkte stark an. Anschließend lief er den ganzen Tag knapp über diesem Bereich seitwärts. Zwar schloss der Index gestern bei 33.946 Punkten und damit relativ komfortabel über dieser Zone, aber die Taxen kurz vor 6:30 Uhr sind deutlich negativ. Der Dow fällt direkt auf diese Zone zurück.

Ein Stundenschlusskurs unter 33.805 Punkte würde ein weiteres Verkaufssignal mit sich bringen. In diesem Fall könnte der Index in Richtung 33.338 Punkte weiter fallen. Ein Ausbruch über den EMA 50 bei aktuell 34.033 Punkten würde dem Index etwas Aufwärtspotenzial in Richtung 34.257-34.342 Punkte, evtl. sogar bis 34.712 Punkte, verschaffen.

Dow Jone-Chartanalyse
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S&P 500

Der S&P 500 eröffnete gestern schwach und fiel auf ein Tief bei 4.351 Punkten zurück. Damit schien die Grundlage für einen weiteren Abverkauf gelegt. Der Index hatte mit dieser Eröffnung den mehrstündigen Kampf um das Tief vom 20. Juni verloren. Aber die Bullen überraschten und schlugen zurück. Der Index drehte nach oben und zog über den Tag hinweg leicht an. Im späten Handel gelang sogar noch der Ausbruch über den kurzfristigen Abwärtstrend, wenn auch knapp. Heute Morgen bleibt nach den aktuellen Taxen von diesem Ausbruch aber nichts mehr übrig. Der Index notiert kurz nach 6:30 Uhr mit 15 Punkten unter dem gestrigen Schlusskurs.

Zum aktuellen Zeitpunkt kann man sich den S&P 500 Chart, je nach eigener Präferenz, interpretieren, wie man will. Man wird für beide Seite gute Argumente finden, die nicht so einfach zu widerlegen sind.

Meine persönliche Präferenz gibt den aktuellen Taxen einiges Gewicht. Damit würde der gestrige Ausbruch im späten Handel ein Fehlausbruch sein. Der Index könnte heute die Woche negativ beenden, neue Konsolidierungstiefs erreichen und vielleicht sogar schon das erste Abwärtsziel bei 4.325/13 Punkte erreichen.

Anmerkung: Es ist aber nicht auszuschließen, dass ich dieser Interpretation aktuell den Vorzug gebe, weil ich im Active Trading eine Shortposition auf den S&P 500 halte und auch bei den Aktienpositionen die Shorts ein Übergewicht haben.

In einer anderen Interpretation des Charts kann man die aktuellen vorbörslichen Taxen mehr oder weniger ignorieren und sie als vorbörsliches Geplänkel ansehen. Der Index hätte dann aufgrund des gestrigen Ausbruchs Chancen auf eine Rally bis zunächst 4.400-4.407 und später 4.448 Punkte.

S&P 500 - Chartanalye
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DAX

Der DAX eröffnete gestern schwach und fiel auf ein Tagestief bei 15.810 Punkte zurück. Dort drehte der Index nach oben und kletterte auf ein Tageshoch bei 15.988 Punkten und damit fast wieder an die gebrochene Unterstützungszone um 16.020 Punkte.

Gestern wurde im Traders Talk über Inselgaps im DAX diskutiert. Zum einen sei an dieser Stelle auf Folgendes hingewiesen: Ein Inselgap ist eine Formation, die nur in Trends eine wirkliche Bedeutung hat. Ein Inselgap kann am Ende eines Trends auftreten. Das Vorhandensein eines Trends ist demnach eine unabdingbare Voraussetzung, eine conditio sine qua non. Ein Inselgap kann in seltenen Fällen auch einmal als Trendfortsetzungsformation auftreten. Aber auch da ist wieder das Vorhandensein eines Trends essenziell.

Im DAX gibt es aber seit Mitte Mai keinen Trend mehr. Also kann auch keiner umgekehrt oder fortgesetzt werden. Daher gab es gestern zu keinem Zeitpunkt ein Inselgap.

Nach diesem Ausflug in die „Gaplehre“ sei mir der Hinweis gestattet, dass ich gestern im Musterdepot Active Trading einen sehr schönen Trade auf den DAX machen konnte. Ich ging in der Eröffnungsphase im DAX-Call mit der Isin: DE000JL4GFN6 zu 1,42 EUR long. Der Trade startete zunächst nicht gut, der DAX verlor weiter und der Schein fiel zunächst auf 0,88 EUR zurück. Das war gerade einmal 3 Cent über dem Stopp. Danach drehte der Index aber deutlich nach oben. Kurz vor den Arbeitslosenzahlen aus den USA, die um 14.30 Uhr gestern kamen, verkaufte ich die Position zu 2,27 EUR und damit mit einem Plus von 59,86 %. Natürlich war es Glück, dass der DAX am Morgen gerade noch rechtzeitig gedreht hat. Aber ein wenig Glück gehört an der Börse auch manchmal dazu.

Gegen 07:00 Uhr wird der DAX bei 15.845 Punkten und damit rund 140 Punkte unter dem gestrigen Schlusskurs getaxt. Der Index befindet sich übergeordnet in einer Seitwärtsbewegung zwischen der Widerstandszone bei 16.290-16.427 Punkten und der Unterstützungszone bei 15.658/29 Punkten. Erst mit einem stabilen Ausbruch aus der Zone ist mit einer weiteren Trendbewegung zu rechnen. Im kurzfristigen Bereich könnte es durchaus zu einem Test des Unterstützungsbereichs kommen.

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Bitcoin

Der Bitcoin hielt gestern das erreichte Niveau. Auch heute Nacht zeigt sich die Kryptowährung stabil. Sie notiert knapp unter dem Hoch aus dem April und damit unter dem Hoch einer bullischen Flagge. Aus dieser Flagge brach der Bitcoin in dieser Woche dynamisch nach oben aus und bestätigte damit eine untere Umkehrformation in Form einer inversen SKS. Die Flagge brachte ein Pullback an die Nackenlinie dieser Bodenformation mit sich.

Es ist keine Überraschung, dass der Bitcoin nach dem steilen Anstieg Dienstag und Mittwoch das Jahreshoch nicht gleich durchbricht und etwas konsolidiert. Nach aktuellem charttechnischen Stand ist ein Ausbruch über dieses Hoch nur eine Frage der Zeit. Der Bitcoin könnte anschließend gen 41.000 USD ansteigen. Wichtig ist, dass der Bitcoin nicht mehr in die Flagge zurückfällt.

Im Musterdepot Active Trading halte ich seit 19. Juni eine Position in Bitcoin. Am Mittwoch verkaufte ich bereits die Hälfte der Position. Die Restposition halte ich weiterhin. Das SL für diese Position wurde quasi auf Einstand nachgezogen.

Bitcoin BTC/USD
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Gold

Gold befindet sich seit dem Hoch bei 2.074 USD aus dem August 2020 in einer großen Seitwärtsbewegung zwischen diesem Hoch und einer Unterstützungszone bei 1.676-1.614 USD.

Anfang Mai 2023 klopfte Gold nach einer steilen Rally an der oberen Begrenzung oben an, scheiterte aber trotz eines Anstiegs auf 2.079 USD.

Zuletzt lief der Preis für das Edelmetall zwischen 1.983 USD und 1.931 USD seitwärts. Gestern kam es zum Ausbruch nach unten. Heute notiert Gold im Bereich des gestrigen Schlusskurses.

Mit dem gestrigen Rückfall kam es zu einem weiteren Verkaufssignal. Der nächste Zielbereich liegt bei ca. 1.888-1.876 USD, ist also schon relativ nah. Erst ein Durchbruch durch diese Zone würde weiteres Abwärtspotenzial in Richtung 1.779 USD freisetzen.

Ein kleines Kaufsignal in Richtung 1.983 USD ergäbe sich wohl mit einer Rückkehr über 1.931 USD.

Gold
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Ich wünsche allen Leserinnen und Lesern einen schönen und erfolgreichen Tag.

Transparenzhinweis: Die im Artikel vorgestellten Derivate werden durch die Redaktion ausgesucht. Wir arbeiten aber mit ausgewählten Emittenten zusammen, die mit der stock3 AG in einer Geschäftsbeziehung stehen.

Bitte beachte: Der Handel mit Derivaten ist mit einem erheblichen Risiko verbunden und kann unter Umständen zum Totalverlust des eingesetzten Kapitals führen.

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Über den Experten

Alexander Paulus
Alexander Paulus
Technischer Analyst und Trader

Alexander Paulus kam zunächst über Börsenspiele in der Schule mit der Börse in Kontakt. 1997 kaufte er sich seine erste Aktie. Nach einigen Glückstreffern schmolz aber in der Asienkrise 1998 der Depotbestand auf Null. Da ihm das nicht noch einmal passieren sollte, beschäftigte er sich mit der klassischen Charttechnik und veröffentlichte seine Analysen in verschiedenen Foren. Über eine Zwischenstation kam er im April 2004 zur stock3 AG (damals BörseGo AG) und veröffentlicht seitdem seine Analysen auf stock3.com (ehemals GodmodeTrader.de)

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