Droht ein Aktien-Crash in dieser Woche?
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Steht der US-Aktienmarkt vor einer größeren Richtungsentscheidung? Händler und Anleger warten mit Spannung auf den Zinsentscheid der US-Notenbank an diesem Mittwoch. Die Erwartungen sind hoch, denn US-Notenbankchef Jerome Powell hatte Hoffnungen auf bald sinkende Zinsen Anfang Juni noch selbst angeheizt.
Am 4. Juni sagte Powell, dass die Fed die wirtschaftlichen Auswirkungen des Handelsstreits genau beobachten und "angemessen" reagieren werde. Noch wichtiger war allerdings, was Powell nicht sagte: Seit dem Jahreswechsel hatte Powell immer wieder betont, dass die Notenbank bei ihrer Zinspolitik "geduldig" sein wolle und dass das Zinsniveau aktuell angemessen sei. Beide Aussagen fehlten in der Rede am 4. Juni auffälligerweise. Das wurde vom Markt als relativ unmissverständliches Zeichen aufgefasst, dass die US-Notenbank bald die Zinsen wieder senken dürfte. Kein Wunder also, dass der markbreite US-Index S&P 500 seit der Rede von Powell deutlich zulegen konnten, wie der folgende Chart zeigt.
Für den Zinsentscheid an diesem Mittwoch rechnet der Markt überwiegend noch nicht mit einer Leitzinssenkung. Die folgende Grafik zeigt, dass in den am Terminmarkt von Chicago gehandelten Future-Kontrakten für die Fed Funds Rate für den kommenden Mittwoch nur eine Wahrscheinlichkeit von 22,5 Prozent für sinkende Zinsen eingepreist wird. Das ist zwar mehr als doppelt so hoch wie noch vor einem Monat, mit einer Wahrscheinlichkeit von rund 77,5 Prozent dürfte es aber an diesem Mittwoch noch keine Veränderung in der Geldpolitik der Fed geben.
Bereits für Juli rechnet der Markt dann allerdings recht deutlich mit niedrigeren Zinsen. Die an den Terminmärkten eingepreiste Wahrscheinlichkeit, dass der Leitzins nach dem Zinsentscheid am 31. Juli 2019 noch auf dem aktuellen Niveau liegt, beträgt aktuell nur noch 13,4 Prozent, Vor einem Monat hatte die Wahrscheinlichkeit noch bei mehr als 75 Prozent gelegen. Mit einer Wahrscheinlichkeit von 68 Prozent rechnet der Markt damit, dass der Leitzins bis nach dem 31. Juli um 0,25 Prozentpunkte sinken dürfte. Mit einer Wahrscheinlichkeit von knapp 19 Prozent werden bis nach dem 31. Juli sogar Zinssenkungen um insgesamt 0,50 Prozentpunkte eingepreist.
Die Botschaft ist eindeutig: Der Markt rechnet bereits für Juli fest mit einer Zinssenkung. Bis Jahresende dürfte der Leitzins den eingepreisten Erwartungen zufolge sogar insgesamt um zwei bis drei Mal sinken.
Spannend wird es aber trotzdem schon an diesem Mittwoch. Denn spätestens seit der Finanzkrise bereiten die Notenbanken die Märkte in der Regel gut auf bevorstehende Entscheidungen vor und so rechnen viele Marktteilnehmer fest damit, dass Fed-Präsident Jerome Powell auf der Pressekonferenz an diesem Mittwoch bereits die bevorstehende Leitzinssenkung im Juli zumindest andeuten wird.
Alles andere, das lassen auch zahlreiche Kommentare von Volkswirten der Banken in den vergangenen Tagen erwarten, wäre eine herbe Enttäuschung. Jan Hatzius, Chefökonom von Goldman Sachs, rechnet mit einer solchen Enttäuschung durch die Fed. Hatzius verwies darauf, dass sich die Arbeitslosenquote auf dem tiefsten Stand seit rund 50 Jahren befinde und die von Trump angedrohten Mexiko-Zölle, die ursprünglich für die Forderungen nach Zinssenkungen verantwortlich waren, inzwischen vom Tisch sind. Damit sieht Hatzius die Voraussetzungen für sinkende Leitzinsen zumindest an diesem Mittwoch als nicht gegeben an.
Egal, wie sich die Fed entscheiden wird: Es ist ziemlich wahrscheinlich, dass die US-Notenbank bereits an diesem Mittwoch eine Richtungsentscheidung für die US-Märkte treffen wird, die längere Zeit Bestand hat. Den Aussagen Powells dürfte mit hoher Wahrscheinlichkeit zu entnehmen sein, ob die US-Notenbank für die kommenden Monate und Quartale tatsächlich Zinssenkungen anpeilt oder ob die Erwartunges des Marktes zuletzt (und keineswegs zum erstem Mal) über das Ziel hinausgeschossen sind. Das Enttäuschungspotenzial ist jedenfalls enorm, wenn die US-Notenbank am Mittwoch um 20.00 Uhr MESZ ihren Zinsentscheid verkündet und wenn um 20.30 Uhr die Pressekonferenz mit Fed-Präsident Jerome Powell beginnt.
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sollte die FED tatsächlich im Juli die Zinswende einleiten, springt die Wahrscheinlichkeit einer großen/langen Korri im Herbst nochmals nach oben. Für mich auch der Grund, warum Powell sich so lange es geht dagegen stemmen wird. Greenspan hat damals 2001 in der New Economy Blase von 4,5 % Zinsen in Richtung Null gesenkt, es folgte begleitend 2 Jahre lang der größte Absturz der Finanzgeschichte. (Dax von 8.100 bis auf 2.300)
Keinen Einbruch... sollte es heißen ;-)
Das sind für mich alles keine Gründe. Außerdem sind wir nicht ansatzweise im längsten Bullenmarkt der Geschichte.
dausend
....sollte sich das IN den nächsten Wochen..... sollte es heißen
Fehler: es muss in der 2. Zeile lauten 01.03.2009
Er kommt ja nie mit Ansage, der Herr Crash. :-) Falls die FED am Mittwoch jedoch enttäuscht, sind imo 2700 im S+P möglich. Das wäre jedenfalls ein netter Short.
Tu ich nicht. Ich bin so gut wie all-in (long).
Ich frage mich nur, was passieren soll, wenn keine Andeutung kommt oder keine Zinssenkung im Juli. Nichts wird passieren. Vorübergehende kleine Rückgänge sind unwichtig. Zumindest für mich als Nicht-Trader.
hip hip hurra
USA Staatsschulden 22 Billionen usd
gratuliere ami hast pro kopf 67000 $ minus