Aktienstrategie 2010: Offensiv in das Jahr hineingehen, defensiver ab dem Frühjahr
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Externe Quelle: Unicredit
Wir erwarten in den nächsten Monaten positive Impulse für den Aktienmarkt aufgrund einer deutlichen Verbesserung der Gewinnbasis. Das Umfeld für die Entwicklung der Unternehmensgewinne ist weiterhin als sehr günstig einzuschätzen. Die Erholung der Eigenkapitalrentabilität befindet sich noch in einem sehr frühen Stadium. Der für den STOXX 600 für die nächsten 12 Monate geschätzte ROE liegt bei rund 12,9% und damit noch deutlich unter dem langfristigen Durchschnitt von rund 15%. Unter Top-Down Gesichtspunkten ist eine weitere Verbesserung der Gewinne in den nächsten Monate durch die eingeläutete Trendwende bei Produktion und Absatz vorgezeichnet. Insbesondere im Verarbeitenden Gewerbe gehen von einer anziehenden Geschäftstätigkeit über eine bessere Fixkostendegression starke Impulse für die Profitabilität aus. Die Grafik auf der Titelseite zeigt, dass sich dies auch auf die Gewinnentwicklung des Gesamtmarktes übertragen lässt. Der Anstieg der Frühindikatoren in den letzten Monaten lässt für die nächsten Quartale eine bessere Auslastung der Kapazitäten erwarten, was mit einer deutlichen Verbesserung der Gewinnbasis einhergehen sollte. Zudem blieb die Produktivität europäischer Unternehmen seit Lehman klar hinter den USA zurück. Bereits stabil bleibende Konsensgewinnschätzungen für den STOXX 600 würden bis Ende 1Q einen Anstieg der 12M FWD EPS um rund 7% bewirken. Aufgrund der klar positiven Überraschungen während der 3QBerichtssaison wurden die Schätzungen für 2009 und 2010 jedoch sogar sogar leicht angehoben. Für 4Q sehen wir ebenfalls die Chancen für positive Überraschungen klar überwiegen, was das Gewinnmomentum zusätzlich akzentuieren würde.
Wir werten die begrenzt gebliebenen Folgewirkungen der Kreditprobleme Dubais als Bestätigung für ein intaktes Liquiditätsumfeld. Die in Dubai deutlich gewordenen Schuldenprobleme zeigen, dass von Seiten der Kreditkrise mit weiteren Belastungen zu rechnen ist und dass mögliche Spannungen in der EWU einen Risikofaktor für 2010 darstellen. Die Ereignisse der letzten Tagen haben zu einer verstärkten Fokussierung auf Länderrisiken geführt. Interesssanterweise hat sich diese Entwicklung im Wesentlichen auf „Übliche Verdächtige“ konzentriert. In der Euro zone standen mit Griechenland und Irland die Länder im Vordergrund, die von der EU-Kommission kürzlich als die Länder mit der stärksten Verschuldungsdynamik genannt wurden. Zudem kam es bei Corporate Credit weder im High Grade noch im High Yield Bereich zu einer stärkeren Spreadausweitung. Die geringen Anzeichen für ein Übersprungen auf stabilere Bereiche des Kreditmarktes sprechen dafür, dass der Risikoappetit erhalten bleiben dürfte, solange die Notenbanken weiterhin hohe Überschussliquidität bereitstellen.
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