Kommentar
16:00 Uhr, 27.01.2021

Aktienmarkt: Nur nicht in den USA investieren?

Der US-Aktienmarkt war den meisten anderen Märkten jahrelang weit voraus. In den kommenden Jahren ist mit einer Umkehr zu rechnen.

Erwähnte Instrumente

  • iShares MSCI ACWI ex US ETF - WKN: A0YC2S - ISIN: US4642882405 - Kurs: 54,050 $ (NASDAQ)

Der US-Aktienmarkt hat seit der Finanzkrise von mehreren Sondereinflüssen profitiert. Zunächst war da die Finanzkrise selbst. Den Ursprung nahm sie in den USA, doch die USA selbst verkrafteten die Krise überraschend gut. Banken wurden schnell und ausreichend rekapitalisiert. In Europa dauerte das nicht Monate, sondern Jahre. Auch Japan schleppte sich bis 2013 weiterhin von einer Rezession zur nächsten. Der chinesische Aktienmarkt verdaute das Platzen einer Spekulationsblase bis Sommer 2014. Viele Emerging Markets konnten nach der Finanzkrise noch einmal ihre Allzeithochs erreichen. Das galt für die Rohstoffexporteure. Bis 2011 blieben viele Rohstoffe teuer. Metalle begannen ab Ende 2011 ihren Abwärtstrend. Öl folgte wenige Jahre später. Zu diesem Zeitpunkt ging es zwar in Japan aufwärts, ebenfalls wieder in China und Europa, dafür zogen viele andere Emerging Markets globale Aktien nach unten. Dieser globale Aktienindex unter Ausschluss von US-Aktien folgt einem klaren System. So wie sich der US-Dollar-Index bewegt, bewegen sich auch die Aktien gegenüber US-Aktien...


Bei dem Währungsindex geht es um den breiter gefassten Index. Meistens ist von dem Index die Rede, der die Performance gegenüber einer begrenzten Anzahl an Währungen der entwickelten Welt misst. Der Euro macht über 50 % dieses Index aus. Bei dem breiter gefassten Index ist das anders.

Es fließen auch Währungen von Emerging Markets ein, z.B. von Malaysia, Thailand, Brasilien, Indien und Kolumbien. Die Gewichtung der einzelnen Währungen hängt vom Handelsvolumen ab. Der breiter gefasste Index ist repräsentativer als der eng gefasste. Tendenziell bewegen sich beide Indizes parallel, aber in unterschiedlichem Ausmaß.

Der Dollar Index zeigt nun seit einiger Zeit deutlich nach unten. Dieser Trend kann sich jahrelang fortsetzen. Der Dollar bewegt sich seit jeher in Zyklen, die 5-7 Jahre dauern. Ein niedrigerer Dollar begünstigt andere Märkte, vor allem Emerging Markets.

Beginnt der Trend erst einmal, ist er kaum zu stoppen. Erst Jahre später kommt es zu einer neuerlichen Trendumkehr. Zuletzt zeigte sich bei US-Aktien im Verhältnis zu allen übrigen Aktien bereits leichte Schwäche. Noch können globale Aktien allerdings nicht so stark outperformen wie es der Währungstrend vermuten lässt.

Auch das liegt an einem Sonderfaktor. Technologieaktien sind in den USA durch die Pandemie stark gestiegen und das Gewicht des Technologiesektors ist hoch. Das hat die Underperformance von US-Aktien hinausgezögert. Der mittelfristige Trend, dass die USA underperformen werden, scheint sich jedoch so langsam zu etablieren. Einen ETF gibt es dafür auch, z.B. den iShares MSCI ACWI ex US ETF (ISIN US4642882405). Es dürfte sich in den kommenden Jahren auszahlen nicht nur auf US-Aktien zu setzen, sondern vermehrt auf andere Regionen.

Clemens Schmale


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Über den Experten

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Finanzmarktanalyst

Clemens Schmale hat seinen persönlichen Handelsstil seit den 1990er Jahren an der Börse entwickelt.

Dieser gründet auf zwei Säulen: ein anderer Analyseansatz und andere Basiswerte. Mit anders ist vor allem die Kombination aus Global Makro, fundamentaler Analyse und Chartanalyse sowie Zukunftstrends gemeint. Während Fundamentaldaten und Makrotrends bestimmen, was konkret gehandelt wird, verlässt sich Schmale beim Timing auf die Chartanalyse. Er handelt alle Anlageklassen, wobei er sich größtenteils auf Werte konzentriert, die nicht „Mainstream“ sind. Diese Märkte sind weniger effizient als andere und ermöglichen so hohes Renditepotenzial. Sie sind damit allerdings auch spekulativer als hochliquide Märkte. Die Haltedauer einzelner Positionen variiert nach Anlageklasse, beträgt jedoch meist mehrere Tage, oft auch Wochen oder Monate.

Rohstoffe, Währungen und Volatilität handelt er aktiv, in Aktien und Anleihen investiert er eher langfristig. Die Basiswerte werden direkt – auch über Futures – oder über CFDs gehandelt, in Ausnahmefällen über Optionen und Zertifikate.

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