Kommentar
08:52 Uhr, 16.04.2019

Aktienmarkt: Kommt jetzt endlich ein Rücksetzer?

Die nicht enden wollende Rally ist für all diejenigen eine harte Probe der Geduld, die auf einen Rücksetzer warten. Dieser könnte nun endlich kommen.

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  • S&P 500
    ISIN: US78378X1072Kopiert
    Kursstand: 2.905,58 Pkt (Chicago Mercantile Exchange) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • S&P 500 - WKN: A0AET0 - ISIN: US78378X1072 - Kurs: 2.905,58 Pkt (Chicago Mercantile Exchange)

Der US-Markt, gemessen am S&P 500, hat innerhalb von dreieinhalb Monaten 25 % zugelegt. Eine so sensationelle Rallye gab es selten zuvor. Sie ist allerdings auch nicht ganz ohne Beispiel. Zuletzt kam es 2009 zu einer solche Rallye, als der Markt sein Tief im März gefunden hatte. Der Markt legte 33 % im gleichen Zeitfenster zu.

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1999, mitten in der Internetblase, schaffte es der Markt auf knapp 30 %. Auch 1997 gelang es ihm und dann wieder 1982 und 1975. Eine so ausgeprägte Rally wie jetzt gibt es im Durchschnitt also alle 10 Jahre. Für die schnelllebige Börse ist das durchaus ein seltenes Ereignis.

Nach solchen Rallys kam es in der Vergangenheit immer zu einer deutlichen Abflachung der Performance und zu einer kleinen Korrektur von bis zu 10 %. Wer also auf einen Rücksetzer wartet, hat nun gute Chancen, dass der Markt innerhalb der nächsten 6 Monate noch einmal deutlich zurückfällt.

Diese Statistik ist aber nicht das einzige Argument, das für einen Rücksetzer spricht. Privatanleger haben die Rally lange Zeit geschmäht. Sie zogen sogar im ersten Quartal unterm Strich Geld aus Fonds und ETFs ab. Nun kommt das Comeback. Im April floss wieder viel Geld in den Markt.

Dies geschieht vor allem deswegen, weil Privatanleger wieder optimistisch sind. Das zeigt sich daran, dass sie ihr bärisches Sentiment komplett abgelegt haben. Lediglich 20 % der Privatanleger sind noch bärisch eingestellt (siehe Grafik). Das ist ein Extremwert, der in den vergangenen Jahren nur selten erreicht wurde.

Solche Extreme sind ein guter Hinweis dafür, dass nun "alle" investiert sind, die investiert sein wollen. Zukünftig fehlt es an Marktteilnehmern, die noch Geld in den Markt lenken könnten. Fehlen die Käufer, kommt es zur Korrektur.

Es gibt kein Gesetz, dass es nun sofort nach unten gehen muss. Euphorie kann sich eine Zeit lang halten. Euphorie ist aber gleichbedeutend mit der letzten Phase einer Trendbewegung. Seit es bei der ganzen Bewegung während eines Bullenmarktes oder auf kleinerer Zeitebene einer Rallye wie in den letzten Monaten.

Ende vergangener Woche ging es dank Quartalszahlen deutlich nach oben. Großbanken konnten erneut eine Gewinnsteigerung vorweisen. Generell wird für das erste Quartal allerdings ein Gewinnrückgang der S&P 500 Unternehmen erwartet. Nach der Euphorie könnte also in den kommenden Wochen Ernüchterung einsetzen.

Wer auf den Rücksetzer für einen Einstieg tapfer gewartet hat, sollte sich jetzt nicht noch von den steigenden Kursen weichklopfen lassen. Die Wahrscheinlichkeit eines Rücksetzers in naher Zukunft ist sehr hoch.

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Über den Experten

Clemens Schmale
Clemens Schmale
Finanzmarktanalyst

Clemens Schmale hat seinen persönlichen Handelsstil seit den 1990er Jahren an der Börse entwickelt.

Dieser gründet auf zwei Säulen: ein anderer Analyseansatz und andere Basiswerte. Mit anders ist vor allem die Kombination aus Global Makro, fundamentaler Analyse und Chartanalyse sowie Zukunftstrends gemeint. Während Fundamentaldaten und Makrotrends bestimmen, was konkret gehandelt wird, verlässt sich Schmale beim Timing auf die Chartanalyse. Er handelt alle Anlageklassen, wobei er sich größtenteils auf Werte konzentriert, die nicht „Mainstream“ sind. Diese Märkte sind weniger effizient als andere und ermöglichen so hohes Renditepotenzial. Sie sind damit allerdings auch spekulativer als hochliquide Märkte. Die Haltedauer einzelner Positionen variiert nach Anlageklasse, beträgt jedoch meist mehrere Tage, oft auch Wochen oder Monate.

Rohstoffe, Währungen und Volatilität handelt er aktiv, in Aktien und Anleihen investiert er eher langfristig. Die Basiswerte werden direkt – auch über Futures – oder über CFDs gehandelt, in Ausnahmefällen über Optionen und Zertifikate.

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